Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.welche Tereniabin von Bellonio l. 2. Obs. cap. 65. genennet wird/ so ein weisser und etwas zäher Safft/ wie Jungfern - Honig/ ist/ und in Persien umb Alkair und Aleppo von einem stachelichten Kraut/ in Asien aber auß gewissen Eich-Bäumen fliessen soll/ deren Figur oben zu sehen. Weilen aber diese Manna bey uns gantz unbekandt und nicht herauß kommet/ so macht man in einigen Officinen eine dergleiche Mixtur auß der gemeinen Manna/ Weinstein und Wasser / deren Beschreibung in des Hoffmanni Clavi Schroeder. pag. 637. zu sehen ist. §. 6. Was die Kräfften und Qualitäten der Manna anlanget/ so hat sie eine Krafft gelind zu laxiren und die Gall abzuführen/ welche Operation sie so gleich frisch thun kan: und ist wohl lächericht/ daß einige verführische Materialisten die Apothecker und andere Leut bereden wollen/ daß die Manna besser operire/ wann sie alt werde/ nur daß sie der gelben und verdorbenen Manna loß werden möchten/ wie der auffrichtige Pomet l. c. solchen Betrug selbsten widerleget hat. Weilen unterdessen die Manna grossen und erwachsenen Personen in grosser dosi muß gegeben werden/ so wird sie denenselben langsam verschrieben/ sondern meistens vor die kleine Kinder gebrauchet/ welchen sie in den Breylein/ Suppen und dergleichen leicht bey zu bringen ist. Die Composita aber/ als Manna Tartarisata, Elect. lenit. de Manna, Aqua laxat. Viennensis und dergleichen dienen auch grossen und erwachsenen Personen. Daß aber einige Chymici auß der Manna einen solchen Spiritum zu destilliren suchen/ welcher das Gold gründlich eröffnen und solviren könne/ scheinet auß der Alten irrigen Meynung herzu fliessen/ nach welcher die Manna vor einen Himmlischen Thau gehalten worden/ in welchem der allgemeine Welt - Geist oder Spiritus Mundi in grösser Quantität eingeschlossen und concentriret sey/ worvon Tackius in Tripl. Phas. Sophica mit mehrerm zu lesen ist. welche Tereniabin von Bellonio l. 2. Obs. cap. 65. genennet wird/ so ein weisser und etwas zäher Safft/ wie Jungfern - Honig/ ist/ und in Persien umb Alkair und Aleppo von einem stachelichten Kraut/ in Asien aber auß gewissen Eich-Bäumen fliessen soll/ deren Figur oben zu sehen. Weilen aber diese Manna bey uns gantz unbekandt und nicht herauß kommet/ so macht man in einigen Officinen eine dergleiche Mixtur auß der gemeinen Manna/ Weinstein und Wasser / deren Beschreibung in des Hoffmanni Clavi Schroeder. pag. 637. zu sehen ist. §. 6. Was die Kräfften und Qualitäten der Manna anlanget/ so hat sie eine Krafft gelind zu laxiren und die Gall abzuführen/ welche Operation sie so gleich frisch thun kan: und ist wohl lächericht/ daß einige verführische Materialisten die Apothecker und andere Leut bereden wollen/ daß die Manna besser operire/ wann sie alt werde/ nur daß sie der gelben und verdorbenen Manna loß werden möchten/ wie der auffrichtige Pomet l. c. solchen Betrug selbsten widerleget hat. Weilen unterdessen die Manna grossen und erwachsenen Personen in grosser dosi muß gegeben werden/ so wird sie denenselben langsam verschrieben/ sondern meistens vor die kleine Kinder gebrauchet/ welchen sie in den Breylein/ Suppen und dergleichen leicht bey zu bringen ist. Die Composita aber/ als Manna Tartarisata, Elect. lenit. de Manna, Aqua laxat. Viennensis und dergleichen dienen auch grossen und erwachsenen Personen. Daß aber einige Chymici auß der Manna einen solchen Spiritum zu destilliren suchen/ welcher das Gold gründlich eröffnen und solviren könne/ scheinet auß der Alten irrigen Meynung herzu fliessen/ nach welcher die Manna vor einen Himmlischen Thau gehalten worden/ in welchem der allgemeine Welt - Geist oder Spiritus Mundi in grösser Quantität eingeschlossen und concentriret sey/ worvon Tackius in Tripl. Phas. Sophica mit mehrerm zu lesen ist. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0426" n="380"/> <p>welche Tereniabin von Bellonio l. 2. Obs. cap. 65. genennet wird/ so ein weisser und etwas zäher Safft/ wie Jungfern - Honig/ ist/ und in Persien umb Alkair und Aleppo von einem stachelichten Kraut/ in Asien aber auß gewissen Eich-Bäumen fliessen soll/ deren Figur oben zu sehen. Weilen aber diese Manna bey uns gantz unbekandt und nicht herauß kommet/ so macht man in einigen Officinen eine dergleiche Mixtur auß der gemeinen Manna/ Weinstein und Wasser / deren Beschreibung in des Hoffmanni Clavi Schroeder. pag. 637. zu sehen ist.</p> </div> <div> <head>§. 6.</head> <p>Was die Kräfften und Qualitäten der Manna anlanget/ so hat sie eine Krafft gelind zu laxiren und die Gall abzuführen/ welche Operation sie so gleich frisch thun kan: und ist wohl lächericht/ daß einige verführische Materialisten die Apothecker und andere Leut bereden wollen/ daß die Manna besser operire/ wann sie alt werde/ nur daß sie der gelben und verdorbenen Manna loß werden möchten/ wie der auffrichtige Pomet l. c. solchen Betrug selbsten widerleget hat. Weilen unterdessen die Manna grossen und erwachsenen Personen in grosser dosi muß gegeben werden/ so wird sie denenselben langsam verschrieben/ sondern meistens vor die kleine Kinder gebrauchet/ welchen sie in den Breylein/ Suppen und dergleichen leicht bey zu bringen ist. Die Composita aber/ als Manna Tartarisata, Elect. lenit. de Manna, Aqua laxat. Viennensis und dergleichen dienen auch grossen und erwachsenen Personen. Daß aber einige Chymici auß der Manna einen solchen Spiritum zu destilliren suchen/ welcher das Gold gründlich eröffnen und solviren könne/ scheinet auß der Alten irrigen Meynung herzu fliessen/ nach welcher die Manna vor einen Himmlischen Thau gehalten worden/ in welchem der allgemeine Welt - Geist oder Spiritus Mundi in grösser Quantität eingeschlossen und concentriret sey/ worvon Tackius in Tripl. Phas. Sophica mit mehrerm zu lesen ist.</p> </div> </body> </text> </TEI> [380/0426]
welche Tereniabin von Bellonio l. 2. Obs. cap. 65. genennet wird/ so ein weisser und etwas zäher Safft/ wie Jungfern - Honig/ ist/ und in Persien umb Alkair und Aleppo von einem stachelichten Kraut/ in Asien aber auß gewissen Eich-Bäumen fliessen soll/ deren Figur oben zu sehen. Weilen aber diese Manna bey uns gantz unbekandt und nicht herauß kommet/ so macht man in einigen Officinen eine dergleiche Mixtur auß der gemeinen Manna/ Weinstein und Wasser / deren Beschreibung in des Hoffmanni Clavi Schroeder. pag. 637. zu sehen ist.
§. 6. Was die Kräfften und Qualitäten der Manna anlanget/ so hat sie eine Krafft gelind zu laxiren und die Gall abzuführen/ welche Operation sie so gleich frisch thun kan: und ist wohl lächericht/ daß einige verführische Materialisten die Apothecker und andere Leut bereden wollen/ daß die Manna besser operire/ wann sie alt werde/ nur daß sie der gelben und verdorbenen Manna loß werden möchten/ wie der auffrichtige Pomet l. c. solchen Betrug selbsten widerleget hat. Weilen unterdessen die Manna grossen und erwachsenen Personen in grosser dosi muß gegeben werden/ so wird sie denenselben langsam verschrieben/ sondern meistens vor die kleine Kinder gebrauchet/ welchen sie in den Breylein/ Suppen und dergleichen leicht bey zu bringen ist. Die Composita aber/ als Manna Tartarisata, Elect. lenit. de Manna, Aqua laxat. Viennensis und dergleichen dienen auch grossen und erwachsenen Personen. Daß aber einige Chymici auß der Manna einen solchen Spiritum zu destilliren suchen/ welcher das Gold gründlich eröffnen und solviren könne/ scheinet auß der Alten irrigen Meynung herzu fliessen/ nach welcher die Manna vor einen Himmlischen Thau gehalten worden/ in welchem der allgemeine Welt - Geist oder Spiritus Mundi in grösser Quantität eingeschlossen und concentriret sey/ worvon Tackius in Tripl. Phas. Sophica mit mehrerm zu lesen ist.
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Zitationshilfe: | Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/426>, abgerufen am 04.03.2025. |