Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

Bild:
<< vorherige Seite
Desz zweyten Buchs sechste Abtheilung/ Von Allerhand Säfften und Hartzen.
Das I. Capitel
Von dem Teuffels-Dreck und wohlriechenden Assand.

[Abbildung]

§. 1.

DEr so genandte Teuffels-Dreck/ Assand oder

ASSA FOETIDA

ist ein hartzichtes Gummi/ welches theils aus weissen/ theils gelben/ theils Fleischfarbichten Glundern durcheinander vermischet und versetzet ist/ worunter einige gläntzende Düplein hervor leuchten: hat einen beissenden/ zähen und wiedrigen Geschmack und sehr starcken Geruch/ wie der Knobloch. Er wird aus Libyen/ Syrien/ Meden und Persien in Palmen-Blättern oder auch in grossen irrdinen Häfen/ wie der Terpenthin/ nach Londen in Engeland gebracht/ allwo er in kleinen und mit eissernen Reiffen beschlagenen Fäßlein ins Reich und andere Länder verschicket wird: und soll sich desselben zuweilen ein solche Quantität in Londen befinden/ daß man grosse Gewölber damit angefüllet siehet/ wie Pomet in seiner Material-Histori pag. 255. berichtet.

§. 2.

Das Gewächs/ worvon dieses Gummtherrühret/ ist noch zur Zeit von niemanden recht beschrieben worden: welches Herrn D. Kempffern/ berümbden Medicum in Westphalen/ dahin beweget hat/ daß/ als er in Persien und Ost-Indien gewesen/ diesem einigen Kraut zugefallen 40. biß 50. Meilen weit gereisset und

Desz zweyten Buchs sechste Abtheilung/ Von Allerhand Säfften und Hartzen.
Das I. Capitel
Von dem Teuffels-Dreck und wohlriechenden Assand.

[Abbildung]

§. 1.

DEr so genandte Teuffels-Dreck/ Assand oder

ASSA FOETIDA

ist ein hartzichtes Gummi/ welches theils aus weissen/ theils gelben/ theils Fleischfarbichten Glundern durcheinander vermischet und versetzet ist/ worunter einige gläntzende Düplein hervor leuchten: hat einen beissenden/ zähen und wiedrigen Geschmack und sehr starcken Geruch/ wie der Knobloch. Er wird aus Libyen/ Syrien/ Meden und Persien in Palmen-Blättern oder auch in grossen irrdinen Häfen/ wie der Terpenthin/ nach Londen in Engeland gebracht/ allwo er in kleinen und mit eissernen Reiffen beschlagenen Fäßlein ins Reich und andere Länder verschicket wird: und soll sich desselben zuweilen ein solche Quantität in Londen befinden/ daß man grosse Gewölber damit angefüllet siehet/ wie Pomet in seiner Material-Histori pag. 255. berichtet.

§. 2.

Das Gewächs/ worvon dieses Gummtherrühret/ ist noch zur Zeit von niemanden recht beschrieben worden: welches Herrn D. Kempffern/ berümbden Medicum in Westphalen/ dahin beweget hat/ daß/ als er in Persien und Ost-Indien gewesen/ diesem einigen Kraut zugefallen 40. biß 50. Meilen weit gereisset und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0402" n="356"/>
      </div>
      <div>
        <head>Desz zweyten Buchs sechste Abtheilung/ Von Allerhand Säfften und Hartzen.<lb/>
Das I.       Capitel<lb/>
Von dem Teuffels-Dreck und wohlriechenden Assand.</head>
        <p>
          <figure/>
        </p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 1.</head>
        <p>DEr so genandte Teuffels-Dreck/ Assand oder</p>
        <p> <hi rendition="#k">ASSA FOETIDA</hi> </p>
        <p>ist ein hartzichtes Gummi/ welches theils aus weissen/ theils gelben/ theils       Fleischfarbichten Glundern durcheinander vermischet und versetzet ist/ worunter einige       gläntzende Düplein hervor leuchten: hat einen beissenden/ zähen und wiedrigen Geschmack und       sehr starcken Geruch/ wie der Knobloch. Er wird aus Libyen/ Syrien/ Meden und Persien in       Palmen-Blättern oder auch in grossen irrdinen Häfen/ wie der Terpenthin/ nach Londen in       Engeland gebracht/ allwo er in kleinen und mit eissernen Reiffen beschlagenen Fäßlein ins       Reich und andere Länder verschicket wird: und soll sich desselben zuweilen ein solche Quantität       in Londen befinden/ daß man grosse Gewölber damit angefüllet siehet/ wie Pomet in seiner       Material-Histori pag. 255. berichtet.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 2.</head>
        <p>Das Gewächs/ worvon dieses Gummtherrühret/ ist noch zur Zeit von niemanden recht       beschrieben worden: welches Herrn D. Kempffern/ berümbden Medicum in Westphalen/ dahin       beweget hat/ daß/ als er in Persien und Ost-Indien gewesen/ diesem einigen Kraut zugefallen       40. biß 50. Meilen weit gereisset und
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[356/0402] Desz zweyten Buchs sechste Abtheilung/ Von Allerhand Säfften und Hartzen. Das I. Capitel Von dem Teuffels-Dreck und wohlriechenden Assand. [Abbildung] §. 1. DEr so genandte Teuffels-Dreck/ Assand oder ASSA FOETIDA ist ein hartzichtes Gummi/ welches theils aus weissen/ theils gelben/ theils Fleischfarbichten Glundern durcheinander vermischet und versetzet ist/ worunter einige gläntzende Düplein hervor leuchten: hat einen beissenden/ zähen und wiedrigen Geschmack und sehr starcken Geruch/ wie der Knobloch. Er wird aus Libyen/ Syrien/ Meden und Persien in Palmen-Blättern oder auch in grossen irrdinen Häfen/ wie der Terpenthin/ nach Londen in Engeland gebracht/ allwo er in kleinen und mit eissernen Reiffen beschlagenen Fäßlein ins Reich und andere Länder verschicket wird: und soll sich desselben zuweilen ein solche Quantität in Londen befinden/ daß man grosse Gewölber damit angefüllet siehet/ wie Pomet in seiner Material-Histori pag. 255. berichtet. §. 2. Das Gewächs/ worvon dieses Gummtherrühret/ ist noch zur Zeit von niemanden recht beschrieben worden: welches Herrn D. Kempffern/ berümbden Medicum in Westphalen/ dahin beweget hat/ daß/ als er in Persien und Ost-Indien gewesen/ diesem einigen Kraut zugefallen 40. biß 50. Meilen weit gereisset und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/402
Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/402>, abgerufen am 21.12.2024.