Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.§. 5. Den Kräfften nach erwärmet und trucknet der Zittwer: ist wegen seiner Bitterkeit dem Magen und wegenseiner flüchtigen und öhlichten theilgen zur Eröffnung der Mutter sehr dienlich und hat eine gifft-treibende Gewalt: Wird deßwegen in kalten und hitzigen ansteckenden Fiebern (wo Manitius eine schöne Tinct. Bezoardicam darauß machet) in verlohrnem Appetit, Colic, erkalteten Mutter und Verstopffung der Monat-Zeit/ in den erkalteten/ Nerven und dergleichen gebrauchet. §. 6. Man macht einen Extract darvon/ welcher mit dem [unleserliches Material]. dulc. die Würine der Kinder tödtet. So erwehnet auch Herr Manitius, daß die Indianer eine Massam darauß backen/ welche er Panem Zedoariae oder Zittwer-Brod nennet/ und gegen die erkaltete und verlohrne männliche Krafft oder Impotentiam sehr heraußstreichet. Was aber vor andere Compositiones daher entspringen / und wie sie zugebrauchen seyn/ kan theils im Schroedero, theils in dessen Außlegern/ D. Ettmüllern gelesen werden. Das XXIV. Capitel Von dem grossen und kleinen Balgant.
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§. 1. OB man schon in unsern Apothecken selten mehr als eine Art von der Galgant-Wurtzel findet / so führen dennoch die Droguisten deren zweyerley Species, davon eine Galanga Major oder die grosse Galgant-Wurtzel/ die andere Galanga Minor, oder die kleinere dieses Nahmens genennet wird: Kommen beyde auß Ost-Indien/ Syrien und von Alexandria in Europam. §. 2. GALANGA MAJOR. ist ein knollichte Wurtzel/ eines Daumens dick und auch wohl drüber/ voller Gnoden / außwendig braun/ und durch runde Circulen gleichsam in gewisse Geleiche außgetheilet / inwendig bleich/ eines scharffen aromatischen und bitterichten Geschmacks und guten Geruchs: wird auß Java und Malabar herauß gebracht/ allwo sie von sich selbsten wächset und Blätter / wie die Iris, treibet/ welche auß beygesetzter Figur zusehen und von D. Frid. Hermanno in Clav. Schroed. pag. 478. beschrieben wird. §. 3. GALANGA MINOR oder die kleine Galgant-Wurtzel aber kommet von einem Sträuchlein her/ dessen Blätter dem Myrtho gleich sollen seyn/ und wird von Paulo Hermanno in seinen Msc. Ragonti genandt. Diese Wurtzeln nun sind dem eusserlichen Ansehen nach der vorigen gantz gleich/ ausser daß sie kleiner/ in- und außwendig röthlicht und eines schärffe- §. 5. Den Kräfften nach erwärmet und trucknet der Zittwer: ist wegen seiner Bitterkeit dem Magen und wegenseiner flüchtigen und öhlichten theilgen zur Eröffnung der Mutter sehr dienlich und hat eine gifft-treibende Gewalt: Wird deßwegen in kalten und hitzigen ansteckenden Fiebern (wo Manitius eine schöne Tinct. Bezoardicam darauß machet) in verlohrnem Appetit, Colic, erkalteten Mutter und Verstopffung der Monat-Zeit/ in den erkalteten/ Nerven und dergleichen gebrauchet. §. 6. Man macht einen Extract darvon/ welcher mit dem [unleserliches Material]. dulc. die Würine der Kinder tödtet. So erwehnet auch Herr Manitius, daß die Indianer eine Massam darauß backen/ welche er Panem Zedoariae oder Zittwer-Brod nennet/ und gegen die erkaltete und verlohrne männliche Krafft oder Impotentiam sehr heraußstreichet. Was aber vor andere Compositiones daher entspringen / und wie sie zugebrauchen seyn/ kan theils im Schroedero, theils in dessen Außlegern/ D. Ettmüllern gelesen werden. Das XXIV. Capitel Von dem grossen und kleinen Balgant.
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§. 1. OB man schon in unsern Apothecken selten mehr als eine Art von der Galgant-Wurtzel findet / so führen dennoch die Droguisten deren zweyerley Species, davon eine Galanga Major oder die grosse Galgant-Wurtzel/ die andere Galanga Minor, oder die kleinere dieses Nahmens genennet wird: Kommen beyde auß Ost-Indien/ Syrien und von Alexandria in Europam. §. 2. GALANGA MAJOR. ist ein knollichte Wurtzel/ eines Daumens dick und auch wohl drüber/ voller Gnoden / außwendig braun/ und durch runde Circulen gleichsam in gewisse Geleiche außgetheilet / inwendig bleich/ eines scharffen aromatischen und bitterichten Geschmacks und guten Geruchs: wird auß Java und Malabar herauß gebracht/ allwo sie von sich selbsten wächset und Blätter / wie die Iris, treibet/ welche auß beygesetzter Figur zusehen und von D. Frid. Hermanno in Clav. Schroed. pag. 478. beschrieben wird. §. 3. GALANGA MINOR oder die kleine Galgant-Wurtzel aber kommet von einem Sträuchlein her/ dessen Blätter dem Myrtho gleich sollen seyn/ und wird von Paulo Hermanno in seinen Msc. Ragonti genandt. Diese Wurtzeln nun sind dem eusserlichen Ansehen nach der vorigen gantz gleich/ ausser daß sie kleiner/ in- und außwendig röthlicht und eines schärffe- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0232" n="186"/> </div> <div> <head>§. 5.</head> <p>Den Kräfften nach erwärmet und trucknet der Zittwer: ist wegen seiner Bitterkeit dem Magen und wegenseiner flüchtigen und öhlichten theilgen zur Eröffnung der Mutter sehr dienlich und hat eine gifft-treibende Gewalt: Wird deßwegen in kalten und hitzigen ansteckenden Fiebern (wo Manitius eine schöne Tinct. Bezoardicam darauß machet) in verlohrnem Appetit, Colic, erkalteten Mutter und Verstopffung der Monat-Zeit/ in den erkalteten/ Nerven und dergleichen gebrauchet.</p> </div> <div> <head>§. 6.</head> <p>Man macht einen Extract darvon/ welcher mit dem <gap reason="illegible"/>. dulc. die Würine der Kinder tödtet. So erwehnet auch Herr Manitius, daß die Indianer eine Massam darauß backen/ welche er Panem Zedoariae oder Zittwer-Brod nennet/ und gegen die erkaltete und verlohrne männliche Krafft oder Impotentiam sehr heraußstreichet. Was aber vor andere Compositiones daher entspringen / und wie sie zugebrauchen seyn/ kan theils im Schroedero, theils in dessen Außlegern/ D. Ettmüllern gelesen werden.</p> </div> <div> <head>Das XXIV. Capitel</head> <p> <hi rendition="#b">Von dem grossen und kleinen Balgant.</hi> </p> <p> <figure/> </p> </div> <div> <head>§. 1.</head> <p>OB man schon in unsern Apothecken selten mehr als eine Art von der Galgant-Wurtzel findet / so führen dennoch die Droguisten deren zweyerley Species, davon eine Galanga Major oder die grosse Galgant-Wurtzel/ die andere Galanga Minor, oder die kleinere dieses Nahmens genennet wird: Kommen beyde auß Ost-Indien/ Syrien und von Alexandria in Europam.</p> </div> <div> <head>§. 2.</head> <p> <hi rendition="#k">GALANGA MAJOR.</hi> </p> <p>ist ein knollichte Wurtzel/ eines Daumens dick und auch wohl drüber/ voller Gnoden / außwendig braun/ und durch runde Circulen gleichsam in gewisse Geleiche außgetheilet / inwendig bleich/ eines scharffen aromatischen und bitterichten Geschmacks und guten Geruchs: wird auß Java und Malabar herauß gebracht/ allwo sie von sich selbsten wächset und Blätter / wie die Iris, treibet/ welche auß beygesetzter Figur zusehen und von D. Frid. Hermanno in Clav. Schroed. pag. 478. beschrieben wird.</p> </div> <div> <head>§. 3.</head> <p> <hi rendition="#k">GALANGA MINOR</hi> </p> <p>oder</p> <p>die kleine Galgant-Wurtzel aber kommet von einem Sträuchlein her/ dessen Blätter dem Myrtho gleich sollen seyn/ und wird von Paulo Hermanno in seinen Msc. Ragonti genandt. Diese Wurtzeln nun sind dem eusserlichen Ansehen nach der vorigen gantz gleich/ ausser daß sie kleiner/ in- und außwendig röthlicht und eines schärffe- </p> </div> </body> </text> </TEI> [186/0232]
§. 5. Den Kräfften nach erwärmet und trucknet der Zittwer: ist wegen seiner Bitterkeit dem Magen und wegenseiner flüchtigen und öhlichten theilgen zur Eröffnung der Mutter sehr dienlich und hat eine gifft-treibende Gewalt: Wird deßwegen in kalten und hitzigen ansteckenden Fiebern (wo Manitius eine schöne Tinct. Bezoardicam darauß machet) in verlohrnem Appetit, Colic, erkalteten Mutter und Verstopffung der Monat-Zeit/ in den erkalteten/ Nerven und dergleichen gebrauchet.
§. 6. Man macht einen Extract darvon/ welcher mit dem _ . dulc. die Würine der Kinder tödtet. So erwehnet auch Herr Manitius, daß die Indianer eine Massam darauß backen/ welche er Panem Zedoariae oder Zittwer-Brod nennet/ und gegen die erkaltete und verlohrne männliche Krafft oder Impotentiam sehr heraußstreichet. Was aber vor andere Compositiones daher entspringen / und wie sie zugebrauchen seyn/ kan theils im Schroedero, theils in dessen Außlegern/ D. Ettmüllern gelesen werden.
Das XXIV. Capitel Von dem grossen und kleinen Balgant.
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§. 1. OB man schon in unsern Apothecken selten mehr als eine Art von der Galgant-Wurtzel findet / so führen dennoch die Droguisten deren zweyerley Species, davon eine Galanga Major oder die grosse Galgant-Wurtzel/ die andere Galanga Minor, oder die kleinere dieses Nahmens genennet wird: Kommen beyde auß Ost-Indien/ Syrien und von Alexandria in Europam.
§. 2. GALANGA MAJOR.
ist ein knollichte Wurtzel/ eines Daumens dick und auch wohl drüber/ voller Gnoden / außwendig braun/ und durch runde Circulen gleichsam in gewisse Geleiche außgetheilet / inwendig bleich/ eines scharffen aromatischen und bitterichten Geschmacks und guten Geruchs: wird auß Java und Malabar herauß gebracht/ allwo sie von sich selbsten wächset und Blätter / wie die Iris, treibet/ welche auß beygesetzter Figur zusehen und von D. Frid. Hermanno in Clav. Schroed. pag. 478. beschrieben wird.
§. 3. GALANGA MINOR
oder
die kleine Galgant-Wurtzel aber kommet von einem Sträuchlein her/ dessen Blätter dem Myrtho gleich sollen seyn/ und wird von Paulo Hermanno in seinen Msc. Ragonti genandt. Diese Wurtzeln nun sind dem eusserlichen Ansehen nach der vorigen gantz gleich/ ausser daß sie kleiner/ in- und außwendig röthlicht und eines schärffe-
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