Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.Glieder und Nerven zustärcken gerühmet/ sonsten aber nicht viel zur Artzney gebrauchet. Die Würtz-Krämer/ so hin und wieder herumb streichen/ wie auch einige vortheilhaffte Apothecker pflegen sie unter den gestossenen Pfeffer zumischen/ indem sie viel wolfeiler sind/ und da man jetzo 15. biß 18. alb. vor das [unleserliches Material]. Pfeffer geben mus/ kan man das [unleserliches Material]. von den granis Paradisi wohl umb 3. Batzen kauffen; weßwegen man wohl thut/ wann man das Gewürtz ungestosen einkauffet. Das XV. Capitel Von dem Steinbrech-Saamen.
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§. 1. DEr also genandte Steinbrech-Saame oder Semen Saxifragiae bestehet auß runden und röthlichten Knötlein/ einer kleinen Erbsen groß/ so an der Wurtzel des Krauts wachsen/ und derowegen auch von dem Schraedero denen Wurtzeln zugerechnet wird/ obwohlen sie sowohl bey den Materialisten als Apotheckern den Nahmen eines Saamens bißdaher behalten haben/ weilen in den rothen Schälcher kleine und einem Nachen gleich außgehöhlte Körnlein gefunden werden/ welche ihm villeicht den Nahmen eines Saamens zuwegen gebracht haben. §. 2. Ob nun gleich sehr viele Kräuter Steinbrech genennet werden/ welche entweder unter den Steinen hervor wachsen/ oder auch den Lenden und Blasen-Steinen zermalmen und forttreiben sollen; so wird doch insgemein der weisse Steinbrech mit runden Blättern und weissen Blümcher (Saxifraga alba foliis rotundis) dadurch verstanden/ von welcher auch das Steinbrech. Wasser / so in denen Apothecken fleissig verschrieben wird/ herrühret: wächset häuffig in den Wiesen. §. 3. Den Gebrauch und Nutzen dieses Saamens zeiget der Nahme selbsten an/ indem er also genennet wird/ weilen er die Steine in den Nieren und der Blasen/ (welche beyde neben dem Kraut abgemahlet sind) zermalmen und dieselbe/ nebst aller schleimichten Materie/ so die Nieren verunreiniget/ außführen und durch den Harn/ den er zugleich befördert / Glieder und Nerven zustärcken gerühmet/ sonsten aber nicht viel zur Artzney gebrauchet. Die Würtz-Krämer/ so hin und wieder herumb streichen/ wie auch einige vortheilhaffte Apothecker pflegen sie unter den gestossenen Pfeffer zumischen/ indem sie viel wolfeiler sind/ und da man jetzo 15. biß 18. alb. vor das [unleserliches Material]. Pfeffer geben mus/ kan man das [unleserliches Material]. von den granis Paradisi wohl umb 3. Batzen kauffen; weßwegen man wohl thut/ wann man das Gewürtz ungestosen einkauffet. Das XV. Capitel Von dem Steinbrech-Saamen.
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§. 1. DEr also genandte Steinbrech-Saame oder Semen Saxifragiae bestehet auß runden und röthlichten Knötlein/ einer kleinen Erbsen groß/ so an der Wurtzel des Krauts wachsen/ und derowegen auch von dem Schraederô denen Wurtzeln zugerechnet wird/ obwohlen sie sowohl bey den Materialisten als Apotheckern den Nahmen eines Saamens bißdaher behalten haben/ weilen in den rothen Schälcher kleine und einem Nachen gleich außgehöhlte Körnlein gefunden werden/ welche ihm villeicht den Nahmen eines Saamens zuwegen gebracht haben. §. 2. Ob nun gleich sehr viele Kräuter Steinbrech genennet werden/ welche entweder unter den Steinen hervor wachsen/ oder auch den Lenden und Blasen-Steinen zermalmen und forttreiben sollen; so wird doch insgemein der weisse Steinbrech mit runden Blättern und weissen Blümcher (Saxifraga alba foliis rotundis) dadurch verstanden/ von welcher auch das Steinbrech. Wasser / so in denen Apothecken fleissig verschrieben wird/ herrühret: wächset häuffig in den Wiesen. §. 3. Den Gebrauch und Nutzen dieses Saamens zeiget der Nahme selbsten an/ indem er also genennet wird/ weilen er die Steine in den Nieren und der Blasen/ (welche beyde neben dem Kraut abgemahlet sind) zermalmen und dieselbe/ nebst aller schleimichten Materie/ so die Nieren verunreiniget/ außführen und durch den Harn/ den er zugleich befördert / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0173" n="127"/> Glieder und Nerven zustärcken gerühmet/ sonsten aber nicht viel zur Artzney gebrauchet. Die Würtz-Krämer/ so hin und wieder herumb streichen/ wie auch einige vortheilhaffte Apothecker pflegen sie unter den gestossenen Pfeffer zumischen/ indem sie viel wolfeiler sind/ und da man jetzo 15. biß 18. alb. vor das <gap reason="illegible"/>. Pfeffer geben mus/ kan man das <gap reason="illegible"/>. von den granis Paradisi wohl umb 3. Batzen kauffen; weßwegen man wohl thut/ wann man das Gewürtz ungestosen einkauffet.</p> </div> <div> <head>Das XV. Capitel<lb/> Von dem Steinbrech-Saamen.</head> <p> <figure/> </p> </div> <div> <head>§. 1.</head> <p>DEr also genandte Steinbrech-Saame oder Semen Saxifragiae bestehet auß runden und röthlichten Knötlein/ einer kleinen Erbsen groß/ so an der Wurtzel des Krauts wachsen/ und derowegen auch von dem Schraederô denen Wurtzeln zugerechnet wird/ obwohlen sie sowohl bey den Materialisten als Apotheckern den Nahmen eines Saamens bißdaher behalten haben/ weilen in den rothen Schälcher kleine und einem Nachen gleich außgehöhlte Körnlein gefunden werden/ welche ihm villeicht den Nahmen eines Saamens zuwegen gebracht haben.</p> </div> <div> <head>§. 2.</head> <p>Ob nun gleich sehr viele Kräuter Steinbrech genennet werden/ welche entweder unter den Steinen hervor wachsen/ oder auch den Lenden und Blasen-Steinen zermalmen und forttreiben sollen; so wird doch insgemein der weisse Steinbrech mit runden Blättern und weissen Blümcher (Saxifraga alba foliis rotundis) dadurch verstanden/ von welcher auch das Steinbrech. Wasser / so in denen Apothecken fleissig verschrieben wird/ herrühret: wächset häuffig in den Wiesen.</p> </div> <div> <head>§. 3.</head> <p>Den Gebrauch und Nutzen dieses Saamens zeiget der Nahme selbsten an/ indem er also genennet wird/ weilen er die Steine in den Nieren und der Blasen/ (welche beyde neben dem Kraut abgemahlet sind) zermalmen und dieselbe/ nebst aller schleimichten Materie/ so die Nieren verunreiniget/ außführen und durch den Harn/ den er zugleich befördert / </p> </div> </body> </text> </TEI> [127/0173]
Glieder und Nerven zustärcken gerühmet/ sonsten aber nicht viel zur Artzney gebrauchet. Die Würtz-Krämer/ so hin und wieder herumb streichen/ wie auch einige vortheilhaffte Apothecker pflegen sie unter den gestossenen Pfeffer zumischen/ indem sie viel wolfeiler sind/ und da man jetzo 15. biß 18. alb. vor das _ . Pfeffer geben mus/ kan man das _ . von den granis Paradisi wohl umb 3. Batzen kauffen; weßwegen man wohl thut/ wann man das Gewürtz ungestosen einkauffet.
Das XV. Capitel
Von dem Steinbrech-Saamen.
[Abbildung]
§. 1. DEr also genandte Steinbrech-Saame oder Semen Saxifragiae bestehet auß runden und röthlichten Knötlein/ einer kleinen Erbsen groß/ so an der Wurtzel des Krauts wachsen/ und derowegen auch von dem Schraederô denen Wurtzeln zugerechnet wird/ obwohlen sie sowohl bey den Materialisten als Apotheckern den Nahmen eines Saamens bißdaher behalten haben/ weilen in den rothen Schälcher kleine und einem Nachen gleich außgehöhlte Körnlein gefunden werden/ welche ihm villeicht den Nahmen eines Saamens zuwegen gebracht haben.
§. 2. Ob nun gleich sehr viele Kräuter Steinbrech genennet werden/ welche entweder unter den Steinen hervor wachsen/ oder auch den Lenden und Blasen-Steinen zermalmen und forttreiben sollen; so wird doch insgemein der weisse Steinbrech mit runden Blättern und weissen Blümcher (Saxifraga alba foliis rotundis) dadurch verstanden/ von welcher auch das Steinbrech. Wasser / so in denen Apothecken fleissig verschrieben wird/ herrühret: wächset häuffig in den Wiesen.
§. 3. Den Gebrauch und Nutzen dieses Saamens zeiget der Nahme selbsten an/ indem er also genennet wird/ weilen er die Steine in den Nieren und der Blasen/ (welche beyde neben dem Kraut abgemahlet sind) zermalmen und dieselbe/ nebst aller schleimichten Materie/ so die Nieren verunreiniget/ außführen und durch den Harn/ den er zugleich befördert /
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