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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

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Das unbefruchtete, in dem Eierstocke enthaltene Ei.

Das Ei der höheren Thiere enthält vor der Befruchtung, während
es in dem Eierstocke sich befindet, folgende verschiedene Theile,
welche theils in der Zeit, wo in Folge der Conception das Ei
den Eierstock verlässt, sich verändern oder vergehen, theils aber
beharren.

1) Eine äussere, das Ei umschliessende und begrenzende Haut,
die Dotterhaut.
2) Einen mehr oder minder flüssigen Inhalt, den Dotter.
3) Eine mehr oder minder weit über die Oberfläche des
Dotters und unter der Dotterhaut verbreitete, eigenthümliche Lage
von Körnern, die Keimanlage.
4) Ein durchsichtiges, in der Mitte der Keimanlage eingebet-
tetes, an der inneren Oberfläche der Dotterhaut anliegendes und
mit einer wasserhellen Lymphe gefülltes Bläschen, das Keimbläs-
chen, das nach seinem Entdecker auch das Purkinje'sche Bläschen
genannt wird.
Ausserdem empfängt das Ei noch von dem Eierstocke selbst
5) eine durch eine körnige Lage und zähen Stoff zu einer
membranartigen Ausbreitung mit einander verbundene Schicht, in
welcher die Blutgefässe liegen und
6) eine von der Substanz oder dem Stratum des Eierstockes
ausgehende Hülle, eine meistens körnerhaltige, zähe, derbe und
dichte Haut.

Zur Basis der Untersuchung möge der am genauesten ge-
kannte Eierstock der Vögel dienen, um das von diesem Berich-
tete dann als Anhaltspunkt für die Säugethiere und den Men-

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Das unbefruchtete, in dem Eierstocke enthaltene Ei.

Das Ei der höheren Thiere enthält vor der Befruchtung, während
es in dem Eierstocke sich befindet, folgende verschiedene Theile,
welche theils in der Zeit, wo in Folge der Conception das Ei
den Eierstock verläſst, sich verändern oder vergehen, theils aber
beharren.

1) Eine äuſsere, das Ei umschlieſsende und begrenzende Haut,
die Dotterhaut.
2) Einen mehr oder minder flüssigen Inhalt, den Dotter.
3) Eine mehr oder minder weit über die Oberfläche des
Dotters und unter der Dotterhaut verbreitete, eigenthümliche Lage
von Körnern, die Keimanlage.
4) Ein durchsichtiges, in der Mitte der Keimanlage eingebet-
tetes, an der inneren Oberfläche der Dotterhaut anliegendes und
mit einer wasserhellen Lymphe gefülltes Bläschen, das Keimbläs-
chen, das nach seinem Entdecker auch das Purkinje’sche Bläschen
genannt wird.
Auſserdem empfängt das Ei noch von dem Eierstocke selbst
5) eine durch eine körnige Lage und zähen Stoff zu einer
membranartigen Ausbreitung mit einander verbundene Schicht, in
welcher die Blutgefäſse liegen und
6) eine von der Substanz oder dem Stratum des Eierstockes
ausgehende Hülle, eine meistens körnerhaltige, zähe, derbe und
dichte Haut.

Zur Basis der Untersuchung möge der am genauesten ge-
kannte Eierstock der Vögel dienen, um das von diesem Berich-
tete dann als Anhaltspunkt für die Säugethiere und den Men-

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[[3]/0031] Das unbefruchtete, in dem Eierstocke enthaltene Ei. Das Ei der höheren Thiere enthält vor der Befruchtung, während es in dem Eierstocke sich befindet, folgende verschiedene Theile, welche theils in der Zeit, wo in Folge der Conception das Ei den Eierstock verläſst, sich verändern oder vergehen, theils aber beharren. 1) Eine äuſsere, das Ei umschlieſsende und begrenzende Haut, die Dotterhaut. 2) Einen mehr oder minder flüssigen Inhalt, den Dotter. 3) Eine mehr oder minder weit über die Oberfläche des Dotters und unter der Dotterhaut verbreitete, eigenthümliche Lage von Körnern, die Keimanlage. 4) Ein durchsichtiges, in der Mitte der Keimanlage eingebet- tetes, an der inneren Oberfläche der Dotterhaut anliegendes und mit einer wasserhellen Lymphe gefülltes Bläschen, das Keimbläs- chen, das nach seinem Entdecker auch das Purkinje’sche Bläschen genannt wird. Auſserdem empfängt das Ei noch von dem Eierstocke selbst 5) eine durch eine körnige Lage und zähen Stoff zu einer membranartigen Ausbreitung mit einander verbundene Schicht, in welcher die Blutgefäſse liegen und 6) eine von der Substanz oder dem Stratum des Eierstockes ausgehende Hülle, eine meistens körnerhaltige, zähe, derbe und dichte Haut. Zur Basis der Untersuchung möge der am genauesten ge- kannte Eierstock der Vögel dienen, um das von diesem Berich- tete dann als Anhaltspunkt für die Säugethiere und den Men- 1*

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Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/31>, abgerufen am 21.11.2024.