Unzer, Johann August: Gedanken vom Einfluß der Seele in ihren Körper. Halle (Saale), 1746.verrichten, da wir doch öfters in einem solchen §. 34. Jch stelle es einen ieden frey, so viel Verän- verbun-
verrichten, da wir doch oͤfters in einem ſolchen §. 34. Jch ſtelle es einen ieden frey, ſo viel Veraͤn- verbun-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0116" n="86"/> verrichten, da wir doch oͤfters in einem ſolchen<lb/> Zuſtande ſind, da wir nichts empfinden, und<lb/> da dennoch das Blut ſeinen Umlauf verrichtet.<lb/> Alle Abſonderungen in unſern Koͤrper haͤngen<lb/> von der Bewegung des Gebluͤts ab; und ſol-<lb/> chergeſtalt beantworten wir die Einwuͤrfe, wel-<lb/> che daher genommen werden, auf eben die Art<lb/> wie den vorigen Zweifel von der Bewegung<lb/> des Gebluͤts.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 34.</head><lb/> <p>Jch ſtelle es einen ieden frey, ſo viel Veraͤn-<lb/> derungen in unſern Koͤrper aufzuſuchen, als<lb/> ihm gefaͤlt, und zuzuſehen, ob dieſelben mit der<lb/> Bewegung derer Nerven und denen Empfin-<lb/> dungen ſo genau verbunden ſind, als dieſe un-<lb/> tereinander. Er wird allemal finden, daß eine<lb/> ſolche Veraͤnderung, wenn ſie entweder abwe-<lb/> ſend iſt, dennoch dieſe beyden Veraͤnderungen<lb/> nicht verhindere, oder daß dieſe doch zuweilen<lb/> unterbleiben, wenn iene zugegen iſt. Man<lb/> koͤnte ſich zwar darauf beruffen, daß ich erwie-<lb/> ſen, es waͤre bey einer Empfindung allemal eine<lb/> ihr proportionale Bewegung im Koͤrper zuge-<lb/> gen §. 32. Allein weil ich auch erwieſen, daß<lb/> die Empfindung eine wuͤrckende Urſach dieſer<lb/> Bewegungen ſey §. 30. ſo gehoͤren dieſelben<lb/> eben ſo nothwendig zur Vollkommenheit derer<lb/> Empfindungen, als wie die Gegenwart einer<lb/> Sele, und die Wuͤrckung eines Koͤrpers in die<lb/> Nerven, zu derienigen Bewegung derſelben ge-<lb/> hoͤren, mit welcher allemal eine Empfindung<lb/> <fw place="bottom" type="catch">verbun-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [86/0116]
verrichten, da wir doch oͤfters in einem ſolchen
Zuſtande ſind, da wir nichts empfinden, und
da dennoch das Blut ſeinen Umlauf verrichtet.
Alle Abſonderungen in unſern Koͤrper haͤngen
von der Bewegung des Gebluͤts ab; und ſol-
chergeſtalt beantworten wir die Einwuͤrfe, wel-
che daher genommen werden, auf eben die Art
wie den vorigen Zweifel von der Bewegung
des Gebluͤts.
§. 34.
Jch ſtelle es einen ieden frey, ſo viel Veraͤn-
derungen in unſern Koͤrper aufzuſuchen, als
ihm gefaͤlt, und zuzuſehen, ob dieſelben mit der
Bewegung derer Nerven und denen Empfin-
dungen ſo genau verbunden ſind, als dieſe un-
tereinander. Er wird allemal finden, daß eine
ſolche Veraͤnderung, wenn ſie entweder abwe-
ſend iſt, dennoch dieſe beyden Veraͤnderungen
nicht verhindere, oder daß dieſe doch zuweilen
unterbleiben, wenn iene zugegen iſt. Man
koͤnte ſich zwar darauf beruffen, daß ich erwie-
ſen, es waͤre bey einer Empfindung allemal eine
ihr proportionale Bewegung im Koͤrper zuge-
gen §. 32. Allein weil ich auch erwieſen, daß
die Empfindung eine wuͤrckende Urſach dieſer
Bewegungen ſey §. 30. ſo gehoͤren dieſelben
eben ſo nothwendig zur Vollkommenheit derer
Empfindungen, als wie die Gegenwart einer
Sele, und die Wuͤrckung eines Koͤrpers in die
Nerven, zu derienigen Bewegung derſelben ge-
hoͤren, mit welcher allemal eine Empfindung
verbun-
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