wirkungen sind, §. 183. wie schon mehrmals erwähnet worden; §. 266. 269. 285. alles dieses muß dahin ge- stellet bleiben, bis im zweyten Theile dieser Schrift die Gründe zur Entscheidung dieser Fragen werden erkläret werden können. Genug daß die Erscheinungen in der thie- rischen Oeconomie, welche die Triebe der Thiere begleiten, wenn, und in so fern sie wirkliche Seelenwirkungen von Trieben sind, und dieß sind sie gewiß zum öftern bey den- kenden Thieren, nach keinen andern Gründen erkläret wer- den können und müssen, als die bisher dazu angewendet worden sind. Jnzwischen wird es nicht unnützlich seyn, zu desto genauerer Berichtigung der Begriffe, aus den bisher erwiesenen Lehren ein Paar Folgerungen herzuleiten, wel- che besonders geschickt sind, die Leser zu den Lehren des zweyten Theils dieses Werks vorzubereiten.
§. 292.
Es erhellet aus der Natur der Triebe unwidersprechlich, daß selbst die wahren Seelentriebe nebst ihren Seelenwir- kungen, ob sie gleich überlegte und vom Thiere selbst belieb- te zweckmäßige Handlungen zu seyn scheinen, dennoch oh- ne alle andre Absichten des Thieres, als die sich unmittel- bar auf die äußere Empfindung der Befriedigung des Trie- bes beziehen, nicht aus Erkenntniß der Veranlassungen, als der Mittel der Natur zur Erregung desselben, noch aus Erkenntniß ihrer Absichten bey seiner Befriedigung, auch nicht aus Absicht des Thieres, diesen Zweck der Natur zu erfüllen: sondern fast auf eben die Weise natürlich noth- wendig erfolgen, wie die äußern Empfindungen und ihre Seelenwirkungen, aus einem bis zum Gehirn gelangten äußern sinnlichen Eindrucke entstehen. §. 266. 269. 281 -- 290. Wie ungründlich würde man also nicht aus den Seelenwirkungen wahrer Triebe schließen, daß die da- bey sich äußernden Geschicklichkeiten, Fertigkeiten und zweckmäßigen Handlungen der Thiere, Wirkungen ihrer Ueberlegungen, und ihrer Absichten, Wirkungen einer auch
nur
I Th. Th. Seel. 3 Kap. Jhr Einfl. in den Mechan.
wirkungen ſind, §. 183. wie ſchon mehrmals erwaͤhnet worden; §. 266. 269. 285. alles dieſes muß dahin ge- ſtellet bleiben, bis im zweyten Theile dieſer Schrift die Gruͤnde zur Entſcheidung dieſer Fragen werden erklaͤret werden koͤnnen. Genug daß die Erſcheinungen in der thie- riſchen Oeconomie, welche die Triebe der Thiere begleiten, wenn, und in ſo fern ſie wirkliche Seelenwirkungen von Trieben ſind, und dieß ſind ſie gewiß zum oͤftern bey den- kenden Thieren, nach keinen andern Gruͤnden erklaͤret wer- den koͤnnen und muͤſſen, als die bisher dazu angewendet worden ſind. Jnzwiſchen wird es nicht unnuͤtzlich ſeyn, zu deſto genauerer Berichtigung der Begriffe, aus den bisher erwieſenen Lehren ein Paar Folgerungen herzuleiten, wel- che beſonders geſchickt ſind, die Leſer zu den Lehren des zweyten Theils dieſes Werks vorzubereiten.
§. 292.
Es erhellet aus der Natur der Triebe unwiderſprechlich, daß ſelbſt die wahren Seelentriebe nebſt ihren Seelenwir- kungen, ob ſie gleich uͤberlegte und vom Thiere ſelbſt belieb- te zweckmaͤßige Handlungen zu ſeyn ſcheinen, dennoch oh- ne alle andre Abſichten des Thieres, als die ſich unmittel- bar auf die aͤußere Empfindung der Befriedigung des Trie- bes beziehen, nicht aus Erkenntniß der Veranlaſſungen, als der Mittel der Natur zur Erregung deſſelben, noch aus Erkenntniß ihrer Abſichten bey ſeiner Befriedigung, auch nicht aus Abſicht des Thieres, dieſen Zweck der Natur zu erfuͤllen: ſondern faſt auf eben die Weiſe natuͤrlich noth- wendig erfolgen, wie die aͤußern Empfindungen und ihre Seelenwirkungen, aus einem bis zum Gehirn gelangten aͤußern ſinnlichen Eindrucke entſtehen. §. 266. 269. 281 — 290. Wie ungruͤndlich wuͤrde man alſo nicht aus den Seelenwirkungen wahrer Triebe ſchließen, daß die da- bey ſich aͤußernden Geſchicklichkeiten, Fertigkeiten und zweckmaͤßigen Handlungen der Thiere, Wirkungen ihrer Ueberlegungen, und ihrer Abſichten, Wirkungen einer auch
nur
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[286/0310]
I Th. Th. Seel. 3 Kap. Jhr Einfl. in den Mechan.
wirkungen ſind, §. 183. wie ſchon mehrmals erwaͤhnet
worden; §. 266. 269. 285. alles dieſes muß dahin ge-
ſtellet bleiben, bis im zweyten Theile dieſer Schrift die
Gruͤnde zur Entſcheidung dieſer Fragen werden erklaͤret
werden koͤnnen. Genug daß die Erſcheinungen in der thie-
riſchen Oeconomie, welche die Triebe der Thiere begleiten,
wenn, und in ſo fern ſie wirkliche Seelenwirkungen von
Trieben ſind, und dieß ſind ſie gewiß zum oͤftern bey den-
kenden Thieren, nach keinen andern Gruͤnden erklaͤret wer-
den koͤnnen und muͤſſen, als die bisher dazu angewendet
worden ſind. Jnzwiſchen wird es nicht unnuͤtzlich ſeyn, zu
deſto genauerer Berichtigung der Begriffe, aus den bisher
erwieſenen Lehren ein Paar Folgerungen herzuleiten, wel-
che beſonders geſchickt ſind, die Leſer zu den Lehren des
zweyten Theils dieſes Werks vorzubereiten.
§. 292.
Es erhellet aus der Natur der Triebe unwiderſprechlich,
daß ſelbſt die wahren Seelentriebe nebſt ihren Seelenwir-
kungen, ob ſie gleich uͤberlegte und vom Thiere ſelbſt belieb-
te zweckmaͤßige Handlungen zu ſeyn ſcheinen, dennoch oh-
ne alle andre Abſichten des Thieres, als die ſich unmittel-
bar auf die aͤußere Empfindung der Befriedigung des Trie-
bes beziehen, nicht aus Erkenntniß der Veranlaſſungen,
als der Mittel der Natur zur Erregung deſſelben, noch aus
Erkenntniß ihrer Abſichten bey ſeiner Befriedigung, auch
nicht aus Abſicht des Thieres, dieſen Zweck der Natur zu
erfuͤllen: ſondern faſt auf eben die Weiſe natuͤrlich noth-
wendig erfolgen, wie die aͤußern Empfindungen und ihre
Seelenwirkungen, aus einem bis zum Gehirn gelangten
aͤußern ſinnlichen Eindrucke entſtehen. §. 266. 269.
281 — 290. Wie ungruͤndlich wuͤrde man alſo nicht aus
den Seelenwirkungen wahrer Triebe ſchließen, daß die da-
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/310>, abgerufen am 23.11.2024.
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