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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771.

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I Th. Th. Seel. 3 Kap. Jhr Einfl. in den Mechan.
sind, (S. §. 170. 172. 174.) und welche insbesondre die
Sättigung des Magens in ihnen vollständig hervorbrin-
gen wird. (S. §. 212.) Daher bewegen sich beym Hun-
ger der Magen und die Gedärme lebhafter, und murren,
§. 212. die Speicheldrüsen ergießen sich, §. 172. daß der
Mund wässert, und die übrigen Verdauungssäfte, nebst
der Galle, fließen zu. etc. Wir übergehen sowohl hier,
als bey allen übrigen besondern Arten der Triebe, die See-
lenwirkungen von allen sich zu ihnen gesellenden Nebenvor-
stellungen, um die Schilderung der ihnen selbst wesentlich
eigenen Seelenwirkungen ohne Verwirrung zu zeigen. §.
273. 274. Solchergestalt wirket der Hunger in den zum
Empfange der Speisen bestimmten Gliedmaßen, einige zur
Sättigung des Magens erforderliche Bewegungen, als
Seelenwirkungen, nach dem Gesetze der Seelenwirkungen
sinnlicher Triebe, §. 277. welche Bewegungen dann bey
wirklich erfolgender Sättigung vollständig werden, §. 257-
105, und in solchem Falle, nach dem Zusammenhange der
physischen, mechanischen und thierischen Kräfte die weitere
Zubereitung der Speisen zur Ernährung des Thieres, der
Absicht der Natur gemäß, zur Folge haben. (Vergl. §.
170. 174.) Wir übergehen hier die physiologische Er-
klärung der Operation der Verdauung der Speisen, wel-
che, so fern sie thierisch ist, zwar hierher gehörete, doch da
sie hauptsächlich durch physische und mechanische Kräfte voll-
bracht wird, mit Recht schon in der Physiologie des eigent-
lichen Mechanismus der thierischen Körper ihren Platz er-
halten hat. (S. H. P. 18. 19. u. f. Abschn.)

§. 282.

Bey Thieren, welche trinken, entsteht, nach der Vor-
herbestimmung der Natur, §. 263. wenn ihr Körper meh-
rerer Flüssigkeiten bedarf, eine beschwerliche äußere Em-
pfindung von Trockenheit im Halse, Schlunde und dem
Munde, die sie verabscheuen. §. 280. Diese ist die sinn-
liche Reizung des Dursts, welcher in einem starken Be-

streben

I Th. Th. Seel. 3 Kap. Jhr Einfl. in den Mechan.
ſind, (S. §. 170. 172. 174.) und welche insbeſondre die
Saͤttigung des Magens in ihnen vollſtaͤndig hervorbrin-
gen wird. (S. §. 212.) Daher bewegen ſich beym Hun-
ger der Magen und die Gedaͤrme lebhafter, und murren,
§. 212. die Speicheldruͤſen ergießen ſich, §. 172. daß der
Mund waͤſſert, und die uͤbrigen Verdauungsſaͤfte, nebſt
der Galle, fließen zu. ꝛc. Wir uͤbergehen ſowohl hier,
als bey allen uͤbrigen beſondern Arten der Triebe, die See-
lenwirkungen von allen ſich zu ihnen geſellenden Nebenvor-
ſtellungen, um die Schilderung der ihnen ſelbſt weſentlich
eigenen Seelenwirkungen ohne Verwirrung zu zeigen. §.
273. 274. Solchergeſtalt wirket der Hunger in den zum
Empfange der Speiſen beſtimmten Gliedmaßen, einige zur
Saͤttigung des Magens erforderliche Bewegungen, als
Seelenwirkungen, nach dem Geſetze der Seelenwirkungen
ſinnlicher Triebe, §. 277. welche Bewegungen dann bey
wirklich erfolgender Saͤttigung vollſtaͤndig werden, §. 257-
105, und in ſolchem Falle, nach dem Zuſammenhange der
phyſiſchen, mechaniſchen und thieriſchen Kraͤfte die weitere
Zubereitung der Speiſen zur Ernaͤhrung des Thieres, der
Abſicht der Natur gemaͤß, zur Folge haben. (Vergl. §.
170. 174.) Wir uͤbergehen hier die phyſiologiſche Er-
klaͤrung der Operation der Verdauung der Speiſen, wel-
che, ſo fern ſie thieriſch iſt, zwar hierher gehoͤrete, doch da
ſie hauptſaͤchlich durch phyſiſche und mechaniſche Kraͤfte voll-
bracht wird, mit Recht ſchon in der Phyſiologie des eigent-
lichen Mechanismus der thieriſchen Koͤrper ihren Platz er-
halten hat. (S. H. P. 18. 19. u. f. Abſchn.)

§. 282.

Bey Thieren, welche trinken, entſteht, nach der Vor-
herbeſtimmung der Natur, §. 263. wenn ihr Koͤrper meh-
rerer Fluͤſſigkeiten bedarf, eine beſchwerliche aͤußere Em-
pfindung von Trockenheit im Halſe, Schlunde und dem
Munde, die ſie verabſcheuen. §. 280. Dieſe iſt die ſinn-
liche Reizung des Durſts, welcher in einem ſtarken Be-

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[266/0290] I Th. Th. Seel. 3 Kap. Jhr Einfl. in den Mechan. ſind, (S. §. 170. 172. 174.) und welche insbeſondre die Saͤttigung des Magens in ihnen vollſtaͤndig hervorbrin- gen wird. (S. §. 212.) Daher bewegen ſich beym Hun- ger der Magen und die Gedaͤrme lebhafter, und murren, §. 212. die Speicheldruͤſen ergießen ſich, §. 172. daß der Mund waͤſſert, und die uͤbrigen Verdauungsſaͤfte, nebſt der Galle, fließen zu. ꝛc. Wir uͤbergehen ſowohl hier, als bey allen uͤbrigen beſondern Arten der Triebe, die See- lenwirkungen von allen ſich zu ihnen geſellenden Nebenvor- ſtellungen, um die Schilderung der ihnen ſelbſt weſentlich eigenen Seelenwirkungen ohne Verwirrung zu zeigen. §. 273. 274. Solchergeſtalt wirket der Hunger in den zum Empfange der Speiſen beſtimmten Gliedmaßen, einige zur Saͤttigung des Magens erforderliche Bewegungen, als Seelenwirkungen, nach dem Geſetze der Seelenwirkungen ſinnlicher Triebe, §. 277. welche Bewegungen dann bey wirklich erfolgender Saͤttigung vollſtaͤndig werden, §. 257- 105, und in ſolchem Falle, nach dem Zuſammenhange der phyſiſchen, mechaniſchen und thieriſchen Kraͤfte die weitere Zubereitung der Speiſen zur Ernaͤhrung des Thieres, der Abſicht der Natur gemaͤß, zur Folge haben. (Vergl. §. 170. 174.) Wir uͤbergehen hier die phyſiologiſche Er- klaͤrung der Operation der Verdauung der Speiſen, wel- che, ſo fern ſie thieriſch iſt, zwar hierher gehoͤrete, doch da ſie hauptſaͤchlich durch phyſiſche und mechaniſche Kraͤfte voll- bracht wird, mit Recht ſchon in der Phyſiologie des eigent- lichen Mechanismus der thieriſchen Koͤrper ihren Platz er- halten hat. (S. H. P. 18. 19. u. f. Abſchn.) §. 282. Bey Thieren, welche trinken, entſteht, nach der Vor- herbeſtimmung der Natur, §. 263. wenn ihr Koͤrper meh- rerer Fluͤſſigkeiten bedarf, eine beſchwerliche aͤußere Em- pfindung von Trockenheit im Halſe, Schlunde und dem Munde, die ſie verabſcheuen. §. 280. Dieſe iſt die ſinn- liche Reizung des Durſts, welcher in einem ſtarken Be- ſtreben

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Zitationshilfe: Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/290>, abgerufen am 30.12.2024.