1. Die Seelenwirkungen der Einbildungen erstrecken sich, so wie die der äußerlichen Empfindungen, §. 192. auf alle mechanische Maschinen, die durch äußere Empfin- dungen beweget werden können, §. 229. und setzen sie, wiewohl schwächer und unvollständiger, §. 230. in eben dieselben Bewegungen, wie die äußern Empfindungen, §. 193. ja, die mit unächten äußern Empfindungen verbun- denen, zwingen sie mit fast gleicher Stärke zu eben densel- ben Verrichtungen, wie die wahren äußern Empfindungen, §. 232. weil sie ihnen an Stärke gleich kommen. §. 229.
2. Die Einbildungen angenehmer äußerer Empfin- dungen enthalten etwas von der Lust der Sinnen, §. 186. 228. und bringen solche Seelenwirkungen hervor, die ih- rer natürlichen Bestimmung gemäß sind. §. 195. Die, von unangenehmen äußern Empfindungen, enthalten et- was von der Unlust der Sinnen, §. 186. 228. und brin- gen widernatürliche Seelenwirkungen hervor. §. 195. Die, von Kitzel und Schmerz, erregen heftigere Bewegungen, §. 197. 198. wenn in ihnen die Stärke der Lust oder Un- lust der in den Empfindungen proportioniret ist, welches doch nicht nothwendig seyn muß. §. 228.
3. So wie die äußern Empfindungen nicht alle mecha- nische Maschinen, die ihr Nerve bewegen kann, wirklich bewegen, §. 201. so gilt dieses auch von den Einbildun- gen derselben, §. 228. zumal wenn der Ursprung der Ner- ven im Gehirne in seinen Verrichtungen, oder der Fort- gang des sinnlichen Eindrucks von da bis zu den mechani- schen Maschinen gehindert ist, oder sie selbst zu ihren Ver- richtungen untüchtig geworden sind. §. 202.
4. Wie die äußern Empfindungen in die mechanischen Maschinen nach der Fähigkeit einer jeden wirken, §. 203. wenn sie Seelenwirkungen darinn hervorbringen, so thun es auch die Einbildungen, §. 228. so daß das Alles auf sie angewendet werden kann, was §. 204 -- 217. von den äußern Empfindungen gelehret worden ist.
§. 235.
O 4
der Einbildungen.
§. 234.
1. Die Seelenwirkungen der Einbildungen erſtrecken ſich, ſo wie die der aͤußerlichen Empfindungen, §. 192. auf alle mechaniſche Maſchinen, die durch aͤußere Empfin- dungen beweget werden koͤnnen, §. 229. und ſetzen ſie, wiewohl ſchwaͤcher und unvollſtaͤndiger, §. 230. in eben dieſelben Bewegungen, wie die aͤußern Empfindungen, §. 193. ja, die mit unaͤchten aͤußern Empfindungen verbun- denen, zwingen ſie mit faſt gleicher Staͤrke zu eben denſel- ben Verrichtungen, wie die wahren aͤußern Empfindungen, §. 232. weil ſie ihnen an Staͤrke gleich kommen. §. 229.
2. Die Einbildungen angenehmer aͤußerer Empfin- dungen enthalten etwas von der Luſt der Sinnen, §. 186. 228. und bringen ſolche Seelenwirkungen hervor, die ih- rer natuͤrlichen Beſtimmung gemaͤß ſind. §. 195. Die, von unangenehmen aͤußern Empfindungen, enthalten et- was von der Unluſt der Sinnen, §. 186. 228. und brin- gen widernatuͤrliche Seelenwirkungen hervor. §. 195. Die, von Kitzel und Schmerz, erregen heftigere Bewegungen, §. 197. 198. wenn in ihnen die Staͤrke der Luſt oder Un- luſt der in den Empfindungen proportioniret iſt, welches doch nicht nothwendig ſeyn muß. §. 228.
3. So wie die aͤußern Empfindungen nicht alle mecha- niſche Maſchinen, die ihr Nerve bewegen kann, wirklich bewegen, §. 201. ſo gilt dieſes auch von den Einbildun- gen derſelben, §. 228. zumal wenn der Urſprung der Ner- ven im Gehirne in ſeinen Verrichtungen, oder der Fort- gang des ſinnlichen Eindrucks von da bis zu den mechani- ſchen Maſchinen gehindert iſt, oder ſie ſelbſt zu ihren Ver- richtungen untuͤchtig geworden ſind. §. 202.
4. Wie die aͤußern Empfindungen in die mechaniſchen Maſchinen nach der Faͤhigkeit einer jeden wirken, §. 203. wenn ſie Seelenwirkungen darinn hervorbringen, ſo thun es auch die Einbildungen, §. 228. ſo daß das Alles auf ſie angewendet werden kann, was §. 204 — 217. von den aͤußern Empfindungen gelehret worden iſt.
§. 235.
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der Einbildungen.
§. 234.
1. Die Seelenwirkungen der Einbildungen erſtrecken
ſich, ſo wie die der aͤußerlichen Empfindungen, §. 192.
auf alle mechaniſche Maſchinen, die durch aͤußere Empfin-
dungen beweget werden koͤnnen, §. 229. und ſetzen ſie,
wiewohl ſchwaͤcher und unvollſtaͤndiger, §. 230. in eben
dieſelben Bewegungen, wie die aͤußern Empfindungen, §.
193. ja, die mit unaͤchten aͤußern Empfindungen verbun-
denen, zwingen ſie mit faſt gleicher Staͤrke zu eben denſel-
ben Verrichtungen, wie die wahren aͤußern Empfindungen,
§. 232. weil ſie ihnen an Staͤrke gleich kommen. §. 229.
2. Die Einbildungen angenehmer aͤußerer Empfin-
dungen enthalten etwas von der Luſt der Sinnen, §. 186.
228. und bringen ſolche Seelenwirkungen hervor, die ih-
rer natuͤrlichen Beſtimmung gemaͤß ſind. §. 195. Die,
von unangenehmen aͤußern Empfindungen, enthalten et-
was von der Unluſt der Sinnen, §. 186. 228. und brin-
gen widernatuͤrliche Seelenwirkungen hervor. §. 195. Die,
von Kitzel und Schmerz, erregen heftigere Bewegungen,
§. 197. 198. wenn in ihnen die Staͤrke der Luſt oder Un-
luſt der in den Empfindungen proportioniret iſt, welches
doch nicht nothwendig ſeyn muß. §. 228.
3. So wie die aͤußern Empfindungen nicht alle mecha-
niſche Maſchinen, die ihr Nerve bewegen kann, wirklich
bewegen, §. 201. ſo gilt dieſes auch von den Einbildun-
gen derſelben, §. 228. zumal wenn der Urſprung der Ner-
ven im Gehirne in ſeinen Verrichtungen, oder der Fort-
gang des ſinnlichen Eindrucks von da bis zu den mechani-
ſchen Maſchinen gehindert iſt, oder ſie ſelbſt zu ihren Ver-
richtungen untuͤchtig geworden ſind. §. 202.
4. Wie die aͤußern Empfindungen in die mechaniſchen
Maſchinen nach der Faͤhigkeit einer jeden wirken, §. 203.
wenn ſie Seelenwirkungen darinn hervorbringen, ſo thun
es auch die Einbildungen, §. 228. ſo daß das Alles auf
ſie angewendet werden kann, was §. 204 — 217. von
den aͤußern Empfindungen gelehret worden iſt.
§. 235.
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Unzer, Johann August: Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper. Leipzig, 1771, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/unzer_erstegruende_1771/239>, abgerufen am 21.11.2024.
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