[N. N.]: Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann. Frankfurt (Main), 1680.Der vollkommene uns gehässigen Menschen gutes reden?Können wir ihm nicht zugefallen den Beu- tel auffthun/ und ihm alle Dienste leisten/ so sonst eine uns liebe Person erwarten könte. Von dem Verlangen. DJese Passion spornet uns an/ etwas Es ist uns nichts verdrießlichers/ es ist Der Durst nach den Hoheiten kan mit sehr
Der vollkommene uns gehaͤſſigen Menſchen gutes reden?Koͤnnen wir ihm nicht zugefallen den Beu- tel auffthun/ und ihm alle Dienſte leiſten/ ſo ſonſt eine uns liebe Perſon erwarten koͤnte. Von dem Verlangen. DJeſe Paſſion ſpornet uns an/ etwas Es iſt uns nichts verdrießlichers/ es iſt Der Durſt nach den Hoheiten kan mit ſehr
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Der vollkommene
uns gehaͤſſigen Menſchen gutes reden?
Koͤnnen wir ihm nicht zugefallen den Beu-
tel auffthun/ und ihm alle Dienſte leiſten/
ſo ſonſt eine uns liebe Perſon erwarten
koͤnte.
Von dem Verlangen.
DJeſe Paſſion ſpornet uns an/ etwas
gutes/ ſo abweſend iſt/ zuverfolgen.
Eben das Ding ſo in unſerm Hertzen die
Liebe außbruͤten kan/ kan auch alda das
Verlangen erwecken/ mit dieſem kleinen
Unterſchied/ daß das Gute/ auff welches
ſich das Verlangen ziehet/ allezeit abwe-
ſend iſt.
Es iſt uns nichts verdrießlichers/ es iſt
auch nichts daß uns mehr Neyd verurſa-
chen kan/ als die unordentliche Begierden.
Und ob uns ſchon der Ehrgeitz noch ſo glatt
vorkommt/ ſo iſt es doch am beſten/ daß ein
rechtſchaffener Mann einem die Grentzen/
nach ſeinem Stande und nach ſeinem Ver-
moͤgen lege.
Der Durſt nach den Hoheiten kan mit
dem Durſt/ der die Waſſerſucht verurſa-
chet/ verglichen werden; jener und dieſer iſt
ſehr
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