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Uhse, Erdmann: Wohl-informirter Poët. 2. Aufl. Leipzig, 1719.

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Das IV. Capitul
IV. Hernach kan der erste und dritte Reim männlich,
der andere und vierdte aber weiblich seyn. z. e.
Wer sich dem Geitz ergiebt,
Wird schwerlich Sünde meiden;
Und wer die Jungfern liebt,
Muß manchen Titul leiden.

Conf. Musen Cabinet p. 96. 153. 174. 184. 399. 407.
414. 415. 529. 811. 862. 899. 917. 947. 1271. 1285.

V. Kan der erste und vierdte Reim weiblich, der ande-
re und dritte männlich gemacht werden. z. e.
Es ist ein schönes Leben
Auf hohen Schulen seyn,
Da stellt sich Weißheit ein,
Die kan Vergnügung geben.
VI. Kan der erste und vierdte Reim männlich, der an-
dere und dritte weiblich seyn. z. e.
Wer wahre Tugend liebt,
Der ist beglückt zu schätzen.
Denn diese kan ergetzen,
Wenn Angst und Noth betrübt.
VII. Kan man in dem ersten Haemistichio einen Pedem
weniger machen, als in der letzten. z. e.
Der Arme führt gar ein beglücktes Leben,
Der Reichthum kan nicht stets Vergnügung geben.
Eben dergleichen Verse praesentiren sich in dem Mu-
sen-Cabinet p. 1294.
5. Was ist nun das Trochaische Genus?

Dieses Genus schicket sich sehr gut zu Liedern und
Trauer-Spielen, und bestehet darinn, wenn sich die
Verse mit einem Trochaeo anfangen, und ausser den
Abschnitten lauter Trochaeos in sich halten. z. e.

Jst es nicht ein grosses Glücke, wenn man in der Freyheit lebt,
Und ist solcher Mensch nicht närrisch, welcher nach den Banden
strebt?

Denn
Das IV. Capitul
IV. Hernach kan der erſte und dritte Reim maͤnnlich,
der andere und vierdte aber weiblich ſeyn. z. e.
Wer ſich dem Geitz ergiebt,
Wird ſchwerlich Suͤnde meiden;
Und wer die Jungfern liebt,
Muß manchen Titul leiden.

Conf. Muſen Cabinet p. 96. 153. 174. 184. 399. 407.
414. 415. 529. 811. 862. 899. 917. 947. 1271. 1285.

V. Kan der erſte und vierdte Reim weiblich, der ande-
re und dritte maͤnnlich gemacht werden. z. e.
Es iſt ein ſchoͤnes Leben
Auf hohen Schulen ſeyn,
Da ſtellt ſich Weißheit ein,
Die kan Vergnuͤgung geben.
VI. Kan der erſte und vierdte Reim maͤnnlich, der an-
dere und dritte weiblich ſeyn. z. e.
Wer wahre Tugend liebt,
Der iſt begluͤckt zu ſchaͤtzen.
Denn dieſe kan ergetzen,
Wenn Angſt und Noth betruͤbt.
VII. Kan man in dem erſten Hæmiſtichio einen Pedem
weniger machen, als in der letzten. z. e.
Der Arme fuͤhrt gar ein begluͤcktes Leben,
Der Reichthum kan nicht ſtets Vergnuͤgung geben.
Eben dergleichen Verſe præſentiren ſich in dem Mu-
ſen-Cabinet p. 1294.
5. Was iſt nun das Trochaiſche Genus?

Dieſes Genus ſchicket ſich ſehr gut zu Liedern und
Trauer-Spielen, und beſtehet darinn, wenn ſich die
Verſe mit einem Trochæo anfangen, und auſſer den
Abſchnitten lauter Trochæos in ſich halten. z. e.

Jſt es nicht ein groſſes Gluͤcke, wenn man in der Freyheit lebt,
Und iſt ſolcher Menſch nicht naͤrriſch, welcher nach den Banden
ſtrebt?

Denn
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[46/0050] Das IV. Capitul IV. Hernach kan der erſte und dritte Reim maͤnnlich, der andere und vierdte aber weiblich ſeyn. z. e. Wer ſich dem Geitz ergiebt, Wird ſchwerlich Suͤnde meiden; Und wer die Jungfern liebt, Muß manchen Titul leiden. Conf. Muſen Cabinet p. 96. 153. 174. 184. 399. 407. 414. 415. 529. 811. 862. 899. 917. 947. 1271. 1285. V. Kan der erſte und vierdte Reim weiblich, der ande- re und dritte maͤnnlich gemacht werden. z. e. Es iſt ein ſchoͤnes Leben Auf hohen Schulen ſeyn, Da ſtellt ſich Weißheit ein, Die kan Vergnuͤgung geben. VI. Kan der erſte und vierdte Reim maͤnnlich, der an- dere und dritte weiblich ſeyn. z. e. Wer wahre Tugend liebt, Der iſt begluͤckt zu ſchaͤtzen. Denn dieſe kan ergetzen, Wenn Angſt und Noth betruͤbt. VII. Kan man in dem erſten Hæmiſtichio einen Pedem weniger machen, als in der letzten. z. e. Der Arme fuͤhrt gar ein begluͤcktes Leben, Der Reichthum kan nicht ſtets Vergnuͤgung geben. Eben dergleichen Verſe præſentiren ſich in dem Mu- ſen-Cabinet p. 1294. 5. Was iſt nun das Trochaiſche Genus? Dieſes Genus ſchicket ſich ſehr gut zu Liedern und Trauer-Spielen, und beſtehet darinn, wenn ſich die Verſe mit einem Trochæo anfangen, und auſſer den Abſchnitten lauter Trochæos in ſich halten. z. e. Jſt es nicht ein groſſes Gluͤcke, wenn man in der Freyheit lebt, Und iſt ſolcher Menſch nicht naͤrriſch, welcher nach den Banden ſtrebt? Denn

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Zitationshilfe: Uhse, Erdmann: Wohl-informirter Poët. 2. Aufl. Leipzig, 1719, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uhse_poet_1719/50>, abgerufen am 13.11.2024.