Stadt und Schloß im West- phälischen Kreise, von welcher die Grafen von Bentheim und Teck- lenburg, welche sich in die Bent- heimische und Tecklenburgische Li- nie, und diese wieder in den Teck- lenburgischen und Steinfurtischen Ast abtheilen, den Nahmen haben. Die Reichs-Grafen von Bent- heim-Tecklenburg, führen 10 güldene Pfennige im rothen Felde, wegen der Grafschafft Bentheim; drey rothe Hertzen im silbern we- gen der Herrschafft Lingen, und ei- nen güldenen Ancker im blauen Grunde, wegen der Grafschafft Tecklenburg; 4) einen rothen Schwan in güldenen Felde, we- gen der Grafschafft Steinfurt, und 5) einen rothen Löwen mit ei- ner blauen Krone im silbern Fel- de, wegen der Grafschafft Limburg in Westphalen 6) Auf dem sechs- feldigen Mittel-Schilde erschei- nen zwey weisse Strassen im ro- then Felde, wegen Weselinghofen; 7) ein schwartzer Löwe mit drey Ringen mit einer Rose am Schwantze, wegen Rheeden; 8) zwey Bären-Tatzen, wegen Hoya; 9) ein silberner Löwe im rothen Felde, wegen Alpen; 10) ein roth und weiß getheiltes Schild mit ei- nem Löwen, wegen Helffenstein; und 11) fünff güldene Strassen im rothen Felde, wegen der Erb- Vogtey Cölln. Der Bentheimi- sche Helm zeiget a) einen Mohren, in rother Kleidung mit den 10 gül- denen Pfennigen und einer Pola- cken-Mütze, b) der Tecklenburgi- sche einen sitzenden weissen Pfau, c) der Steinfurtische einen rothen Schwan, und d) der Limburgi- sche einen rothen Löwen zwischen 2 Pfauen-Schwäntzen.
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Ber
Berchtolsgaden,
Eine gefürstete Probstey in dem Bischoffthume Saltzburg, welche ein qvadrirtes Schild führet. Jn dem ersten und rothen Qvartier sind 2 in Andreas-Creutzform über einander aufwerts geschrenckte Schlüssel, mit auswerts gekehr- ten Schließ-Blättern, davon der zur Rechten golden, und der zur Lincken silbern, wegen der Prob- stey Berchtolsgaden. Jm andern und 3 blauen Felde sind 6 silberne Lilien in der Ordnung 3, 2, 1 als das Wappen der Grafen von Sultzbach, so diese Probstey ge- stifftet. Jm blauen Hertz-Schild sind zwey aufsteigende silberne Spitzen, iegliche mit einer silbernen Rose bestecket, als das Stamm- Wappen der von Rehling, und des vorigen Probstes.
Bereuter,Ecuyer,
Ein an hoher Potentaten Hö- fen, auf Ritter-Schulen und Aca- demien sehr beliebter und hochnoth- wendiger Mann, welcher die rohen und wilden jungen Pferde zum Rei- ten tüchtig machen, dero Mäuler, sowol durch den Zaum und Cavez- zon, als die Spießruthen und Sporn zu gehorsamen angewöh- nen, sie zum Schritte, Trab, Gal- lop, Carriere, Courbetten und an- dern Lectionen abrichten, und zwar die Anstellung derselbigen nach dem Gedächtniß des Pferdes, nach dem er nemlich mercket, daß die Stra- fen, Dräuungen und Liebkosun- gen die Neigung seines Pferdes vermindern, oder vermehren, also einrichten muß, daß es dabey schei- ne, er wisse des Pferdes Natur und Vermögen, und das Pferd hingegen wisse und thue auch sei- nen Willen. Ferner liegt ihm auch
ob,
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Ben
Bentheim,
Stadt und Schloß im Weſt- phaͤliſchen Kreiſe, von welcher die Grafen von Bentheim und Teck- lenburg, welche ſich in die Bent- heimiſche und Tecklenburgiſche Li- nie, und dieſe wieder in den Teck- lenburgiſchen und Steinfurtiſchen Aſt abtheilen, den Nahmen haben. Die Reichs-Grafen von Bent- heim-Tecklenburg, fuͤhren 10 guͤldene Pfennige im rothen Felde, wegen der Grafſchafft Bentheim; drey rothe Hertzen im ſilbern we- gen der Herrſchafft Lingen, und ei- nen guͤldenen Ancker im blauen Grunde, wegen der Grafſchafft Tecklenburg; 4) einen rothen Schwan in guͤldenen Felde, we- gen der Grafſchafft Steinfurt, und 5) einen rothen Loͤwen mit ei- ner blauen Krone im ſilbern Fel- de, wegen der Grafſchafft Limburg in Weſtphalen 6) Auf dem ſechs- feldigen Mittel-Schilde erſchei- nen zwey weiſſe Straſſen im ro- then Felde, wegen Weſelinghofen; 7) ein ſchwartzer Loͤwe mit drey Ringen mit einer Roſe am Schwantze, wegen Rheeden; 8) zwey Baͤren-Tatzen, wegen Hoya; 9) ein ſilberner Loͤwe im rothen Felde, wegen Alpen; 10) ein roth und weiß getheiltes Schild mit ei- nem Loͤwen, wegen Helffenſtein; und 11) fuͤnff guͤldene Straſſen im rothen Felde, wegen der Erb- Vogtey Coͤlln. Der Bentheimi- ſche Helm zeiget a) einen Mohren, in rother Kleidung mit den 10 guͤl- denen Pfennigen und einer Pola- cken-Muͤtze, b) der Tecklenburgi- ſche einen ſitzenden weiſſen Pfau, c) der Steinfurtiſche einen rothen Schwan, und d) der Limburgi- ſche einen rothen Loͤwen zwiſchen 2 Pfauen-Schwaͤntzen.
[Spaltenumbruch]
Ber
Berchtolsgaden,
Eine gefuͤrſtete Probſtey in dem Biſchoffthume Saltzburg, welche ein qvadrirtes Schild fuͤhret. Jn dem erſten und rothen Qvartier ſind 2 in Andreas-Creutzform uͤber einander aufwerts geſchrenckte Schluͤſſel, mit auswerts gekehr- ten Schließ-Blaͤttern, davon der zur Rechten golden, und der zur Lincken ſilbern, wegen der Prob- ſtey Berchtolsgaden. Jm andern und 3 blauen Felde ſind 6 ſilberne Lilien in der Ordnung 3, 2, 1 als das Wappen der Grafen von Sultzbach, ſo dieſe Probſtey ge- ſtifftet. Jm blauen Hertz-Schild ſind zwey aufſteigende ſilberne Spitzen, iegliche mit einer ſilbernen Roſe beſtecket, als das Stamm- Wappen der von Rehling, und des vorigen Probſtes.
Bereuter,Ecuyer,
Ein an hoher Potentaten Hoͤ- fen, auf Ritter-Schulen und Aca- demien ſehr beliebter und hochnoth- wendiger Mann, welcher die rohen und wilden jungen Pferde zum Rei- ten tuͤchtig machen, dero Maͤuler, ſowol durch den Zaum und Cavez- zon, als die Spießruthen und Sporn zu gehorſamen angewoͤh- nen, ſie zum Schritte, Trab, Gal- lop, Carriere, Courbetten und an- dern Lectionen abrichten, und zwar die Anſtellung derſelbigen nach dem Gedaͤchtniß des Pferdes, nach dem er nemlich mercket, daß die Stra- fen, Draͤuungen und Liebkoſun- gen die Neigung ſeines Pferdes vermindern, oder vermehren, alſo einrichten muß, daß es dabey ſchei- ne, er wiſſe des Pferdes Natur und Vermoͤgen, und das Pferd hingegen wiſſe und thue auch ſei- nen Willen. Ferner liegt ihm auch
ob,
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[0092]
Ben
Ber
Bentheim,
Stadt und Schloß im Weſt-
phaͤliſchen Kreiſe, von welcher die
Grafen von Bentheim und Teck-
lenburg, welche ſich in die Bent-
heimiſche und Tecklenburgiſche Li-
nie, und dieſe wieder in den Teck-
lenburgiſchen und Steinfurtiſchen
Aſt abtheilen, den Nahmen haben.
Die Reichs-Grafen von Bent-
heim-Tecklenburg, fuͤhren 10
guͤldene Pfennige im rothen Felde,
wegen der Grafſchafft Bentheim;
drey rothe Hertzen im ſilbern we-
gen der Herrſchafft Lingen, und ei-
nen guͤldenen Ancker im blauen
Grunde, wegen der Grafſchafft
Tecklenburg; 4) einen rothen
Schwan in guͤldenen Felde, we-
gen der Grafſchafft Steinfurt,
und 5) einen rothen Loͤwen mit ei-
ner blauen Krone im ſilbern Fel-
de, wegen der Grafſchafft Limburg
in Weſtphalen 6) Auf dem ſechs-
feldigen Mittel-Schilde erſchei-
nen zwey weiſſe Straſſen im ro-
then Felde, wegen Weſelinghofen;
7) ein ſchwartzer Loͤwe mit drey
Ringen mit einer Roſe am
Schwantze, wegen Rheeden; 8)
zwey Baͤren-Tatzen, wegen Hoya;
9) ein ſilberner Loͤwe im rothen
Felde, wegen Alpen; 10) ein roth
und weiß getheiltes Schild mit ei-
nem Loͤwen, wegen Helffenſtein;
und 11) fuͤnff guͤldene Straſſen
im rothen Felde, wegen der Erb-
Vogtey Coͤlln. Der Bentheimi-
ſche Helm zeiget a) einen Mohren,
in rother Kleidung mit den 10 guͤl-
denen Pfennigen und einer Pola-
cken-Muͤtze, b) der Tecklenburgi-
ſche einen ſitzenden weiſſen Pfau,
c) der Steinfurtiſche einen rothen
Schwan, und d) der Limburgi-
ſche einen rothen Loͤwen zwiſchen 2
Pfauen-Schwaͤntzen.
Berchtolsgaden,
Eine gefuͤrſtete Probſtey in dem
Biſchoffthume Saltzburg, welche
ein qvadrirtes Schild fuͤhret. Jn
dem erſten und rothen Qvartier
ſind 2 in Andreas-Creutzform uͤber
einander aufwerts geſchrenckte
Schluͤſſel, mit auswerts gekehr-
ten Schließ-Blaͤttern, davon der
zur Rechten golden, und der zur
Lincken ſilbern, wegen der Prob-
ſtey Berchtolsgaden. Jm andern
und 3 blauen Felde ſind 6 ſilberne
Lilien in der Ordnung 3, 2, 1 als
das Wappen der Grafen von
Sultzbach, ſo dieſe Probſtey ge-
ſtifftet. Jm blauen Hertz-Schild
ſind zwey aufſteigende ſilberne
Spitzen, iegliche mit einer ſilbernen
Roſe beſtecket, als das Stamm-
Wappen der von Rehling, und
des vorigen Probſtes.
Bereuter, Ecuyer,
Ein an hoher Potentaten Hoͤ-
fen, auf Ritter-Schulen und Aca-
demien ſehr beliebter und hochnoth-
wendiger Mann, welcher die rohen
und wilden jungen Pferde zum Rei-
ten tuͤchtig machen, dero Maͤuler,
ſowol durch den Zaum und Cavez-
zon, als die Spießruthen und
Sporn zu gehorſamen angewoͤh-
nen, ſie zum Schritte, Trab, Gal-
lop, Carriere, Courbetten und an-
dern Lectionen abrichten, und zwar
die Anſtellung derſelbigen nach dem
Gedaͤchtniß des Pferdes, nach dem
er nemlich mercket, daß die Stra-
fen, Draͤuungen und Liebkoſun-
gen die Neigung ſeines Pferdes
vermindern, oder vermehren, alſo
einrichten muß, daß es dabey ſchei-
ne, er wiſſe des Pferdes Natur
und Vermoͤgen, und das Pferd
hingegen wiſſe und thue auch ſei-
nen Willen. Ferner liegt ihm auch
ob,
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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/92>, abgerufen am 21.12.2024.
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