Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Nos Sie soll ihren Nahmen von denNormannen haben, die sich im 9ten Seculo hier aufgehalten, ist aber erst 1246 mit Mauren verse- hen worden, auf denen 48 Thür- me und aussen Zwinger befind- lich. Das Stifft St. Blasii ist schon Anno 1050 von Hertzog Ot- ten an der Weser, der auch Graf zu Nordheim gewesen, gestifftet, und nachdem es Graf Adolph von Dassel samt den Canonicis verbrannt, von Graf Siegfrieden von Nordheim 1141 wieder erbauet worden. Nostitz, Das in sehr viele Linien aus- Not schlechte des H. R. R. Grafen-Stand, erhielt auch 1673 nach Abgang der alten Grafen von Reineck von Chur-Mayntz die Lehn über diese Grafschaft, und darauf Sessionem & votum auf Reichs- und Kreis-Tagen unter den Fränckischen Grafen. Siehe Adels-Lexicon. Es haben aber die Grafen von Nostitz im Wap- pen 2 filberne und roth gewürffel- te Büffels-Hörner nebst einem darunter stehenden halben Mond im blauen Felde, als das Nosti- tzische Stamm-Wappen; einen schwartzen Flügel mit einer weissen Binde überzogen im silbernen Felde; einen silbernen Ancker, dessen rechter Arm im silbernen Felde blau, der lincke aber im blauen Felde gülden ist. Auf diesem Schilde ruhen 2 gecrönte Helme. Der erste zeiget den schwartzen Flügel mit der weissen Binde; und der andere träget 2 silbern- und roth-gewürffelte Büffels-Hörner, darzwischen 3 Strauß-Federn erscheinen. Nota, Bedeutet zwar überhaupt alle in blie-
[Spaltenumbruch] Noſ Sie ſoll ihren Nahmen von denNormannen haben, die ſich im 9ten Seculo hier aufgehalten, iſt aber erſt 1246 mit Mauren verſe- hen worden, auf denen 48 Thuͤr- me und auſſen Zwinger befind- lich. Das Stifft St. Blaſii iſt ſchon Anno 1050 von Hertzog Ot- ten an der Weſer, der auch Graf zu Nordheim geweſen, geſtifftet, und nachdem es Graf Adolph von Daſſel ſamt den Canonicis verbrannt, von Graf Siegfrieden von Nordheim 1141 wieder erbauet worden. Noſtitz, Das in ſehr viele Linien aus- Not ſchlechte des H. R. R. Grafen-Stand, erhielt auch 1673 nach Abgang der alten Grafen von Reineck von Chur-Mayntz die Lehn uͤber dieſe Grafſchaft, und darauf Seſſionem & votum auf Reichs- und Kreis-Tagen unter den Fraͤnckiſchen Grafen. Siehe Adels-Lexicon. Es haben aber die Grafen von Noſtitz im Wap- pen 2 filberne und roth gewuͤrffel- te Buͤffels-Hoͤrner nebſt einem darunter ſtehenden halben Mond im blauen Felde, als das Noſti- tziſche Stamm-Wappen; einen ſchwartzen Fluͤgel mit einer weiſſen Binde uͤberzogen im ſilbernen Felde; einen ſilbernen Ancker, deſſen rechter Arm im ſilbernen Felde blau, der lincke aber im blauen Felde guͤlden iſt. Auf dieſem Schilde ruhen 2 gecroͤnte Helme. Der erſte zeiget den ſchwartzen Fluͤgel mit der weiſſen Binde; und der andere traͤget 2 ſilbern- und roth-gewuͤrffelte Buͤffels-Hoͤrner, darzwiſchen 3 Strauß-Federn erſcheinen. Nota, Bedeutet zwar uͤberhaupt alle in blie-
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Noſ
Not
Sie ſoll ihren Nahmen von den
Normannen haben, die ſich im
9ten Seculo hier aufgehalten, iſt
aber erſt 1246 mit Mauren verſe-
hen worden, auf denen 48 Thuͤr-
me und auſſen Zwinger befind-
lich. Das Stifft St. Blaſii iſt
ſchon Anno 1050 von Hertzog Ot-
ten an der Weſer, der auch Graf
zu Nordheim geweſen, geſtifftet,
und nachdem es Graf Adolph
von Daſſel ſamt den Canonicis
verbrannt, von Graf Siegfrieden
von Nordheim 1141 wieder erbauet
worden.
Noſtitz,
Das in ſehr viele Linien aus-
gebreitete anſehnliche theils Ade-
liche, theils Freyherrliche, theils
Graͤfliche Haus hat ſein Stamm-
Haus Noſtitz in der Ober-Lauſitz,
welches itzo die von Ziegler beſi-
tzen. Man findet ihrer in den
Geſchichtbuͤchern von Ungarn,
Boͤhmen, Schleſien und Lauſitz
mit groſſem Ruhme erwehnet.
Jn der Lauſitz ſind ihrer nicht we-
nige Landes-Haupt-Leute gewe-
ſen; unter den Schleſiſchen Her-
tzogen Piaſtiſchen Stammes ha-
ben ſie iederzeit die vornehmſten
Ehren-Stellen bekleidet, und viel
herrliche Thaten verrichtet. Sig-
mund von Noſtitz war Matthiæ
Corvini Koͤnigs in Ungarn und
Boͤhmen Feld-Marſchall. Otto
aus der Tſchochauiſchen Linie, der
Fuͤrſtenthuͤmer Schweidnitz und
Jauer Landes-Hauptmann, er-
hielt 1631 den Freyherrn-Stand;
deſſen Bruder, Johann Hart-
wig, Kayſerlicher wircklicher ge-
heimer und Conferenz-Rath,
Caͤmmerer, Ober-Cantzler des
Koͤnigreichs Boͤhmen und Toi-
ſonniſt, erwarb 1647 ſeinem Ge-
ſchlechte des H. R. R. Grafen-
Stand, erhielt auch 1673 nach
Abgang der alten Grafen von
Reineck von Chur-Mayntz die
Lehn uͤber dieſe Grafſchaft, und
darauf Seſſionem & votum auf
Reichs- und Kreis-Tagen unter
den Fraͤnckiſchen Grafen. Siehe
Adels-Lexicon. Es haben aber
die Grafen von Noſtitz im Wap-
pen 2 filberne und roth gewuͤrffel-
te Buͤffels-Hoͤrner nebſt einem
darunter ſtehenden halben Mond
im blauen Felde, als das Noſti-
tziſche Stamm-Wappen; einen
ſchwartzen Fluͤgel mit einer weiſſen
Binde uͤberzogen im ſilbernen
Felde; einen ſilbernen Ancker,
deſſen rechter Arm im ſilbernen
Felde blau, der lincke aber im
blauen Felde guͤlden iſt. Auf
dieſem Schilde ruhen 2 gecroͤnte
Helme. Der erſte zeiget den
ſchwartzen Fluͤgel mit der weiſſen
Binde; und der andere traͤget
2 ſilbern- und roth-gewuͤrffelte
Buͤffels-Hoͤrner, darzwiſchen 3
Strauß-Federn erſcheinen.
Nota,
Bedeutet zwar uͤberhaupt alle in
der Muſic vorkommende Zeichen,
insbeſondere aber diejenigen, wel-
che die Klaͤnge und deren Geltung
anzeigen. Bey den alten Griechen
wurden an deren Stelle ihre
Buchſtaben des Alphabets ge-
braucht, welche ſie entweder ge-
rade oder umgekehrt, oder zur lin-
cken Hand gehend ſtelleten. Die
Lateiner bedieneten ſich gleichfalls
noch zu Boêthii Zeiten der erſten
15 Buchſtaben ihres Alphabets;
welche nachher Pabſt Gregorius
bis auf die 7 erſten reducirte.
Jm eilfften Jahrhundert ſetzte
man ſie auf ſo viel Linien, und
blie-
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