Jst die Art einen Gesang anzu- fangen, in gewissen Grentzen recht fortzuführen, und gebührend zu endigen. Bey den Griechen sind deren 12 bekannt gewesen, nem- lich 6 Haupt-Modi, als: Dorius, Phrygius, Lydius, Mixolydius, AEolius und Ionicus; und 6 Ne- ben-Modi: Hypodorius, Hypo- phrygius, Hypolydius, Hypo- mixolydius, Hypoaeolius und Hy- poionicus. Diese Griechische Sing-Arten sind zwar nicht mehr bekannt; doch hat man die Nah- men der aus den Clavibus d, e, f, g, a, c gesetzten diatonischen Melo- dien beygelegt. s. Ton-Arten.
Modus Authenticus s. pri- marius,
Wird diejenige Ton-Art ge- nennet, welche einen höhern Am- bitum oder Sprengel, als ihre Plagales hat, z. E. der Spren- gel des alten Modi Ionici ist, nach dem Discante, in der Octav cn c oder nach dem Tenor in der Octav c cn enthalten: Hingegen hat der Modus Hypo-Ionicus zum Final- Clave zwar auch das cn oder c, sein Sprengel aber ist, nach der Alt-Stimme betrachtet, in der Octav g gn enthalten, und gehet, gleichsam als ein Laqvay hinter seinem Herrn, eine Qvart tieffer her.
Modus plagalis, obliquus s. transversus,
Heisset die Ton-Art, wenn eine Melodie zwar das Qvint-Jnter- vall über die Final-Note oben, [Spaltenumbruch]
Mol
aber das sonst in einer harmonisch- getheilten Octav oben befindliche Qvart-Jntervall nicht daselbst, sondern unter der Final-Note, und also umgekehrt oder verkehrt anbringet. Sonsten wird er auch Modus remissus und Secundarius genennet.
Mönig, s. Schwulst der Augen.
Moitie de Demi-Quart,
Jst in der Music ein Sechze- hen-Theil.
Moldau,
Europäische Landschafft, welche auch die grosse Wallachey genennt wird, grentzet gegen Norden an Podolien, gegen Süden an Bul- garien, gegen Westen an Schwartz- Reussen, und gegen Osten an Bes- sarabien. Sie ist fruchtbar an Getreyde, Hülsen-Früchten, Ho- nig, Wachs und Pferden. Jhre Einwohner sind theils Griechische Christen, theils Mahometaner und stehen unter einem Fürsten, welcher Woywode oder Hospodar in Moldau tituliret wird, und ein Türckischer Vasall ist.
Molette,
Jst eine weiche Geschwulst, so sich an der Seite der Kugel in der Grösse eines Tauben-Eyes er- eignet, und im Anfang voller Wasser ist, sie entstehet, wenn die Pferde schwere Arbeit thun.
Mollix, cheval qui a la jambe mollit,
Sagt man von einem Pferd, das weichet, strauchelt oder stol- pert, weil es schwach, und seiner Schenckel nicht mächtig ist, ab- sonderlich wann es zu hart strapa- ziret wird; diesem muß man die
Schen-
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[Spaltenumbruch]
Mod
ſicaliſches Foͤrmelgen darunter verſtanden.
Modus Muſicus,
Jſt die Art einen Geſang anzu- fangen, in gewiſſen Grentzen recht fortzufuͤhren, und gebuͤhrend zu endigen. Bey den Griechen ſind deren 12 bekannt geweſen, nem- lich 6 Haupt-Modi, als: Dorius, Phrygius, Lydius, Mixolydius, Æolius und Ionicus; und 6 Ne- ben-Modi: Hypodorius, Hypo- phrygius, Hypolydius, Hypo- mixolydius, Hypoæolius und Hy- poionicus. Dieſe Griechiſche Sing-Arten ſind zwar nicht mehr bekannt; doch hat man die Nah- men der aus den Clavibus d, e, f, g, a, c geſetzten diatoniſchen Melo- dien beygelegt. ſ. Ton-Arten.
Modus Authenticus ſ. pri- marius,
Wird diejenige Ton-Art ge- nennet, welche einen hoͤhern Am- bitum oder Sprengel, als ihre Plagales hat, z. E. der Spren- gel des alten Modi Ionici iſt, nach dem Diſcante, in der Octav c̄ c̿ oder nach dem Tenor in der Octav c c̄ enthalten: Hingegen hat der Modus Hypo-Ionicus zum Final- Clave zwar auch das c̄ oder c, ſein Sprengel aber iſt, nach der Alt-Stimme betrachtet, in der Octav g ḡ enthalten, und gehet, gleichſam als ein Laqvay hinter ſeinem Herrn, eine Qvart tieffer her.
Modus plagalis, obliquus ſ. transverſus,
Heiſſet die Ton-Art, wenn eine Melodie zwar das Qvint-Jnter- vall uͤber die Final-Note oben, [Spaltenumbruch]
Mol
aber das ſonſt in einer harmoniſch- getheilten Octav oben befindliche Qvart-Jntervall nicht daſelbſt, ſondern unter der Final-Note, und alſo umgekehrt oder verkehrt anbringet. Sonſten wird er auch Modus remiſſus und Secundarius genennet.
Moͤnig, ſ. Schwulſt der Augen.
Moitie de Demi-Quart,
Jſt in der Muſic ein Sechze- hen-Theil.
Moldau,
Europaͤiſche Landſchafft, welche auch die groſſe Wallachey genennt wird, grentzet gegen Norden an Podolien, gegen Suͤden an Bul- garien, gegen Weſten an Schwartz- Reuſſen, und gegen Oſten an Beſ- ſarabien. Sie iſt fruchtbar an Getreyde, Huͤlſen-Fruͤchten, Ho- nig, Wachs und Pferden. Jhre Einwohner ſind theils Griechiſche Chriſten, theils Mahometaner und ſtehen unter einem Fuͤrſten, welcher Woywode oder Hoſpodar in Moldau tituliret wird, und ein Tuͤrckiſcher Vaſall iſt.
Molette,
Jſt eine weiche Geſchwulſt, ſo ſich an der Seite der Kugel in der Groͤſſe eines Tauben-Eyes er- eignet, und im Anfang voller Waſſer iſt, ſie entſtehet, wenn die Pferde ſchwere Arbeit thun.
Mollix, cheval qui a la jambe mollit,
Sagt man von einem Pferd, das weichet, ſtrauchelt oder ſtol- pert, weil es ſchwach, und ſeiner Schenckel nicht maͤchtig iſt, ab- ſonderlich wann es zu hart ſtrapa- ziret wird; dieſem muß man die
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ſicaliſches Foͤrmelgen darunter
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Jſt die Art einen Geſang anzu-
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fortzufuͤhren, und gebuͤhrend zu
endigen. Bey den Griechen ſind
deren 12 bekannt geweſen, nem-
lich 6 Haupt-Modi, als: Dorius,
Phrygius, Lydius, Mixolydius,
Æolius und Ionicus; und 6 Ne-
ben-Modi: Hypodorius, Hypo-
phrygius, Hypolydius, Hypo-
mixolydius, Hypoæolius und Hy-
poionicus. Dieſe Griechiſche
Sing-Arten ſind zwar nicht mehr
bekannt; doch hat man die Nah-
men der aus den Clavibus d, e, f,
g, a, c geſetzten diatoniſchen Melo-
dien beygelegt. ſ. Ton-Arten.
Modus Authenticus ſ. pri-
marius,
Wird diejenige Ton-Art ge-
nennet, welche einen hoͤhern Am-
bitum oder Sprengel, als ihre
Plagales hat, z. E. der Spren-
gel des alten Modi Ionici iſt, nach
dem Diſcante, in der Octav c̄ c̿
oder nach dem Tenor in der Octav c
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Modus Hypo-Ionicus zum Final-
Clave zwar auch das c̄ oder c,
ſein Sprengel aber iſt, nach der
Alt-Stimme betrachtet, in der
Octav g ḡ enthalten, und gehet,
gleichſam als ein Laqvay hinter
ſeinem Herrn, eine Qvart tieffer
her.
Modus plagalis, obliquus ſ.
transverſus,
Heiſſet die Ton-Art, wenn eine
Melodie zwar das Qvint-Jnter-
vall uͤber die Final-Note oben,
aber das ſonſt in einer harmoniſch-
getheilten Octav oben befindliche
Qvart-Jntervall nicht daſelbſt,
ſondern unter der Final-Note,
und alſo umgekehrt oder verkehrt
anbringet. Sonſten wird er auch
Modus remiſſus und Secundarius
genennet.
Moͤnig, ſ. Schwulſt der
Augen.
Moitie de Demi-Quart,
Jſt in der Muſic ein Sechze-
hen-Theil.
Moldau,
Europaͤiſche Landſchafft, welche
auch die groſſe Wallachey genennt
wird, grentzet gegen Norden an
Podolien, gegen Suͤden an Bul-
garien, gegen Weſten an Schwartz-
Reuſſen, und gegen Oſten an Beſ-
ſarabien. Sie iſt fruchtbar an
Getreyde, Huͤlſen-Fruͤchten, Ho-
nig, Wachs und Pferden. Jhre
Einwohner ſind theils Griechiſche
Chriſten, theils Mahometaner
und ſtehen unter einem Fuͤrſten,
welcher Woywode oder Hoſpodar
in Moldau tituliret wird, und ein
Tuͤrckiſcher Vaſall iſt.
Molette,
Jſt eine weiche Geſchwulſt, ſo
ſich an der Seite der Kugel in
der Groͤſſe eines Tauben-Eyes er-
eignet, und im Anfang voller
Waſſer iſt, ſie entſtehet, wenn
die Pferde ſchwere Arbeit thun.
Mollix, cheval qui a la jambe
mollit,
Sagt man von einem Pferd,
das weichet, ſtrauchelt oder ſtol-
pert, weil es ſchwach, und ſeiner
Schenckel nicht maͤchtig iſt, ab-
ſonderlich wann es zu hart ſtrapa-
ziret wird; dieſem muß man die
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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/777>, abgerufen am 03.03.2025.
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