Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch] Aca direnden von gewissen dazu ver-ordneten Doctoribus und Profef- soribus, so wohl in der Philoso- phie, als auch in den andern Fa- cultäten unterrichtet, von dem Rectore und Senatu Academico regieret, auch zum Theil promo- viret, und mit Academischen Eh- ren-Titeln versehen, auch den Fra- genden aus den Facultäten Respon- sa ertheilet werden. Academia Bruxellensis, Jst eine musicalische Academie Academie des Chevaliers, Ritter-Academie, Jst eine Ritter-Societät, bey Academie Royale de Musique, Regia Musicae Academia, Wird die Opera zu Paris ge- Acc gium darüber; die erste Opera,Pomone genannt, ward im fol- genden Jahre im Martio aufgefüh- ret. Monsieur Lully, ein Floren- tiner, brachte es noch 1670 dahin, daß ihm das Privilegium gegen ei- ne Summe Geldes ausgehändi- get wurde, und ward ihm von dem Könige das Theatrum in dem Pa- lais Royal, woselbst bis dahin die Comödianten agirt hatten, dazu geschenckt; an welchem Orte denn die Opera beständig geblieben. Sie wird wöchentlich dreymahl aufge- führt, und soll jährlich auf 300000 Livres eintragen. Es können ade- liche Personen Mitglieder dersel- ben ohne Nachtheil ihres Standes abgeben. A Capella, Nennet man, wenn sich Vocal- Accademia de' Filomusi, War eine zu Bologna Anno Accademia de' Musici Fila- schisi, Eine zu Bologna im Kirchen- Acca-
[Spaltenumbruch] Aca direnden von gewiſſen dazu ver-ordneten Doctoribus und Profef- ſoribus, ſo wohl in der Philoſo- phie, als auch in den andern Fa- cultaͤten unterrichtet, von dem Rectore und Senatu Academico regieret, auch zum Theil promo- viret, und mit Academiſchen Eh- ren-Titeln verſehen, auch den Fra- genden aus den Facultaͤten Reſpon- ſa ertheilet werden. Academia Bruxellenſis, Jſt eine muſicaliſche Academie Academie des Chevaliers, Ritter-Academie, Jſt eine Ritter-Societaͤt, bey Academie Royale de Muſique, Regia Muſicae Academia, Wird die Opera zu Paris ge- Acc gium daruͤber; die erſte Opera,Pomone genannt, ward im fol- genden Jahre im Martio aufgefuͤh- ret. Monſieur Lully, ein Floren- tiner, brachte es noch 1670 dahin, daß ihm das Privilegium gegen ei- ne Summe Geldes ausgehaͤndi- get wurde, und ward ihm von dem Koͤnige das Theatrum in dem Pa- lais Royal, woſelbſt bis dahin die Comoͤdianten agirt hatten, dazu geſchenckt; an welchem Orte denn die Opera beſtaͤndig geblieben. Sie wird woͤchentlich dreymahl aufge- fuͤhrt, und ſoll jaͤhrlich auf 300000 Livres eintragen. Es koͤnnen ade- liche Perſonen Mitglieder derſel- ben ohne Nachtheil ihres Standes abgeben. A Capella, Nennet man, wenn ſich Vocal- Accademia de’ Filomuſi, War eine zu Bologna Anno Accademia de’ Muſici Fila- ſchiſi, Eine zu Bologna im Kirchen- Acca-
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Aca
Acc
direnden von gewiſſen dazu ver-
ordneten Doctoribus und Profef-
ſoribus, ſo wohl in der Philoſo-
phie, als auch in den andern Fa-
cultaͤten unterrichtet, von dem
Rectore und Senatu Academico
regieret, auch zum Theil promo-
viret, und mit Academiſchen Eh-
ren-Titeln verſehen, auch den Fra-
genden aus den Facultaͤten Reſpon-
ſa ertheilet werden.
Academia Bruxellenſis,
Jſt eine muſicaliſche Academie
oder Opera in der Haupt-Stadt
Bruͤſſel in Brabant in den Oeſter-
reichiſchen Niederlanden. Anno
1720 ward, an ſtat des verſtorbe-
nen Printzens von Berghes, der
Fuͤrſt von Thurn und Taßis der-
ſelben Protector.
Academie des Chevaliers,
Ritter-Academie,
Jſt eine Ritter-Societaͤt, bey
welcher nicht allein galante Ritter-
liche Exercitia anzutreffen, als
Reuten, Fechten, Tantzen, Volti-
giren, auf allerhand Inſtrumen-
ten ſpielen, ſondern auch die Hi-
ſtorie und Geographie, ja die Phi-
loſophie ſelbſt, und alle Tugenden
gelehret werden, wie auch fremde
und auslaͤndiſche Sprachen, in-
gleichen in der Matheſi und allen
derſelben Theilen, als Arithmetica,
Geometria, Mechanica, Optica,
Gnomonica, Fortification, Archi-
tectur nebſt andern Collegia gele-
ſen werden.
Academie Royale de Muſique,
Regia Muſicae Academia,
Wird die Opera zu Paris ge-
nennet, ſo beynahe aus 200 Per-
ſonen beſtehet. Sie ward nach
der zu Venedig errichtet, und 1669
erhielt der Abt Perrin das Privile-
gium daruͤber; die erſte Opera,
Pomone genannt, ward im fol-
genden Jahre im Martio aufgefuͤh-
ret. Monſieur Lully, ein Floren-
tiner, brachte es noch 1670 dahin,
daß ihm das Privilegium gegen ei-
ne Summe Geldes ausgehaͤndi-
get wurde, und ward ihm von dem
Koͤnige das Theatrum in dem Pa-
lais Royal, woſelbſt bis dahin die
Comoͤdianten agirt hatten, dazu
geſchenckt; an welchem Orte denn
die Opera beſtaͤndig geblieben. Sie
wird woͤchentlich dreymahl aufge-
fuͤhrt, und ſoll jaͤhrlich auf 300000
Livres eintragen. Es koͤnnen ade-
liche Perſonen Mitglieder derſel-
ben ohne Nachtheil ihres Standes
abgeben.
A Capella,
Nennet man, wenn ſich Vocal-
und Inſtrumental-Stimmen zu-
gleich mit einander hoͤren laſſen,
und zwar dergeſtalt, daß die Jn-
ſtrumente eben das, was die Saͤn-
ger, ausfuͤhren.
Accademia de’ Filomuſi,
War eine zu Bologna Anno
1622 von D. Girolamo Giacobbi
aufgerichtete muſicaliſche Geſell-
ſchafft, deren Wahlſpruch ein mit
Pfeiffen oder Rohr bewachſener
Huͤgel mit der Beyſchrifft war:
Vocis dulcedine captant. Ob die-
ſelbe noch beſtehe, iſt unbekannt.
Accademia de’ Muſici Fila-
ſchiſi,
Eine zu Bologna im Kirchen-
Staate 1633 von Domenico Bur-
netti und Franceſco Bertacchi er-
richtete muſicaliſche Geſellſchafft,
die zum Wahlſpruche eine Davids-
Paucke mit der Beyſchrifft fuͤhrte:
Orbem demulcet attactu: Sie mag
aber ſchon laͤngſt eingegangen ſeyn.
Acca-
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