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Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.

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Con
Conduite,

Führung, Stimm-Gang, No-
ten-Folge, wenn eine Stimme
durch die Voces: ut re mi fa sol
la,
oder durch die Claves c d e f
g a
hinaufwerts geführet wird.
Bey den Jtalienern wird es Con-
ducimento retto
genennet.

Confector,

War bey den Römern ein Fech-
ter, welcher sich wagete, mit wil-
den Thieren zu kämpfen; heutiges
Tages könte man einen ieden ver-
wegenen Fechter so nennen.

Confessor,

Wird in der ersten Zusammen-
kunft der Geistlichen zu Toledo der
Praefectus Scholae Cantorum, oder
der Geistliche, welcher andere im
Singen unterrichtete, genennet.

Confirmatio, s. Bekräfftigung
des Vortrags.
Confutatio,

Auflösung der Einwürfe. Jn
der Music mag sie entweder durch
Bindungen oder durch Anführung
und Widerlegung fremdscheinen-
der Fälle ausgedruckt werden;
denn eben durch dergleichen Ge-
gen-Sätze, wenn sie wohl geho-
ben sind, wird das Gehör in sei-
ner Lust gestärcket, und alles, was
demselben in Dissonanzen und
Rückungen zuwider lauffen möch-
te, geschlichtet und aufgelöset.
Dieses Stück der Einrichtung in
den Melodien wird selten ange-
troffen, ob es wol eines der schön-
sten ist.

Conge, voyez Corde.
Coni,

Werden die Spitz-Flöten in ei-
ner Orgel genennet.

[Spaltenumbruch]
Con
Conjecture d' un poulain,

Die Vermuthung eines Foh-
lens, oder Muthmassung, was
aus einem jungen Fohlen für ein
Dienst-Pferd werden möchte, sind
folgende Kennzeichen: 1) Wenn es
gleich frisch und munter sich in
Stalle erzeigt, 2) im Austreiben
springt und schertzet, 3) immer gem
mit dem Maule spielet, 4) auf der
Weide allezeit eines von den vor-
dersten ist, 5) keck über die Brücken
mit gehet, 6) niemals zurücke blei-
bet, und dergleichen mehr: alles
dieses sind gute Kennzeichen eines
künfftigen guten Dienst-Pferdes.
Wie man ferner erkennen könne,
wie hoch es wachsen werde, so ist zu
wissen, daß ihm nach dem andern
Jahre seine Schenckel nicht höher
oder länger wachsen, als nimmt
man einen Bindfaden, und misset
das Fohlen, unten von der Köthe
an, bis an den Bug ins Gelen-
cke, darnach wieder von dem
Bug im Gelencke an bis an das
Obergerüst, wächset also des Pfer-
des Leib so hoch, als die Schenckel
in den ersten 2 Jahren gewach-
sen sind, welches im vollbrach-
ten seinem 6 Jahre (nach welchem
es nicht höher wächset) geschiehet,
und also an einem ieden sechsjäh-
rigen wohlgewachsenen Pferde kan
probirt werden.

Conisterium,

War der Ort, wo sich die Fech-
ter mit Staube bestreueten, nach-
dem sie sich mit Oele bestrichen
hatten, damit sie einander desto
besser anfassen konten.

Conistra,

Ward ehemals der geringste und
geraumeste Platz vor den Schau-
plätzen genennet, wohin sich ieder-
mann stellen durfte.

Con-
[Spaltenumbruch]
Con
Conduite,

Fuͤhrung, Stimm-Gang, No-
ten-Folge, wenn eine Stimme
durch die Voces: ut re mi fa ſol
la,
oder durch die Claves c d e f
g a
hinaufwerts gefuͤhret wird.
Bey den Jtalienern wird es Con-
ducimento retto
genennet.

Confector,

War bey den Roͤmern ein Fech-
ter, welcher ſich wagete, mit wil-
den Thieren zu kaͤmpfen; heutiges
Tages koͤnte man einen ieden ver-
wegenen Fechter ſo nennen.

Confeſſor,

Wird in der erſten Zuſammen-
kunft der Geiſtlichen zu Toledo der
Præfectus Scholæ Cantorum, oder
der Geiſtliche, welcher andere im
Singen unterrichtete, genennet.

Confirmatio, ſ. Bekraͤfftigung
des Vortrags.
Confutatio,

Aufloͤſung der Einwuͤrfe. Jn
der Muſic mag ſie entweder durch
Bindungen oder durch Anfuͤhrung
und Widerlegung fremdſcheinen-
der Faͤlle ausgedruckt werden;
denn eben durch dergleichen Ge-
gen-Saͤtze, wenn ſie wohl geho-
ben ſind, wird das Gehoͤr in ſei-
ner Luſt geſtaͤrcket, und alles, was
demſelben in Diſſonanzen und
Ruͤckungen zuwider lauffen moͤch-
te, geſchlichtet und aufgeloͤſet.
Dieſes Stuͤck der Einrichtung in
den Melodien wird ſelten ange-
troffen, ob es wol eines der ſchoͤn-
ſten iſt.

Conge, voyez Corde.
Coni,

Werden die Spitz-Floͤten in ei-
ner Orgel genennet.

[Spaltenumbruch]
Con
Conjecture d’ un poulain,

Die Vermuthung eines Foh-
lens, oder Muthmaſſung, was
aus einem jungen Fohlen fuͤr ein
Dienſt-Pferd werden moͤchte, ſind
folgende Kennzeichen: 1) Wenn es
gleich friſch und munter ſich in
Stalle erzeigt, 2) im Austreiben
ſpringt und ſchertzet, 3) immer gem
mit dem Maule ſpielet, 4) auf der
Weide allezeit eines von den vor-
derſten iſt, 5) keck uͤber die Bruͤcken
mit gehet, 6) niemals zuruͤcke blei-
bet, und dergleichen mehr: alles
dieſes ſind gute Kennzeichen eines
kuͤnfftigen guten Dienſt-Pferdes.
Wie man ferner erkennen koͤnne,
wie hoch es wachſen werde, ſo iſt zu
wiſſen, daß ihm nach dem andern
Jahre ſeine Schenckel nicht hoͤher
oder laͤnger wachſen, als nimmt
man einen Bindfaden, und miſſet
das Fohlen, unten von der Koͤthe
an, bis an den Bug ins Gelen-
cke, darnach wieder von dem
Bug im Gelencke an bis an das
Obergeruͤſt, waͤchſet alſo des Pfer-
des Leib ſo hoch, als die Schenckel
in den erſten 2 Jahren gewach-
ſen ſind, welches im vollbrach-
ten ſeinem 6 Jahre (nach welchem
es nicht hoͤher waͤchſet) geſchiehet,
und alſo an einem ieden ſechsjaͤh-
rigen wohlgewachſenen Pferde kan
probirt werden.

Coniſterium,

War der Ort, wo ſich die Fech-
ter mit Staube beſtreueten, nach-
dem ſie ſich mit Oele beſtrichen
hatten, damit ſie einander deſto
beſſer anfaſſen konten.

Coniſtra,

Ward ehemals der geringſte und
geraumeſte Platz vor den Schau-
plaͤtzen genennet, wohin ſich ieder-
mann ſtellen durfte.

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Zitationshilfe: Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/trichter_ritterexercitienlexikon_1742/220>, abgerufen am 22.12.2024.