Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig, 1742.[Spaltenumbruch]
Bre Brechen, Pflegen die Jäger von wilden Brechen, Jn der Music heisset, wenn ein Breda, Jst unter den Niederländischen Breme, Jst eine Art grosser graulichter Bre sie es haben können, und bestrei-chen ihre Pferde damit. Wenn man Attich-Kraut und Knoblauch durch einander nimmet, den Safft daraus presset, Schmeer dazu thut, und alles in einer Pfanne unter einander pregeln läßt, so hat man eine Salbe, darein man einen wollenen Hader werffen, und die Pferde an denen Orten, wo die Bremen gerne hinsitzen, als an dem Schlauch, hinter dem Schweiff, neben den Augen, und an andern Orten damit abstreichen darf, so kommt keine Breme noch Fliege darauf: Oder man kan auch Tann-Zapffen im Wasser si[ed]en, ein Wisch-Tuch darein tuncken, und die Pferde oder das Rindvieh damit abwischen. Bremen, Eine vornehme Hansee- und Reichs-
[Spaltenumbruch]
Bre Brechen, Pflegen die Jaͤger von wilden Brechen, Jn der Muſic heiſſet, wenn ein Breda, Jſt unter den Niederlaͤndiſchen Breme, Jſt eine Art groſſer graulichter Bre ſie es haben koͤnnen, und beſtrei-chen ihre Pferde damit. Wenn man Attich-Kraut und Knoblauch durch einander nimmet, den Safft daraus preſſet, Schmeer dazu thut, und alles in einer Pfanne unter einander pregeln laͤßt, ſo hat man eine Salbe, darein man einen wollenen Hader werffen, und die Pferde an denen Orten, wo die Bremen gerne hinſitzen, als an dem Schlauch, hinter dem Schweiff, neben den Augen, und an andern Orten damit abſtreichen darf, ſo kommt keine Breme noch Fliege darauf: Oder man kan auch Tann-Zapffen im Waſſer ſi[ed]en, ein Wiſch-Tuch darein tuncken, und die Pferde oder das Rindvieh damit abwiſchen. Bremen, Eine vornehme Hanſee- und Reichs-
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Bre
Bre
Brechen,
Pflegen die Jaͤger von wilden
Schweinen zu ſagen, an ſtat wuͤh-
len: z. E. das Schwein hat im
Holtze oder auf der Wieſe ſehr ge-
brochen, das iſt, gewuͤhlet.
Brechen,
Jn der Muſic heiſſet, wenn ein
Accord, oder ein anderer muſica-
liſcher Griff, nicht auf einmal,
ſondern eine Note nach der andern
tractiret und geruͤhret wird.
Breda,
Jſt unter den Niederlaͤndiſchen
Staͤdten eine der allerfeſteſten, liegt
im Hollaͤndiſchen Braband, all-
wo die groſſe herrliche Kirche, der
praͤchtige Naſſauiſche Pallaſt, das
Zeughaus, das Fuͤrſtliche Colle-
gium, der Hortus Botanicus und
das Theatrum Anatomicum wohl
zu ſehen ſind, gehoͤrt aus der Ora-
niſchen Erbſchafft dem Printzen
von Oranien oder von Naſſau-
Dietz. Es ſoll daſelbſt im Schloß
ein Pferd zu ſehen ſeyn, ſo wie ein
Hirſch Fuͤſſe und Schweiff gehabt,
welches in einem Tag von Breda
nach Bruͤſſel, und von dar wieder
nach Breda hat lauffen koͤnnen,
wiewohl dieſe 2 Oerter 20 Meilen
von einander gelegen.
Breme,
Jſt eine Art groſſer graulichter
Fliegen, welche bey warmem
Sommer-Wetter den Pferden
und dem Rindvieh mit Stechen
und Blutausſaugen ſehr beſchwer-
lich fallen; ſolches aber zu verhin-
dern, darff man das Vieh nur mit
dem Safft aus Kuͤrbis-Blaͤttern,
oder mit Waſſer, darinnen geſtoſ-
ſene Lorbeeren geſotten worden, be-
ſtreichen. Die Fuhrleute ziehen
Hauff ſamt dem Kraut aus, wenn
ſie es haben koͤnnen, und beſtrei-
chen ihre Pferde damit. Wenn
man Attich-Kraut und Knoblauch
durch einander nimmet, den Safft
daraus preſſet, Schmeer dazu thut,
und alles in einer Pfanne unter
einander pregeln laͤßt, ſo hat man
eine Salbe, darein man einen
wollenen Hader werffen, und die
Pferde an denen Orten, wo die
Bremen gerne hinſitzen, als an
dem Schlauch, hinter dem
Schweiff, neben den Augen, und
an andern Orten damit abſtreichen
darf, ſo kommt keine Breme noch
Fliege darauf: Oder man kan auch
Tann-Zapffen im Waſſer ſieden,
ein Wiſch-Tuch darein tuncken,
und die Pferde oder das Rindvieh
damit abwiſchen.
Bremen,
Eine vornehme Hanſee- und
Handel-Stadt an der Weſer in
Nieder-Sachſen, welche ſehr feſt,
groß, reich und maͤchtig iſt, hat
ſchoͤne weite Gaſſen, beyderſeits
nach der Ordnung mit herrlichen
Haͤuſern gezieret, wie auch einen
groſſen weiten Marckt, auf deſſen
Mitte eines Kayſers und Koͤnigs
Bildniß mit einem bloſſen
Schwerdt zu ſehen. Die Stadt
hat ein ſchoͤnes Gebiet, und nicht
geringe Vogteyen, hat auch einen
guten Hafen. Jhr Regiment iſt
pur Ariſtocratiſch, und kommen
nur gelehrte und ſehr qvalificirte
Leute zu demſelben. Hier ſind zu
ſehen das Rath-Zeug- und Zoll-
Haus, die vortreffliche Bruͤcke
uͤber die Weſer, das Rad an der
Weſer, mit welchem das Waſſer
durch ſonderbare Roͤhren in die
Haͤuſer der Stadt geleitet wird.
Um die Stadt her giebt es auch
viel Suͤmpffe. Ein mehrers ſehe
man im Zeitungs-Lexico. Dieſe
Reichs-
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