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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

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Zweyter Abschnitt.
Verhältnisse der Seelenkräfte zu den orga-
nischen Kräften der thierischen Natur.

Aus den Untersuchungen, die wir im vorigen
Buche z) über das Verhältniss des Instinkts zur
bildenden und erhaltenden Kraft des thierischen
Körpers, und im vorigen Abschnitt über das Wir-
ken der Seelenkräfte bey den instinktartigen
Handlungen angestellt haben, geht als Resultat
hervor, dass es die nämliche Kraft ist, die den
Körper aus formloser Materie bildet, als erhal-
tende und heilende Kraft der Natur nach seiner
Bildung in ihm wirkt, sich als Instinkt äussert
und von geistiger Seite als produktive Einbil-
dungskraft die Erzeugerin der Ideen ist. Es
giebt scheinbare Schwierigkeiten bey dieser Hy-
pothese. Man wird fragen: Wo die Beweise für
einen Einfluss blosser Ideen auf das Wirken der
bildenden Kraft im Körperlichen sind? Wie
eine Kraft, deren uns bewusste Wirkungen re-

gellos
z) Biologie, Bd. 5. S. 429 fg.

Zweyter Abschnitt.
Verhältnisse der Seelenkräfte zu den orga-
nischen Kräften der thierischen Natur.

Aus den Untersuchungen, die wir im vorigen
Buche z) über das Verhältniſs des Instinkts zur
bildenden und erhaltenden Kraft des thierischen
Körpers, und im vorigen Abschnitt über das Wir-
ken der Seelenkräfte bey den instinktartigen
Handlungen angestellt haben, geht als Resultat
hervor, daſs es die nämliche Kraft ist, die den
Körper aus formloser Materie bildet, als erhal-
tende und heilende Kraft der Natur nach seiner
Bildung in ihm wirkt, sich als Instinkt äuſsert
und von geistiger Seite als produktive Einbil-
dungskraft die Erzeugerin der Ideen ist. Es
giebt scheinbare Schwierigkeiten bey dieser Hy-
pothese. Man wird fragen: Wo die Beweise für
einen Einfluſs bloſser Ideen auf das Wirken der
bildenden Kraft im Körperlichen sind? Wie
eine Kraft, deren uns bewuſste Wirkungen re-

gellos
z) Biologie, Bd. 5. S. 429 fg.
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[28/0040] Zweyter Abschnitt. Verhältnisse der Seelenkräfte zu den orga- nischen Kräften der thierischen Natur. Aus den Untersuchungen, die wir im vorigen Buche z) über das Verhältniſs des Instinkts zur bildenden und erhaltenden Kraft des thierischen Körpers, und im vorigen Abschnitt über das Wir- ken der Seelenkräfte bey den instinktartigen Handlungen angestellt haben, geht als Resultat hervor, daſs es die nämliche Kraft ist, die den Körper aus formloser Materie bildet, als erhal- tende und heilende Kraft der Natur nach seiner Bildung in ihm wirkt, sich als Instinkt äuſsert und von geistiger Seite als produktive Einbil- dungskraft die Erzeugerin der Ideen ist. Es giebt scheinbare Schwierigkeiten bey dieser Hy- pothese. Man wird fragen: Wo die Beweise für einen Einfluſs bloſser Ideen auf das Wirken der bildenden Kraft im Körperlichen sind? Wie eine Kraft, deren uns bewuſste Wirkungen re- gellos z) Biologie, Bd. 5. S. 429 fg.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/40>, abgerufen am 21.11.2024.