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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

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Drittes Kapitel.
Geruchssinn der wirbellosen Thiere.

Die Aeusserungen des Geruchssinns werden
bey den Thieren der niedrigern Stufen immer
undeutlicher, während das Organ dieses Sinns,
die Zunge, bis zu den Würmern herab vor-
handen bleibt. Mit dem Geruchssinn und des-
sen Organen verhält es sich umgekehrt. Die
Gegenwart dieses Sinns giebt sich durch un-
zweydeutige Zeichen bey vielen wirbellosen
Thieren zu erkennen; aber der Sitz desselben
lässt sich bey vielen nur vermuthen.

Blos bey den krebsartigen Thieren sind
Theile vorhanden, die mit den Riechwerkzeu-
gen der Wirbelthiere Aehnlichkeit haben.
Gerade bey diesen Crustaceen aber fehlt es noch
an Beobachtungen über die Aeusserungen des
Geruchssinns. Man weiss nur, dass sie gleich
manchen Fischen Aesern nachgehen, sich auch
wie diese mit Lockspeisen von rohem Fleisch
fangen lassen, und wenn sie aus dem Wasser,
worin sie geboren und aufgewachsen sind, in

ein
U 5

Drittes Kapitel.
Geruchssinn der wirbellosen Thiere.

Die Aeuſserungen des Geruchssinns werden
bey den Thieren der niedrigern Stufen immer
undeutlicher, während das Organ dieses Sinns,
die Zunge, bis zu den Würmern herab vor-
handen bleibt. Mit dem Geruchssinn und des-
sen Organen verhält es sich umgekehrt. Die
Gegenwart dieses Sinns giebt sich durch un-
zweydeutige Zeichen bey vielen wirbellosen
Thieren zu erkennen; aber der Sitz desselben
läſst sich bey vielen nur vermuthen.

Blos bey den krebsartigen Thieren sind
Theile vorhanden, die mit den Riechwerkzeu-
gen der Wirbelthiere Aehnlichkeit haben.
Gerade bey diesen Crustaceen aber fehlt es noch
an Beobachtungen über die Aeuſserungen des
Geruchssinns. Man weiſs nur, daſs sie gleich
manchen Fischen Aesern nachgehen, sich auch
wie diese mit Lockspeisen von rohem Fleisch
fangen lassen, und wenn sie aus dem Wasser,
worin sie geboren und aufgewachsen sind, in

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U 5
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[307/0325] Drittes Kapitel. Geruchssinn der wirbellosen Thiere. Die Aeuſserungen des Geruchssinns werden bey den Thieren der niedrigern Stufen immer undeutlicher, während das Organ dieses Sinns, die Zunge, bis zu den Würmern herab vor- handen bleibt. Mit dem Geruchssinn und des- sen Organen verhält es sich umgekehrt. Die Gegenwart dieses Sinns giebt sich durch un- zweydeutige Zeichen bey vielen wirbellosen Thieren zu erkennen; aber der Sitz desselben läſst sich bey vielen nur vermuthen. Blos bey den krebsartigen Thieren sind Theile vorhanden, die mit den Riechwerkzeu- gen der Wirbelthiere Aehnlichkeit haben. Gerade bey diesen Crustaceen aber fehlt es noch an Beobachtungen über die Aeuſserungen des Geruchssinns. Man weiſs nur, daſs sie gleich manchen Fischen Aesern nachgehen, sich auch wie diese mit Lockspeisen von rohem Fleisch fangen lassen, und wenn sie aus dem Wasser, worin sie geboren und aufgewachsen sind, in ein U 5

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/325>, abgerufen am 21.11.2024.