Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

Zweyter Abschnitt.
Das Getast.

Der Tastsinn ist seiner ursprünglichen Bedeu-
tung nach der Sinn für mechanische Eindrücke.
In dieser Bedeutung wird er auch von uns hier
genommen und zuerst betrachtet werden. Von
ihm hängt ohne Zweifel im ganzen Thierreiche
zugleich das Empfindungsvermögen für Wärme
und Kälte ab, welches daher ebenfalls hier mit
zu untersuchen seyn wird. Ausser den mecha-
nischen Eindrücken im Allgemeinen sind auch
Gegenstände desselben alle Modifikationen dieser
Einwirkungen, die von der verschiedenen Ge-
stalt der Körper, der Beschaffenheit ihrer Ober-
fläche, ihrer Cohärenz, ihrer Schwere und Be-
weglichkeit herrühren.

Nicht immer lässt sich dieser Sinn von
denen unterscheiden, durch welche das Thier
ohne unmittelbare Berührung Empfindungen von
entfernten Gegenständen durch andere als me-

chani-

Zweyter Abschnitt.
Das Getast.

Der Tastsinn ist seiner ursprünglichen Bedeu-
tung nach der Sinn für mechanische Eindrücke.
In dieser Bedeutung wird er auch von uns hier
genommen und zuerst betrachtet werden. Von
ihm hängt ohne Zweifel im ganzen Thierreiche
zugleich das Empfindungsvermögen für Wärme
und Kälte ab, welches daher ebenfalls hier mit
zu untersuchen seyn wird. Auſser den mecha-
nischen Eindrücken im Allgemeinen sind auch
Gegenstände desselben alle Modifikationen dieser
Einwirkungen, die von der verschiedenen Ge-
stalt der Körper, der Beschaffenheit ihrer Ober-
fläche, ihrer Cohärenz, ihrer Schwere und Be-
weglichkeit herrühren.

Nicht immer läſst sich dieser Sinn von
denen unterscheiden, durch welche das Thier
ohne unmittelbare Berührung Empfindungen von
entfernten Gegenständen durch andere als me-

chani-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0220" n="202"/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <div n="3">
            <head>Zweyter Abschnitt.<lb/><hi rendition="#g">Das Getast</hi>.</head><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>er Tastsinn ist seiner ursprünglichen Bedeu-<lb/>
tung nach der Sinn für mechanische Eindrücke.<lb/>
In dieser Bedeutung wird er auch von uns hier<lb/>
genommen und zuerst betrachtet werden. Von<lb/>
ihm hängt ohne Zweifel im ganzen Thierreiche<lb/>
zugleich das Empfindungsvermögen für Wärme<lb/>
und Kälte ab, welches daher ebenfalls hier mit<lb/>
zu untersuchen seyn wird. Au&#x017F;ser den mecha-<lb/>
nischen Eindrücken im Allgemeinen sind auch<lb/>
Gegenstände desselben alle Modifikationen dieser<lb/>
Einwirkungen, die von der verschiedenen Ge-<lb/>
stalt der Körper, der Beschaffenheit ihrer Ober-<lb/>
fläche, ihrer Cohärenz, ihrer Schwere und Be-<lb/>
weglichkeit herrühren.</p><lb/>
            <p>Nicht immer lä&#x017F;st sich dieser Sinn von<lb/>
denen unterscheiden, durch welche das Thier<lb/>
ohne unmittelbare Berührung Empfindungen von<lb/>
entfernten Gegenständen durch andere als me-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">chani-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[202/0220] Zweyter Abschnitt. Das Getast. Der Tastsinn ist seiner ursprünglichen Bedeu- tung nach der Sinn für mechanische Eindrücke. In dieser Bedeutung wird er auch von uns hier genommen und zuerst betrachtet werden. Von ihm hängt ohne Zweifel im ganzen Thierreiche zugleich das Empfindungsvermögen für Wärme und Kälte ab, welches daher ebenfalls hier mit zu untersuchen seyn wird. Auſser den mecha- nischen Eindrücken im Allgemeinen sind auch Gegenstände desselben alle Modifikationen dieser Einwirkungen, die von der verschiedenen Ge- stalt der Körper, der Beschaffenheit ihrer Ober- fläche, ihrer Cohärenz, ihrer Schwere und Be- weglichkeit herrühren. Nicht immer läſst sich dieser Sinn von denen unterscheiden, durch welche das Thier ohne unmittelbare Berührung Empfindungen von entfernten Gegenständen durch andere als me- chani-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/220
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 6. Göttingen, 1822, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie06_1822/220>, abgerufen am 03.12.2024.