Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818.

Bild:
<< vorherige Seite

vorragungen; das mittlere scheint Nervenfasern aus die-
sen Anschwellungen zu erhalten. Die Stellen, worauf
die Hornhäute jener Augen ruhen, sind mit einem ähn-
lichen braunen Pigment wie die Enden der Nerven
beyder zusammengesetzter Augen überzogen.

Der Zwischenraum zwischen dem Gehirn und dem
Schädel ist mit einer körnigen Masse ausgefüllt. wo-
von Ramdohr *) vermuthet hat, dass sie mit den
Funktionen der Sinnesorgane in einer Beziehung stehe,
die mir aber zu den Speichelorganen zu gehören scheint.

Vielleicht hat das Gehirn der Biene auch Muskeln.
Bey einer Arbeitsbiene fand ich auf demselben Bündel
von Muskelfasern, die sich in die Hirnhaut zu inseri-
ren schienen. Inzwischen dieser Punkt bedarf noch
näherer Untersuchungen.

Tab. III.

Fig. 1. Das Gehirn eines männlichen Maulwurfs, von
der Grundfläche angesehen.

h, h die vordern, H, H die hintern Lappen der
Hemisphären des grossen Gehirns.
p. Die Varolische Brücke.
q. Das verlängerte Mark.
o. Das Ruckenmark.
m. m. Die Seitentheile des kleinen Gehirns.
S. S. Anschwellungen des grossen Gehirns neben
der Varolischen Brücke, die durch den geroll-
ten Wulst gebildet werden.
r. Der Trichter.
x. x.
*) Magazin der Gesellsch. naturf. Freunde zu Berlin.
Jahrg. 4. S. 287.

vorragungen; das mittlere scheint Nervenfasern aus die-
sen Anschwellungen zu erhalten. Die Stellen, worauf
die Hornhäute jener Augen ruhen, sind mit einem ähn-
lichen braunen Pigment wie die Enden der Nerven
beyder zusammengesetzter Augen überzogen.

Der Zwischenraum zwischen dem Gehirn und dem
Schädel ist mit einer körnigen Masse ausgefüllt. wo-
von Ramdohr *) vermuthet hat, daſs sie mit den
Funktionen der Sinnesorgane in einer Beziehung stehe,
die mir aber zu den Speichelorganen zu gehören scheint.

Vielleicht hat das Gehirn der Biene auch Muskeln.
Bey einer Arbeitsbiene fand ich auf demselben Bündel
von Muskelfasern, die sich in die Hirnhaut zu inseri-
ren schienen. Inzwischen dieser Punkt bedarf noch
näherer Untersuchungen.

Tab. III.

Fig. 1. Das Gehirn eines männlichen Maulwurfs, von
der Grundfläche angesehen.

h, h die vordern, H, H die hintern Lappen der
Hemisphären des groſsen Gehirns.
p. Die Varolische Brücke.
q. Das verlängerte Mark.
o. Das Ruckenmark.
m. m. Die Seitentheile des kleinen Gehirns.
Σ. Σ. Anschwellungen des groſsen Gehirns neben
der Varolischen Brücke, die durch den geroll-
ten Wulst gebildet werden.
r. Der Trichter.
x. x.
*) Magazin der Gesellsch. naturf. Freunde zu Berlin.
Jahrg. 4. S. 287.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0484" n="472"/>
vorragungen; das mittlere scheint Nervenfasern aus die-<lb/>
sen Anschwellungen zu erhalten. Die Stellen, worauf<lb/>
die Hornhäute jener Augen ruhen, sind mit einem ähn-<lb/>
lichen braunen Pigment wie die Enden der Nerven<lb/>
beyder zusammengesetzter Augen überzogen.</p><lb/>
            <p>Der Zwischenraum zwischen dem Gehirn und dem<lb/>
Schädel ist mit einer körnigen Masse ausgefüllt. wo-<lb/>
von <hi rendition="#k">Ramdohr</hi> <note place="foot" n="*)">Magazin der Gesellsch. naturf. Freunde zu Berlin.<lb/>
Jahrg. 4. S. 287.</note> vermuthet hat, da&#x017F;s sie mit den<lb/>
Funktionen der Sinnesorgane in einer Beziehung stehe,<lb/>
die mir aber zu den Speichelorganen zu gehören scheint.</p><lb/>
            <p>Vielleicht hat das Gehirn der Biene auch Muskeln.<lb/>
Bey einer Arbeitsbiene fand ich auf demselben Bündel<lb/>
von Muskelfasern, die sich in die Hirnhaut zu inseri-<lb/>
ren schienen. Inzwischen dieser Punkt bedarf noch<lb/>
näherer Untersuchungen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#g">Tab</hi>. III.</head><lb/>
            <p>Fig. 1. Das Gehirn eines männlichen Maulwurfs, von<lb/>
der Grundfläche angesehen.</p><lb/>
            <list>
              <item>h, h die vordern, H, H die hintern Lappen der<lb/>
Hemisphären des gro&#x017F;sen Gehirns.</item><lb/>
              <item>p. Die Varolische Brücke.</item><lb/>
              <item>q. Das verlängerte Mark.</item><lb/>
              <item>o. Das Ruckenmark.</item><lb/>
              <item>m. m. Die Seitentheile des kleinen Gehirns.</item><lb/>
              <item>&#x03A3;. &#x03A3;. Anschwellungen des gro&#x017F;sen Gehirns neben<lb/>
der Varolischen Brücke, die durch den geroll-<lb/>
ten Wulst gebildet werden.</item><lb/>
              <item>r. Der Trichter.</item><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">x. x.</fw><lb/>
            </list>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[472/0484] vorragungen; das mittlere scheint Nervenfasern aus die- sen Anschwellungen zu erhalten. Die Stellen, worauf die Hornhäute jener Augen ruhen, sind mit einem ähn- lichen braunen Pigment wie die Enden der Nerven beyder zusammengesetzter Augen überzogen. Der Zwischenraum zwischen dem Gehirn und dem Schädel ist mit einer körnigen Masse ausgefüllt. wo- von Ramdohr *) vermuthet hat, daſs sie mit den Funktionen der Sinnesorgane in einer Beziehung stehe, die mir aber zu den Speichelorganen zu gehören scheint. Vielleicht hat das Gehirn der Biene auch Muskeln. Bey einer Arbeitsbiene fand ich auf demselben Bündel von Muskelfasern, die sich in die Hirnhaut zu inseri- ren schienen. Inzwischen dieser Punkt bedarf noch näherer Untersuchungen. Tab. III. Fig. 1. Das Gehirn eines männlichen Maulwurfs, von der Grundfläche angesehen. h, h die vordern, H, H die hintern Lappen der Hemisphären des groſsen Gehirns. p. Die Varolische Brücke. q. Das verlängerte Mark. o. Das Ruckenmark. m. m. Die Seitentheile des kleinen Gehirns. Σ. Σ. Anschwellungen des groſsen Gehirns neben der Varolischen Brücke, die durch den geroll- ten Wulst gebildet werden. r. Der Trichter. x. x. *) Magazin der Gesellsch. naturf. Freunde zu Berlin. Jahrg. 4. S. 287.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/484
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie05_1818/484>, abgerufen am 21.11.2024.