Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

dem Magen befindliche Materien in die
Masse der Säfte übergehen, ohne zum
Darmcanal zu gelangen, und dass dieser
Uebergang nicht durch die absorbiren-
den Gefässe des Magens geschieht.

§. 13.
Der pankreatische Saft.

Nachdem der Speisebrey durch die untere Ma-
genöffnung in den Zwölffingerdarm gelangt ist,
wirken drey neue chemische [A]gentien auf ihn
ein, der pankreatische Saft, die Galle und
der enterische Saft. Wir werden zuerst den
pankreatischen Saft und dessen Quelle untersuchen.

In der linken Biegung des Zwölffingerdarms,
hinter dem Magen, zum Theil bedeckt von den
beyden Blättern des Gekröses, liegt beym Men-
schen die Bauchspeicheldrüse (Pancreas), die grösste
unter den zusammengesetzten Drüsen, und die
Quelle eines eigenen, bey der Verdauung wirksa-
men Safts. Aehnlich den Speicheldrüsen in ihrem
Bau besteht sie aus sehr kleinen, durch die fein-
sten Aeste der Bauchspeicheldrüsen- und Zwölffin-
gerdarm-Arterie, so wie der Gekrös- und Milz-
vene, durch Saugadern und durch die Wurzeln
ihres Ausführungsgangs gebildeten Verflechtungen
von Gefässen, die durch ein Zellgewebe, in wel-
chem sich wahrscheinlich eine eigene Substanz

befin-
C c 4

dem Magen befindliche Materien in die
Masse der Säfte übergehen, ohne zum
Darmcanal zu gelangen, und daſs dieser
Uebergang nicht durch die absorbiren-
den Gefäſse des Magens geschieht.

§. 13.
Der pankreatische Saft.

Nachdem der Speisebrey durch die untere Ma-
genöffnung in den Zwölffingerdarm gelangt ist,
wirken drey neue chemische [A]gentien auf ihn
ein, der pankreatische Saft, die Galle und
der enterische Saft. Wir werden zuerst den
pankreatischen Saft und dessen Quelle untersuchen.

In der linken Biegung des Zwölffingerdarms,
hinter dem Magen, zum Theil bedeckt von den
beyden Blättern des Gekröses, liegt beym Men-
schen die Bauchspeicheldrüse (Pancreas), die gröſste
unter den zusammengesetzten Drüsen, und die
Quelle eines eigenen, bey der Verdauung wirksa-
men Safts. Aehnlich den Speicheldrüsen in ihrem
Bau besteht sie aus sehr kleinen, durch die fein-
sten Aeste der Bauchspeicheldrüsen- und Zwölffin-
gerdarm-Arterie, so wie der Gekrös- und Milz-
vene, durch Saugadern und durch die Wurzeln
ihres Ausführungsgangs gebildeten Verflechtungen
von Gefäſsen, die durch ein Zellgewebe, in wel-
chem sich wahrscheinlich eine eigene Substanz

befin-
C c 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0423" n="407"/><hi rendition="#g">dem Magen befindliche Materien in die<lb/>
Masse der Säfte übergehen, ohne zum<lb/>
Darmcanal zu gelangen, und da&#x017F;s dieser<lb/>
Uebergang nicht durch die absorbiren-<lb/>
den Gefä&#x017F;se des Magens geschieht</hi>.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>§. 13.<lb/>
Der pankreatische Saft.</head><lb/>
                <p>Nachdem der Speisebrey durch die untere Ma-<lb/>
genöffnung in den Zwölffingerdarm gelangt ist,<lb/>
wirken drey neue chemische <supplied>A</supplied>gentien auf ihn<lb/>
ein, <hi rendition="#g">der pankreatische Saft, die Galle und<lb/>
der enterische Saft</hi>. Wir werden zuerst den<lb/>
pankreatischen Saft und dessen Quelle untersuchen.</p><lb/>
                <p>In der linken Biegung des Zwölffingerdarms,<lb/>
hinter dem Magen, zum Theil bedeckt von den<lb/>
beyden Blättern des Gekröses, liegt beym Men-<lb/>
schen die Bauchspeicheldrüse (Pancreas), die grö&#x017F;ste<lb/>
unter den zusammengesetzten Drüsen, und die<lb/>
Quelle eines eigenen, bey der Verdauung wirksa-<lb/>
men Safts. Aehnlich den Speicheldrüsen in ihrem<lb/>
Bau besteht sie aus sehr kleinen, durch die fein-<lb/>
sten Aeste der Bauchspeicheldrüsen- und Zwölffin-<lb/>
gerdarm-Arterie, so wie der Gekrös- und Milz-<lb/>
vene, durch Saugadern und durch die Wurzeln<lb/>
ihres Ausführungsgangs gebildeten Verflechtungen<lb/>
von Gefä&#x017F;sen, die durch ein Zellgewebe, in wel-<lb/>
chem sich wahrscheinlich eine eigene Substanz<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C c 4</fw><fw place="bottom" type="catch">befin-</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[407/0423] dem Magen befindliche Materien in die Masse der Säfte übergehen, ohne zum Darmcanal zu gelangen, und daſs dieser Uebergang nicht durch die absorbiren- den Gefäſse des Magens geschieht. §. 13. Der pankreatische Saft. Nachdem der Speisebrey durch die untere Ma- genöffnung in den Zwölffingerdarm gelangt ist, wirken drey neue chemische Agentien auf ihn ein, der pankreatische Saft, die Galle und der enterische Saft. Wir werden zuerst den pankreatischen Saft und dessen Quelle untersuchen. In der linken Biegung des Zwölffingerdarms, hinter dem Magen, zum Theil bedeckt von den beyden Blättern des Gekröses, liegt beym Men- schen die Bauchspeicheldrüse (Pancreas), die gröſste unter den zusammengesetzten Drüsen, und die Quelle eines eigenen, bey der Verdauung wirksa- men Safts. Aehnlich den Speicheldrüsen in ihrem Bau besteht sie aus sehr kleinen, durch die fein- sten Aeste der Bauchspeicheldrüsen- und Zwölffin- gerdarm-Arterie, so wie der Gekrös- und Milz- vene, durch Saugadern und durch die Wurzeln ihres Ausführungsgangs gebildeten Verflechtungen von Gefäſsen, die durch ein Zellgewebe, in wel- chem sich wahrscheinlich eine eigene Substanz befin- C c 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/423
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 407. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/423>, abgerufen am 03.12.2024.