die rothe Farbe des letztern abhängt. Der Spei- chel ertheilt also, vermöge dieser Säure, den Speisen die erste Anlage zur Verwandlung dersel- ben in Blut.
§. 7. Der Schlund und der Magen.
Die durch Vermischung mit dem Speichel in eine breyartige Substanz verwandelte Speise ge- langt durch eine fortschreitende Zusammenziehung des Schlunds in den Magen, wo sie durch Zumi- schung des gastrischen Safts und durch die Con- traktionen des Magens noch weiter verändert wird. Wir werden zuerst von dem Einfluss, den jener Saft auf sie äussert, und dann von den Zusam- menziehungen des Magens reden. Doch ist es nöthig, vorher einiges im Allgemeinen über die Form und Textur des Schlundes und Magens zu bemerken.
Man kann den Polypen umstreifen und die Oberfläche seines Körpers zur innern Fläche des Magens machen, ohne dass die Verdauung we- niger als vorher von statten geht. Bey ihm müs- sen also die Oberhaut und die innere Magenhaut von gleicher Beschaffenheit seyn. Was bey dem Polypen der Fall ist, findet, aber im mindern Gra- de, bey allen Thieren statt. Dieselben Häute, wel- che die Oberfläche des Körpers bedecken, ziehen sich durch die Nasenhöhle, den Mund und den
After
die rothe Farbe des letztern abhängt. Der Spei- chel ertheilt also, vermöge dieser Säure, den Speisen die erste Anlage zur Verwandlung dersel- ben in Blut.
§. 7. Der Schlund und der Magen.
Die durch Vermischung mit dem Speichel in eine breyartige Substanz verwandelte Speise ge- langt durch eine fortschreitende Zusammenziehung des Schlunds in den Magen, wo sie durch Zumi- schung des gastrischen Safts und durch die Con- traktionen des Magens noch weiter verändert wird. Wir werden zuerst von dem Einfluſs, den jener Saft auf sie äussert, und dann von den Zusam- menziehungen des Magens reden. Doch ist es nöthig, vorher einiges im Allgemeinen über die Form und Textur des Schlundes und Magens zu bemerken.
Man kann den Polypen umstreifen und die Oberfläche seines Körpers zur innern Fläche des Magens machen, ohne daſs die Verdauung we- niger als vorher von statten geht. Bey ihm müs- sen also die Oberhaut und die innere Magenhaut von gleicher Beschaffenheit seyn. Was bey dem Polypen der Fall ist, findet, aber im mindern Gra- de, bey allen Thieren statt. Dieselben Häute, wel- che die Oberfläche des Körpers bedecken, ziehen sich durch die Nasenhöhle, den Mund und den
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die rothe Farbe des letztern abhängt. Der Spei-
chel ertheilt also, vermöge dieser Säure, den
Speisen die erste Anlage zur Verwandlung dersel-
ben in Blut.
§. 7.
Der Schlund und der Magen.
Die durch Vermischung mit dem Speichel in
eine breyartige Substanz verwandelte Speise ge-
langt durch eine fortschreitende Zusammenziehung
des Schlunds in den Magen, wo sie durch Zumi-
schung des gastrischen Safts und durch die Con-
traktionen des Magens noch weiter verändert wird.
Wir werden zuerst von dem Einfluſs, den jener
Saft auf sie äussert, und dann von den Zusam-
menziehungen des Magens reden. Doch ist es
nöthig, vorher einiges im Allgemeinen über die
Form und Textur des Schlundes und Magens zu
bemerken.
Man kann den Polypen umstreifen und die
Oberfläche seines Körpers zur innern Fläche des
Magens machen, ohne daſs die Verdauung we-
niger als vorher von statten geht. Bey ihm müs-
sen also die Oberhaut und die innere Magenhaut
von gleicher Beschaffenheit seyn. Was bey dem
Polypen der Fall ist, findet, aber im mindern Gra-
de, bey allen Thieren statt. Dieselben Häute, wel-
che die Oberfläche des Körpers bedecken, ziehen
sich durch die Nasenhöhle, den Mund und den
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/349>, abgerufen am 21.11.2024.
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