schränkten Göttern zum Gehorsame gefangen ergeben, um von Leuten und Sachen, Lehren und Meinungen zuurtheilen wie sie, aufs höchste zuloben oder äuserst zuverabscheuen, was die Götter loben oder tadeln, und solches auch sonderlig in den Streitigkeiten die mit unserer Väter Glauben verwant sind: diese Streitigkeiten sind eben so dienlig, als jene im Gemeinenwesen; die Götter werden vielleicht endlig entscheiden, was jeder von ihnen, unter seiner Almacht wil geglaubet haben, oder die Verehrung des alten Gottes wird verächtliger werden, wen die Spaltungen sich meren und aller Schein einer lästigen Sittenzucht vollens vertilget worden: ihr Neuerer, sucht solchen erwünschten Erfolg zubeschleunigen, durch leichtsinniges Geschwäz, durch Anschläge der Trennung, durch Anweisung, wie die noch sehr überflüßigen gottesdienstligen Güter, in die Hände der neuen Götter zubringen; ihr Verteidiger alter Meinungen, gebet jenen nichts nach in schmeichelhafter Verehrung der Götter, vergesset auch nicht euch selbst als Halbgötter zubetragen, zubefelen und Verehrung zufordern, wen die Obern solches verliehen haben.
Neunzehntes Jarhundert. (Die ersten 40 Jahre gehören noch zum sechsten Zeitlaufe.)
Ein götlicher Bote, welchen Johannes auf der Erde und auf dem Meere stehen sah 10, 1. 11. hub seine Hand auf und schwur bei dem, der in ewige Ewigkeiten lebet, der erschaffen hat den Himmel und was drinnen ist, die Erde und was darauf ist, das Meer und was drinnen ist, daß kein längerer Aufschub sein sol; sondern in den bestimten 1260 Tagen sol vollendet werden das Geheimnis, welches Gott offenbaret hat seinen erleuchteten Knechten s. a. Dan. 12,7. Darauf hörete Johannes abermals eine Stimme vom
schränkten Göttern zum Gehorsame gefangen ergeben, um von Leuten und Sachen, Lehren und Meinungen zuurtheilen wie sie, aufs höchste zuloben oder äuserst zuverabscheuen, was die Götter loben oder tadeln, und solches auch sonderlig in den Streitigkeiten die mit unserer Väter Glauben verwant sind: diese Streitigkeiten sind eben so dienlig, als jene im Gemeinenwesen; die Götter werden vielleicht endlig entscheiden, was jeder von ihnen, unter seiner Almacht wil geglaubet haben, oder die Verehrung des alten Gottes wird verächtliger werden, wen die Spaltungen sich meren und aller Schein einer lästigen Sittenzucht vollens vertilget worden: ihr Neuerer, sucht solchen erwünschten Erfolg zubeschleunigen, durch leichtsinniges Geschwäz, durch Anschläge der Trennung, durch Anweisung, wie die noch sehr überflüßigen gottesdienstligen Güter, in die Hände der neuen Götter zubringen; ihr Verteidiger alter Meinungen, gebet jenen nichts nach in schmeichelhafter Verehrung der Götter, vergesset auch nicht euch selbst als Halbgötter zubetragen, zubefelen und Verehrung zufordern, wen die Obern solches verliehen haben.
Neunzehntes Jarhundert. (Die ersten 40 Jahre gehören noch zum sechsten Zeitlaufe.)
Ein götlicher Bote, welchen Johannes auf der Erde und auf dem Meere stehen sah 10, 1. 11. hub seine Hand auf und schwur bei dem, der in ewige Ewigkeiten lebet, der erschaffen hat den Himmel und was drinnen ist, die Erde und was darauf ist, das Meer und was drinnen ist, daß kein längerer Aufschub sein sol; sondern in den bestimten 1260 Tagen sol vollendet werden das Geheimnis, welches Gott offenbaret hat seinen erleuchteten Knechten s. a. Dan. 12,7. Darauf hörete Johannes abermals eine Stimme vom
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0932"n="920"/>
schränkten Göttern zum Gehorsame gefangen ergeben, um von Leuten und Sachen, Lehren und Meinungen zuurtheilen wie sie, aufs höchste zuloben oder äuserst zuverabscheuen, was die Götter loben oder tadeln, und solches auch sonderlig in den Streitigkeiten die mit unserer Väter Glauben verwant sind: diese Streitigkeiten sind eben so dienlig, als jene im Gemeinenwesen; die Götter werden vielleicht endlig entscheiden, was jeder von ihnen, unter seiner Almacht wil geglaubet haben, oder die Verehrung des alten Gottes wird verächtliger werden, wen die Spaltungen sich meren und aller Schein einer lästigen Sittenzucht vollens vertilget worden: ihr Neuerer, sucht solchen erwünschten Erfolg zubeschleunigen, durch leichtsinniges Geschwäz, durch Anschläge der Trennung, durch Anweisung, wie die noch sehr überflüßigen gottesdienstligen Güter, in die Hände der neuen Götter zubringen; ihr Verteidiger alter Meinungen, gebet jenen nichts nach in schmeichelhafter Verehrung der Götter, vergesset auch nicht euch selbst als Halbgötter zubetragen, zubefelen und Verehrung zufordern, wen die Obern solches verliehen haben.</p></div><div><head>Neunzehntes Jarhundert. (Die ersten 40 Jahre gehören noch zum sechsten Zeitlaufe.)</head><lb/><p>Ein götlicher Bote, welchen Johannes auf der Erde und auf dem Meere stehen sah 10, 1. 11. hub seine Hand auf und schwur bei dem, der in ewige Ewigkeiten lebet, der erschaffen hat den Himmel und was drinnen ist, die Erde und was darauf ist, das Meer und was drinnen ist, daß kein längerer Aufschub sein sol; sondern in den bestimten 1260 Tagen sol vollendet werden das Geheimnis, welches Gott offenbaret hat seinen erleuchteten Knechten s. a. Dan. 12,7. Darauf hörete Johannes abermals eine Stimme vom
</p></div></body></text></TEI>
[920/0932]
schränkten Göttern zum Gehorsame gefangen ergeben, um von Leuten und Sachen, Lehren und Meinungen zuurtheilen wie sie, aufs höchste zuloben oder äuserst zuverabscheuen, was die Götter loben oder tadeln, und solches auch sonderlig in den Streitigkeiten die mit unserer Väter Glauben verwant sind: diese Streitigkeiten sind eben so dienlig, als jene im Gemeinenwesen; die Götter werden vielleicht endlig entscheiden, was jeder von ihnen, unter seiner Almacht wil geglaubet haben, oder die Verehrung des alten Gottes wird verächtliger werden, wen die Spaltungen sich meren und aller Schein einer lästigen Sittenzucht vollens vertilget worden: ihr Neuerer, sucht solchen erwünschten Erfolg zubeschleunigen, durch leichtsinniges Geschwäz, durch Anschläge der Trennung, durch Anweisung, wie die noch sehr überflüßigen gottesdienstligen Güter, in die Hände der neuen Götter zubringen; ihr Verteidiger alter Meinungen, gebet jenen nichts nach in schmeichelhafter Verehrung der Götter, vergesset auch nicht euch selbst als Halbgötter zubetragen, zubefelen und Verehrung zufordern, wen die Obern solches verliehen haben.
Neunzehntes Jarhundert. (Die ersten 40 Jahre gehören noch zum sechsten Zeitlaufe.)
Ein götlicher Bote, welchen Johannes auf der Erde und auf dem Meere stehen sah 10, 1. 11. hub seine Hand auf und schwur bei dem, der in ewige Ewigkeiten lebet, der erschaffen hat den Himmel und was drinnen ist, die Erde und was darauf ist, das Meer und was drinnen ist, daß kein längerer Aufschub sein sol; sondern in den bestimten 1260 Tagen sol vollendet werden das Geheimnis, welches Gott offenbaret hat seinen erleuchteten Knechten s. a. Dan. 12,7. Darauf hörete Johannes abermals eine Stimme vom
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 920. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/932>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.