Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.Zweite Abtheilung. Und die Begier, mit unsern Träumen buhlendErzeugt dann Ungeheur und Mißgeburten. König. Ihr redet, Herr Adept, wie Ihrs versteht; Das gäb' es nicht? ha, käm' Euch nur der Glaube So in die Hand, wie mir es ist geschehn, Wie wirs noch haben, -- doch, ich schweige still. Kommt denn zum Ofen, wo durch Wind und Blasen Das Wunder, meint Ihr, soll gefördert werden. (gehn ab.) Zweite Scene. (Zimmer.) Lady Dorothea, Theodor. Theodor.. Gebt Euch doch nur zufrieden, immer und ewig Dasselbe Lied, ist wahrlich unausstehlich. Dorothea. Ihr seyd mir lästig mit dem rohen Wesen. Theodor.. Kann ich dafür, daß der Hansnarr nicht kam? Bei meinem Zorn hatt' ichs ihm anbefohlen; Seh ich den Esel wieder, prügl' ich ihn Von einem End' Europas bis zum andern, Weil er nicht Wort hielt einem Edelmann. Was war denn auch so Großes an dem Ring? Dorothea. Kurz, er gefiel mir, und ich wollt' ihn haben. Zweite Abtheilung. Und die Begier, mit unſern Traͤumen buhlendErzeugt dann Ungeheur und Mißgeburten. Koͤnig. Ihr redet, Herr Adept, wie Ihrs verſteht; Das gaͤb' es nicht? ha, kaͤm' Euch nur der Glaube So in die Hand, wie mir es iſt geſchehn, Wie wirs noch haben, — doch, ich ſchweige ſtill. Kommt denn zum Ofen, wo durch Wind und Blaſen Das Wunder, meint Ihr, ſoll gefoͤrdert werden. (gehn ab.) Zweite Scene. (Zimmer.) Lady Dorothea, Theodor. Theodor.. Gebt Euch doch nur zufrieden, immer und ewig Daſſelbe Lied, iſt wahrlich unausſtehlich. Dorothea. Ihr ſeyd mir laͤſtig mit dem rohen Weſen. Theodor.. Kann ich dafuͤr, daß der Hansnarr nicht kam? Bei meinem Zorn hatt' ichs ihm anbefohlen; Seh ich den Eſel wieder, pruͤgl' ich ihn Von einem End' Europas bis zum andern, Weil er nicht Wort hielt einem Edelmann. Was war denn auch ſo Großes an dem Ring? Dorothea. Kurz, er gefiel mir, und ich wollt' ihn haben. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <sp who="#Raimund"> <p><pb facs="#f0372" n="362"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Zweite Abtheilung</hi>.</fw><lb/> Und die Begier, mit unſern Traͤumen buhlend<lb/> Erzeugt dann Ungeheur und Mißgeburten.</p> </sp><lb/> <sp who="#Koͤnig"> <speaker><hi rendition="#g">Koͤnig</hi>.</speaker><lb/> <p>Ihr redet, Herr Adept, wie Ihrs verſteht;<lb/> Das gaͤb' es nicht? ha, kaͤm' Euch nur der Glaube<lb/> So in die Hand, wie mir es iſt geſchehn,<lb/> Wie wirs noch haben, — doch, ich ſchweige ſtill.<lb/> Kommt denn zum Ofen, wo durch Wind und Blaſen<lb/> Das Wunder, meint Ihr, ſoll gefoͤrdert werden.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(gehn ab.)</hi> </stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Zweite Scene</hi>.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Zimmer</hi>.)</hi> </stage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Lady Dorothea, Theodor</hi>.</hi> </stage><lb/> <sp who="#THEO"> <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>..</speaker><lb/> <p>Gebt Euch doch nur zufrieden, immer und ewig<lb/> Daſſelbe Lied, iſt wahrlich unausſtehlich.</p> </sp><lb/> <sp who="#Dorothea"> <speaker><hi rendition="#g">Dorothea</hi>.</speaker><lb/> <p>Ihr ſeyd mir laͤſtig mit dem rohen Weſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#THEO"> <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>..</speaker><lb/> <p>Kann ich dafuͤr, daß der Hansnarr nicht kam?<lb/> Bei meinem Zorn hatt' ichs ihm anbefohlen;<lb/> Seh ich den Eſel wieder, pruͤgl' ich ihn<lb/> Von einem End' Europas bis zum andern,<lb/> Weil er nicht Wort hielt einem Edelmann.<lb/> Was war denn auch ſo Großes an dem Ring?</p> </sp><lb/> <sp who="#Dorothea"> <speaker><hi rendition="#g">Dorothea</hi>.</speaker><lb/> <p>Kurz, er gefiel mir, und ich wollt' ihn haben.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [362/0372]
Zweite Abtheilung.
Und die Begier, mit unſern Traͤumen buhlend
Erzeugt dann Ungeheur und Mißgeburten.
Koͤnig.
Ihr redet, Herr Adept, wie Ihrs verſteht;
Das gaͤb' es nicht? ha, kaͤm' Euch nur der Glaube
So in die Hand, wie mir es iſt geſchehn,
Wie wirs noch haben, — doch, ich ſchweige ſtill.
Kommt denn zum Ofen, wo durch Wind und Blaſen
Das Wunder, meint Ihr, ſoll gefoͤrdert werden.
(gehn ab.)
Zweite Scene.
(Zimmer.)
Lady Dorothea, Theodor.
Theodor..
Gebt Euch doch nur zufrieden, immer und ewig
Daſſelbe Lied, iſt wahrlich unausſtehlich.
Dorothea.
Ihr ſeyd mir laͤſtig mit dem rohen Weſen.
Theodor..
Kann ich dafuͤr, daß der Hansnarr nicht kam?
Bei meinem Zorn hatt' ichs ihm anbefohlen;
Seh ich den Eſel wieder, pruͤgl' ich ihn
Von einem End' Europas bis zum andern,
Weil er nicht Wort hielt einem Edelmann.
Was war denn auch ſo Großes an dem Ring?
Dorothea.
Kurz, er gefiel mir, und ich wollt' ihn haben.
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