Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

Bild:
<< vorherige Seite
Fortunat.
An welchem über'm Thor der Affe sitzt,
Da wohn' ich, ich verlaß' mich drauf, daß Ihr
Noch heute zu mir kommt.
Andalosia.
Euch aufzuwarten. (geht ab.)
Theodor..
Er wird schon kommen Schatz, sey nur getrost,
Mir fehlts etwas an Geld, sonst hätt' ich ihm
Den großen Stein gleich mit Gewalt genommen.
Dorothea.
An Geld und an Verstand ist immer Mangel
In Eurer Wirthschaft.
Theodor..
Laßt, er muß mir kommen,
Sonst laß ich ihn mit Wache zu mir holen;
Darüber ist die Messe nun versäumt,
Was sich nicht schickt, denn seinen Gott und König
Muß unser einer niemals negligiren.
(gehn ab.)


Siebente Scene.
(Pallast.)


Agrippina, Andalosia.
Agrippina.
Zu theuer, viel zu theuer, werther Herr,
Wollt Ihr so fordern, könnt Ihr nirgends Käufer,
Auch unter den Monarchen selbst nicht finden.
Andalosia.
Bedenkt die weiten Reisen, die Gefahren,
Die großen Summen, die ich ausgelegt,
Fortunat.
An welchem uͤber'm Thor der Affe ſitzt,
Da wohn' ich, ich verlaß' mich drauf, daß Ihr
Noch heute zu mir kommt.
Andaloſia.
Euch aufzuwarten. (geht ab.)
Theodor..
Er wird ſchon kommen Schatz, ſey nur getroſt,
Mir fehlts etwas an Geld, ſonſt haͤtt' ich ihm
Den großen Stein gleich mit Gewalt genommen.
Dorothea.
An Geld und an Verſtand iſt immer Mangel
In Eurer Wirthſchaft.
Theodor..
Laßt, er muß mir kommen,
Sonſt laß ich ihn mit Wache zu mir holen;
Daruͤber iſt die Meſſe nun verſaͤumt,
Was ſich nicht ſchickt, denn ſeinen Gott und Koͤnig
Muß unſer einer niemals negligiren.
(gehn ab.)


Siebente Scene.
(Pallaſt.)


Agrippina, Andaloſia.
Agrippina.
Zu theuer, viel zu theuer, werther Herr,
Wollt Ihr ſo fordern, koͤnnt Ihr nirgends Kaͤufer,
Auch unter den Monarchen ſelbſt nicht finden.
Andaloſia.
Bedenkt die weiten Reiſen, die Gefahren,
Die großen Summen, die ich ausgelegt,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <sp who="#THEO">
                <p><pb facs="#f0359" n="349"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</fw><lb/>
An welchem u&#x0364;ber'm Thor der Affe &#x017F;itzt,<lb/>
Da wohn' ich, ich verlaß' mich drauf, daß Ihr<lb/>
Noch heute zu mir kommt.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Andalo&#x017F;ia">
                <speaker><hi rendition="#g">Andalo&#x017F;ia</hi>.</speaker><lb/>
                <p> <hi rendition="#et">Euch aufzuwarten.</hi> </p>
                <stage>(geht ab.)</stage>
              </sp><lb/>
              <sp who="#THEO">
                <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>..</speaker><lb/>
                <p>Er wird &#x017F;chon kommen Schatz, &#x017F;ey nur getro&#x017F;t,<lb/>
Mir fehlts etwas an Geld, &#x017F;on&#x017F;t ha&#x0364;tt' ich ihm<lb/>
Den großen Stein gleich mit Gewalt genommen.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Dorothea">
                <speaker><hi rendition="#g">Dorothea</hi>.</speaker><lb/>
                <p>An Geld und an Ver&#x017F;tand i&#x017F;t immer Mangel<lb/>
In Eurer Wirth&#x017F;chaft.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#THEO">
                <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>..</speaker><lb/>
                <p><hi rendition="#et">Laßt, er muß mir kommen,</hi><lb/>
Son&#x017F;t laß ich ihn mit Wache zu mir holen;<lb/>
Daru&#x0364;ber i&#x017F;t die Me&#x017F;&#x017F;e nun ver&#x017F;a&#x0364;umt,<lb/>
Was &#x017F;ich nicht &#x017F;chickt, denn &#x017F;einen Gott und Ko&#x0364;nig<lb/>
Muß un&#x017F;er einer niemals negligiren.</p>
                <stage>(gehn ab.)</stage>
              </sp>
            </div><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Siebente Scene</hi>.</hi> </head><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Palla&#x017F;t</hi>.)</hi> </stage><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Agrippina, Andalo&#x017F;ia</hi>.</hi> </stage><lb/>
              <sp who="#Agrippina">
                <speaker><hi rendition="#g">Agrippina</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Zu theuer, viel zu theuer, werther Herr,<lb/>
Wollt Ihr &#x017F;o fordern, ko&#x0364;nnt Ihr nirgends Ka&#x0364;ufer,<lb/>
Auch unter den Monarchen &#x017F;elb&#x017F;t nicht finden.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Andalo&#x017F;ia">
                <speaker><hi rendition="#g">Andalo&#x017F;ia</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Bedenkt die weiten Rei&#x017F;en, die Gefahren,<lb/>
Die großen Summen, die ich ausgelegt,<lb/></p>
              </sp>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[349/0359] Fortunat. An welchem uͤber'm Thor der Affe ſitzt, Da wohn' ich, ich verlaß' mich drauf, daß Ihr Noch heute zu mir kommt. Andaloſia. Euch aufzuwarten. (geht ab.) Theodor.. Er wird ſchon kommen Schatz, ſey nur getroſt, Mir fehlts etwas an Geld, ſonſt haͤtt' ich ihm Den großen Stein gleich mit Gewalt genommen. Dorothea. An Geld und an Verſtand iſt immer Mangel In Eurer Wirthſchaft. Theodor.. Laßt, er muß mir kommen, Sonſt laß ich ihn mit Wache zu mir holen; Daruͤber iſt die Meſſe nun verſaͤumt, Was ſich nicht ſchickt, denn ſeinen Gott und Koͤnig Muß unſer einer niemals negligiren. (gehn ab.) Siebente Scene. (Pallaſt.) Agrippina, Andaloſia. Agrippina. Zu theuer, viel zu theuer, werther Herr, Wollt Ihr ſo fordern, koͤnnt Ihr nirgends Kaͤufer, Auch unter den Monarchen ſelbſt nicht finden. Andaloſia. Bedenkt die weiten Reiſen, die Gefahren, Die großen Summen, die ich ausgelegt,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/359
Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/359>, abgerufen am 03.12.2024.