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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

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Fortunat.
Ampedo.
Ihr wißt, ihr wißt ja nicht, -- ich will nur schweigen,
Denn man sagt leicht zu viel in Schreck und Hitze,
Und wohl erinnr' ich mich des Vaters Lehre.

(sie gehn.)


Fünfte Scene.
(Pallast.)


Reymund. allein.
Höchst sonderbar! des Königs Majestät,
Der ich sonst nie zu oft mich nahen konnte,
Ist nun seit lange nicht für mich zu sprechen,
Und trau ich dem Gerücht, so laborirt
Der Herr allein, und hat den Stein der Weisen,
Das große Elixir allein gefunden,
Wohl wie ein blindes Huhn: der Schüler eilt
Voraus dem Meister, und was nächtlich Wachen
Und Fasten, Keuschheit, Andacht nicht vermochten,
Das wirft der blinden Göttinn kindsche Laune
Uneingeweihten hin zum Spott der Weisheit.

Der König kömmt mit dem Leibarzt.
König.
Aha, mein Guter! da seyd ihr ja auch.
Reymund.
Ich warte lange schon auf den Befehl --
König.
Vorbei, mein Lieber, diese Jugendträume,
Fortunat.
Ampedo.
Ihr wißt, ihr wißt ja nicht, — ich will nur ſchweigen,
Denn man ſagt leicht zu viel in Schreck und Hitze,
Und wohl erinnr' ich mich des Vaters Lehre.

(ſie gehn.)


Fuͤnfte Scene.
(Pallaſt.)


Reymund. allein.
Hoͤchſt ſonderbar! des Koͤnigs Majeſtaͤt,
Der ich ſonſt nie zu oft mich nahen konnte,
Iſt nun ſeit lange nicht fuͤr mich zu ſprechen,
Und trau ich dem Geruͤcht, ſo laborirt
Der Herr allein, und hat den Stein der Weiſen,
Das große Elixir allein gefunden,
Wohl wie ein blindes Huhn: der Schuͤler eilt
Voraus dem Meiſter, und was naͤchtlich Wachen
Und Faſten, Keuſchheit, Andacht nicht vermochten,
Das wirft der blinden Goͤttinn kindſche Laune
Uneingeweihten hin zum Spott der Weisheit.

Der Koͤnig koͤmmt mit dem Leibarzt.
Koͤnig.
Aha, mein Guter! da ſeyd ihr ja auch.
Reymund.
Ich warte lange ſchon auf den Befehl —
Koͤnig.
Vorbei, mein Lieber, dieſe Jugendtraͤume,
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[341/0351] Fortunat. Ampedo. Ihr wißt, ihr wißt ja nicht, — ich will nur ſchweigen, Denn man ſagt leicht zu viel in Schreck und Hitze, Und wohl erinnr' ich mich des Vaters Lehre. (ſie gehn.) Fuͤnfte Scene. (Pallaſt.) Reymund. allein. Hoͤchſt ſonderbar! des Koͤnigs Majeſtaͤt, Der ich ſonſt nie zu oft mich nahen konnte, Iſt nun ſeit lange nicht fuͤr mich zu ſprechen, Und trau ich dem Geruͤcht, ſo laborirt Der Herr allein, und hat den Stein der Weiſen, Das große Elixir allein gefunden, Wohl wie ein blindes Huhn: der Schuͤler eilt Voraus dem Meiſter, und was naͤchtlich Wachen Und Faſten, Keuſchheit, Andacht nicht vermochten, Das wirft der blinden Goͤttinn kindſche Laune Uneingeweihten hin zum Spott der Weisheit. Der Koͤnig koͤmmt mit dem Leibarzt. Koͤnig. Aha, mein Guter! da ſeyd ihr ja auch. Reymund. Ich warte lange ſchon auf den Befehl — Koͤnig. Vorbei, mein Lieber, dieſe Jugendtraͤume,

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/351>, abgerufen am 21.11.2024.