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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812.

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Der Blaubart.
Dritte Scene.
Garten).


Hugo, Agnes.
Agnes. Ihr seid sehr dringend, Herr Ritter.
Hugo. Wie soll ich es anders anfangen,
Eure Liebe zu gewinnen?
Agnes. Liebt Ihr mich denn, wie Ihr sagt?
Hugo. Von Herzen, mein Fräulein.
Agnes. Was nennt Ihr aber Liebe?
Hugo. Wenn Ihr es nicht empfindet, so
läßt sichs unmöglich beschreiben.
Agnes. Das hör ich von allen, die sich für
verliebt ausgeben.
Hugo. Weil es die Wahrheit ist; oder
zweifelt Ihr an meiner Aufrichtigkeit?
Agnes. Das nun eben nicht, -- allein
--

Anton tritt zu ihnen.
Hugo. Ich mache schlechtes Glück mit mei-
ner Bewerbung, Herr Ritter.
Anton. Wie das?
Hugo. Eure schöne Schwester glaubt mei-
nen Worten nicht.
Agnes. Wie Ihr es auch ausdeutet.
Hugo. Seht, ich bin kein Redner, ein recht-
licher, schlichter Mann, unter Waffen und Getüm-
mel aufgewachsen, darum stehn mir schöne und
Der Blaubart.
Dritte Scene.
Garten).


Hugo, Agnes.
Agnes. Ihr ſeid ſehr dringend, Herr Ritter.
Hugo. Wie ſoll ich es anders anfangen,
Eure Liebe zu gewinnen?
Agnes. Liebt Ihr mich denn, wie Ihr ſagt?
Hugo. Von Herzen, mein Fraͤulein.
Agnes. Was nennt Ihr aber Liebe?
Hugo. Wenn Ihr es nicht empfindet, ſo
laͤßt ſichs unmoͤglich beſchreiben.
Agnes. Das hoͤr ich von allen, die ſich fuͤr
verliebt ausgeben.
Hugo. Weil es die Wahrheit iſt; oder
zweifelt Ihr an meiner Aufrichtigkeit?
Agnes. Das nun eben nicht, — allein

Anton tritt zu ihnen.
Hugo. Ich mache ſchlechtes Gluͤck mit mei-
ner Bewerbung, Herr Ritter.
Anton. Wie das?
Hugo. Eure ſchoͤne Schweſter glaubt mei-
nen Worten nicht.
Agnes. Wie Ihr es auch ausdeutet.
Hugo. Seht, ich bin kein Redner, ein recht-
licher, ſchlichter Mann, unter Waffen und Getuͤm-
mel aufgewachſen, darum ſtehn mir ſchoͤne und
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[53/0062] Der Blaubart. Dritte Scene. Garten). Hugo, Agnes. Agnes. Ihr ſeid ſehr dringend, Herr Ritter. Hugo. Wie ſoll ich es anders anfangen, Eure Liebe zu gewinnen? Agnes. Liebt Ihr mich denn, wie Ihr ſagt? Hugo. Von Herzen, mein Fraͤulein. Agnes. Was nennt Ihr aber Liebe? Hugo. Wenn Ihr es nicht empfindet, ſo laͤßt ſichs unmoͤglich beſchreiben. Agnes. Das hoͤr ich von allen, die ſich fuͤr verliebt ausgeben. Hugo. Weil es die Wahrheit iſt; oder zweifelt Ihr an meiner Aufrichtigkeit? Agnes. Das nun eben nicht, — allein — Anton tritt zu ihnen. Hugo. Ich mache ſchlechtes Gluͤck mit mei- ner Bewerbung, Herr Ritter. Anton. Wie das? Hugo. Eure ſchoͤne Schweſter glaubt mei- nen Worten nicht. Agnes. Wie Ihr es auch ausdeutet. Hugo. Seht, ich bin kein Redner, ein recht- licher, ſchlichter Mann, unter Waffen und Getuͤm- mel aufgewachſen, darum ſtehn mir ſchoͤne und

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/62>, abgerufen am 03.12.2024.