Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812.

Bild:
<< vorherige Seite
Zweite Abtheilung.
ment über mir einbräche. -- Und unser Heer ist
geschlagen?
Erster Ritter. Völlig, Herr Kay.
Kay. Nun, wenn Herr Gawein kein besse-
res Glück hat, so hat Artus, seine Tafelrunde, und
unser liebes Brittannien am längsten bestanden.
Erster Ritter. Schrecklich genug.
Kay. Kommt hinein, Bader, Ihr müßt mir
den Arm einfügen und die Beulen bepflastern. Hätt'
ich doch nicht gedacht, wenn ich sonst in Gottes
Namen zuschlug, daß es so thäte. Ich werde mir
künftig einen etwas dünnern Stock anschaffen.
Kirmes. Gewiß, die Anschauung, gnädiger
Herr, die Anschauung macht alles, ohne diese sind
unsre Erkenntnisse unzulänglich.
(gehn ab.)


Zweite Scene.
(Felsengegend.)


Die Kinder eilig auftretend.
Peter. Wohin? Wohin?
Thoms. Bleibt nur verständig. Schreit
nicht.
Barnabas. Er ist immer hinter uns.
Siegmund. Er geht über Thal und Berg.
Das sind Schritte!
Matthis. Jetzt sieht man ihn, jetzt nicht.

Zweite Abtheilung.
ment uͤber mir einbraͤche. — Und unſer Heer iſt
geſchlagen?
Erſter Ritter. Voͤllig, Herr Kay.
Kay. Nun, wenn Herr Gawein kein beſſe-
res Gluͤck hat, ſo hat Artus, ſeine Tafelrunde, und
unſer liebes Brittannien am laͤngſten beſtanden.
Erſter Ritter. Schrecklich genug.
Kay. Kommt hinein, Bader, Ihr muͤßt mir
den Arm einfuͤgen und die Beulen bepflaſtern. Haͤtt'
ich doch nicht gedacht, wenn ich ſonſt in Gottes
Namen zuſchlug, daß es ſo thaͤte. Ich werde mir
kuͤnftig einen etwas duͤnnern Stock anſchaffen.
Kirmes. Gewiß, die Anſchauung, gnaͤdiger
Herr, die Anſchauung macht alles, ohne dieſe ſind
unſre Erkenntniſſe unzulaͤnglich.
(gehn ab.)


Zweite Scene.
(Felſengegend.)


Die Kinder eilig auftretend.
Peter. Wohin? Wohin?
Thoms. Bleibt nur verſtaͤndig. Schreit
nicht.
Barnabas. Er iſt immer hinter uns.
Siegmund. Er geht uͤber Thal und Berg.
Das ſind Schritte!
Matthis. Jetzt ſieht man ihn, jetzt nicht.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <sp who="#KAY">
                <p><pb facs="#f0523" n="514"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Zweite Abtheilung</hi>.</fw><lb/>
ment u&#x0364;ber mir einbra&#x0364;che. &#x2014; Und un&#x017F;er Heer i&#x017F;t<lb/>
ge&#x017F;chlagen?</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#ERSTRITT">
                <speaker><hi rendition="#g">Er&#x017F;ter Ritter</hi>.</speaker>
                <p>Vo&#x0364;llig, Herr Kay.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#KAY">
                <speaker><hi rendition="#g">Kay</hi>.</speaker>
                <p>Nun, wenn Herr Gawein kein be&#x017F;&#x017F;e-<lb/>
res Glu&#x0364;ck hat, &#x017F;o hat Artus, &#x017F;eine Tafelrunde, und<lb/>
un&#x017F;er liebes Brittannien am la&#x0364;ng&#x017F;ten be&#x017F;tanden.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#ERSTRITT">
                <speaker><hi rendition="#g">Er&#x017F;ter Ritter</hi>.</speaker>
                <p>Schrecklich genug.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#KAY">
                <speaker><hi rendition="#g">Kay</hi>.</speaker>
                <p>Kommt hinein, Bader, Ihr mu&#x0364;ßt mir<lb/>
den Arm einfu&#x0364;gen und die Beulen bepfla&#x017F;tern. Ha&#x0364;tt'<lb/>
ich doch nicht gedacht, wenn ich &#x017F;on&#x017F;t in Gottes<lb/>
Namen zu&#x017F;chlug, daß es &#x017F;o tha&#x0364;te. Ich werde mir<lb/>
ku&#x0364;nftig einen etwas du&#x0364;nnern Stock an&#x017F;chaffen.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#KIR">
                <speaker><hi rendition="#g">Kirmes</hi>.</speaker>
                <p>Gewiß, die An&#x017F;chauung, gna&#x0364;diger<lb/>
Herr, die An&#x017F;chauung macht alles, ohne die&#x017F;e &#x017F;ind<lb/>
un&#x017F;re Erkenntni&#x017F;&#x017F;e unzula&#x0364;nglich.</p>
                <stage>(gehn ab.)</stage>
              </sp>
            </div><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Zweite Scene</hi>.</hi> </head><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Fel&#x017F;engegend</hi>.)</hi> </stage><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Die Kinder</hi> eilig auftretend.</hi> </stage><lb/>
              <sp who="#PET">
                <speaker><hi rendition="#g">Peter</hi>.</speaker>
                <p>Wohin? Wohin?</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#THO">
                <speaker><hi rendition="#g">Thoms</hi>.</speaker>
                <p>Bleibt nur ver&#x017F;ta&#x0364;ndig. Schreit<lb/>
nicht.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#BARN">
                <speaker><hi rendition="#g">Barnabas</hi>.</speaker>
                <p>Er i&#x017F;t immer hinter uns.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#SIEGMUND">
                <speaker><hi rendition="#g">Siegmund</hi>.</speaker>
                <p>Er geht u&#x0364;ber Thal und Berg.<lb/>
Das &#x017F;ind Schritte!</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#MAT">
                <speaker><hi rendition="#g">Matthis</hi>.</speaker>
                <p>Jetzt &#x017F;ieht man ihn, jetzt nicht.</p>
              </sp><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[514/0523] Zweite Abtheilung. ment uͤber mir einbraͤche. — Und unſer Heer iſt geſchlagen? Erſter Ritter. Voͤllig, Herr Kay. Kay. Nun, wenn Herr Gawein kein beſſe- res Gluͤck hat, ſo hat Artus, ſeine Tafelrunde, und unſer liebes Brittannien am laͤngſten beſtanden. Erſter Ritter. Schrecklich genug. Kay. Kommt hinein, Bader, Ihr muͤßt mir den Arm einfuͤgen und die Beulen bepflaſtern. Haͤtt' ich doch nicht gedacht, wenn ich ſonſt in Gottes Namen zuſchlug, daß es ſo thaͤte. Ich werde mir kuͤnftig einen etwas duͤnnern Stock anſchaffen. Kirmes. Gewiß, die Anſchauung, gnaͤdiger Herr, die Anſchauung macht alles, ohne dieſe ſind unſre Erkenntniſſe unzulaͤnglich. (gehn ab.) Zweite Scene. (Felſengegend.) Die Kinder eilig auftretend. Peter. Wohin? Wohin? Thoms. Bleibt nur verſtaͤndig. Schreit nicht. Barnabas. Er iſt immer hinter uns. Siegmund. Er geht uͤber Thal und Berg. Das ſind Schritte! Matthis. Jetzt ſieht man ihn, jetzt nicht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/523
Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812, S. 514. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/523>, abgerufen am 03.12.2024.