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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796.

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4.
William Lovell an Rosa.

O Rosa! was, was sind die Menschen? --
Warum bedauerte ich je Rosalinen und Pietro?
Vergaß mich Rosaline, und allen ihren Schmerz
nicht auf einen Tag in Ihren Armen? -- Ama-
lie
hat mich vergessen, und ist an Mortimer
verheiratet, und Emilie, die Schwester des
jungen Burton -- Doch lassen Sie mich erst
zu Athem kommen, denn ich muß hier aus vol-
lem Halse lachen; -- O! gewiß, mein Vater ist
nicht aus Gram über mich gestorben. --

Eduard besitzt ganz ruhig meine Güter,
ohne daß ihm sein zartes Gewissen einen Vor-
wurf darüber macht. Hat er sie doch in einem
rechtmäßigen Prozesse gewonnen. -- O! um die-
se
Menschen sollte man sich noch härmen? --
Man sollte fürchten ihnen Unrecht zu thun? --
O, nein! ich bin nun ganz ruhig darüber.

Doch ich wollte Ihnen meine Lage schildern,
ich wollte Ihnen von Emilien erzählen.

Ich stellte mich als ein verarmter Kranker,

Lovell. 3r Bd. D
4.
William Lovell an Roſa.

O Roſa! was, was ſind die Menſchen? —
Warum bedauerte ich je Roſalinen und Pietro?
Vergaß mich Roſaline, und allen ihren Schmerz
nicht auf einen Tag in Ihren Armen? — Ama-
lie
hat mich vergeſſen, und iſt an Mortimer
verheiratet, und Emilie, die Schweſter des
jungen Burton — Doch laſſen Sie mich erſt
zu Athem kommen, denn ich muß hier aus vol-
lem Halſe lachen; — O! gewiß, mein Vater iſt
nicht aus Gram uͤber mich geſtorben. —

Eduard beſitzt ganz ruhig meine Guͤter,
ohne daß ihm ſein zartes Gewiſſen einen Vor-
wurf daruͤber macht. Hat er ſie doch in einem
rechtmaͤßigen Prozeſſe gewonnen. — O! um die-
ſe
Menſchen ſollte man ſich noch haͤrmen? —
Man ſollte fuͤrchten ihnen Unrecht zu thun? —
O, nein! ich bin nun ganz ruhig daruͤber.

Doch ich wollte Ihnen meine Lage ſchildern,
ich wollte Ihnen von Emilien erzaͤhlen.

Ich ſtellte mich als ein verarmter Kranker,

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[49/0056] 4. William Lovell an Roſa. Bonſtreet. O Roſa! was, was ſind die Menſchen? — Warum bedauerte ich je Roſalinen und Pietro? Vergaß mich Roſaline, und allen ihren Schmerz nicht auf einen Tag in Ihren Armen? — Ama- lie hat mich vergeſſen, und iſt an Mortimer verheiratet, und Emilie, die Schweſter des jungen Burton — Doch laſſen Sie mich erſt zu Athem kommen, denn ich muß hier aus vol- lem Halſe lachen; — O! gewiß, mein Vater iſt nicht aus Gram uͤber mich geſtorben. — Eduard beſitzt ganz ruhig meine Guͤter, ohne daß ihm ſein zartes Gewiſſen einen Vor- wurf daruͤber macht. Hat er ſie doch in einem rechtmaͤßigen Prozeſſe gewonnen. — O! um die- ſe Menſchen ſollte man ſich noch haͤrmen? — Man ſollte fuͤrchten ihnen Unrecht zu thun? — O, nein! ich bin nun ganz ruhig daruͤber. Doch ich wollte Ihnen meine Lage ſchildern, ich wollte Ihnen von Emilien erzaͤhlen. Ich ſtellte mich als ein verarmter Kranker, Lovell. 3r Bd. D

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/56>, abgerufen am 03.12.2024.