Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796.32. Neapel.Karl Wilmont an Mortimer. Es ist geschehn: wir sind beyde zur Ruhe, er Ich hatte zwey Pistolen bey mir; er war 32. Neapel.Karl Wilmont an Mortimer. Es iſt geſchehn: wir ſind beyde zur Ruhe, er Ich hatte zwey Piſtolen bey mir; er war <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0481" n="474"/> <div n="2"> <head>32.<lb/><hi rendition="#g">Karl Wilmont an Mortimer</hi>.</head><lb/> <dateline> <hi rendition="#et"><hi rendition="#g">Neapel</hi>.</hi> </dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>s iſt geſchehn: wir ſind beyde zur Ruhe, er<lb/> und ich. Von Lovell iſt die Rede. Ich fand<lb/> ihn in Rom; er erſchrak, als er mich erblickte,<lb/> und ſuchte ſich ſeit der Zeit vor mir zu ver-<lb/> bergen. — Ich gab immer Acht auf ihn, und<lb/> traf ihn am folgenden Morgen ganz fruͤh auf<lb/> der Straße. Er konnte mir nun nicht entrin-<lb/> nen; er mußte mir folgen.</p><lb/> <p>Ich hatte zwey Piſtolen bey mir; er war<lb/> ganz ſtill und in ſich verſchloſſen. Wir gingen<lb/> durch die <hi rendition="#aq">Porta Capena</hi> und von da durch die<lb/> Ruinen. Er ſchien faſt ganz außer ſich zu<lb/> ſeyn, denn er ſprach fuͤr ſich mehr verwirrte<lb/> Reden aus. Wir kamen vor einem kleinen<lb/> Hauſe vorbey, er ſtand lange ſtill und ſah in<lb/> das Fenſter hinein, bis ich ungeduldig wurde<lb/> und ihn weiter trieb. Er ſah auf, brach aus<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [474/0481]
32.
Karl Wilmont an Mortimer.
Neapel.
Es iſt geſchehn: wir ſind beyde zur Ruhe, er
und ich. Von Lovell iſt die Rede. Ich fand
ihn in Rom; er erſchrak, als er mich erblickte,
und ſuchte ſich ſeit der Zeit vor mir zu ver-
bergen. — Ich gab immer Acht auf ihn, und
traf ihn am folgenden Morgen ganz fruͤh auf
der Straße. Er konnte mir nun nicht entrin-
nen; er mußte mir folgen.
Ich hatte zwey Piſtolen bey mir; er war
ganz ſtill und in ſich verſchloſſen. Wir gingen
durch die Porta Capena und von da durch die
Ruinen. Er ſchien faſt ganz außer ſich zu
ſeyn, denn er ſprach fuͤr ſich mehr verwirrte
Reden aus. Wir kamen vor einem kleinen
Hauſe vorbey, er ſtand lange ſtill und ſah in
das Fenſter hinein, bis ich ungeduldig wurde
und ihn weiter trieb. Er ſah auf, brach aus
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/481 |
Zitationshilfe: | Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/481>, abgerufen am 22.02.2025. |