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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.

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Vierte Abtheilung. Vierter Abschnitt.
lassen. So viel ist indessen gewiß, daß der Kaneel in
Verhältniß mit andern Specereyen nicht viel Oel giebt,
und daß man aus dieser Ursach keinen sonst brauchba-
ren Kaneel, sondern nur die kleinen Stücke und den Ab-
fall, der nicht nach Europa geschickt werden kann, dazu
nimmt. Die Unze Oel wird hier an Ort und Stelle
für 93/4 holländische Thaler verkauft. Er ist alsdenn
blaßgelb von Farbe, mithin nicht dunkelbraun, wie er
von dem dicken Kaneele gewöhnlich wird.

Die übrigen Theile des Kaneelbaums, ausser der
Rinde, taugen weder zu Kaneel noch zu Oel. Das
Holz ist porös und ziemlich schön. In Bretter gesägt
wird es bisweilen zu Coffer und dergleichen gebraucht;
allein sein Geruch sichert es nicht vor Würmern.

Vierter Abschnitt.
Andere botanische Nachrichten, besonders von
der Brodfrucht.

Die Brodfrucht, welche in den warmen Ländern so
vielen tausend Menschen zur Nahrung dient, wächst
auch auf dieser Insel im Ueberfluß, und wird ver-
schiedene Monat im Jahr zur täglichen Nahrung ge-
braucht.

Es giebt zwey Arten Bäume, welche diese Frucht
hervorbringen, und beyde werden hier, sowohl wild
als gepflanzt, angetroffen. Die eine Art, welche kleine
Frucht ohne Saamen enthält, fand ich um Columbo,
Gale und an mehreren Orten; sie heißt hier eigentlich
maldivische Syrsak, und wird nicht überall gebraucht.
Die andere wächst hier häufiger, hat größere Frucht

Vierte Abtheilung. Vierter Abſchnitt.
laſſen. So viel iſt indeſſen gewiß, daß der Kaneel in
Verhaͤltniß mit andern Specereyen nicht viel Oel giebt,
und daß man aus dieſer Urſach keinen ſonſt brauchba-
ren Kaneel, ſondern nur die kleinen Stuͤcke und den Ab-
fall, der nicht nach Europa geſchickt werden kann, dazu
nimmt. Die Unze Oel wird hier an Ort und Stelle
fuͤr 9¾ hollaͤndiſche Thaler verkauft. Er iſt alsdenn
blaßgelb von Farbe, mithin nicht dunkelbraun, wie er
von dem dicken Kaneele gewoͤhnlich wird.

Die uͤbrigen Theile des Kaneelbaums, auſſer der
Rinde, taugen weder zu Kaneel noch zu Oel. Das
Holz iſt poroͤs und ziemlich ſchoͤn. In Bretter geſaͤgt
wird es bisweilen zu Coffer und dergleichen gebraucht;
allein ſein Geruch ſichert es nicht vor Wuͤrmern.

Vierter Abſchnitt.
Andere botaniſche Nachrichten, beſonders von
der Brodfrucht.

Die Brodfrucht, welche in den warmen Laͤndern ſo
vielen tauſend Menſchen zur Nahrung dient, waͤchſt
auch auf dieſer Inſel im Ueberfluß, und wird ver-
ſchiedene Monat im Jahr zur taͤglichen Nahrung ge-
braucht.

Es giebt zwey Arten Baͤume, welche dieſe Frucht
hervorbringen, und beyde werden hier, ſowohl wild
als gepflanzt, angetroffen. Die eine Art, welche kleine
Frucht ohne Saamen enthaͤlt, fand ich um Columbo,
Gale und an mehreren Orten; ſie heißt hier eigentlich
maldiviſche Syrſak, und wird nicht uͤberall gebraucht.
Die andere waͤchſt hier haͤufiger, hat groͤßere Frucht

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[196/0492] Vierte Abtheilung. Vierter Abſchnitt. laſſen. So viel iſt indeſſen gewiß, daß der Kaneel in Verhaͤltniß mit andern Specereyen nicht viel Oel giebt, und daß man aus dieſer Urſach keinen ſonſt brauchba- ren Kaneel, ſondern nur die kleinen Stuͤcke und den Ab- fall, der nicht nach Europa geſchickt werden kann, dazu nimmt. Die Unze Oel wird hier an Ort und Stelle fuͤr 9¾ hollaͤndiſche Thaler verkauft. Er iſt alsdenn blaßgelb von Farbe, mithin nicht dunkelbraun, wie er von dem dicken Kaneele gewoͤhnlich wird. Die uͤbrigen Theile des Kaneelbaums, auſſer der Rinde, taugen weder zu Kaneel noch zu Oel. Das Holz iſt poroͤs und ziemlich ſchoͤn. In Bretter geſaͤgt wird es bisweilen zu Coffer und dergleichen gebraucht; allein ſein Geruch ſichert es nicht vor Wuͤrmern. Vierter Abſchnitt. Andere botaniſche Nachrichten, beſonders von der Brodfrucht. Die Brodfrucht, welche in den warmen Laͤndern ſo vielen tauſend Menſchen zur Nahrung dient, waͤchſt auch auf dieſer Inſel im Ueberfluß, und wird ver- ſchiedene Monat im Jahr zur taͤglichen Nahrung ge- braucht. Es giebt zwey Arten Baͤume, welche dieſe Frucht hervorbringen, und beyde werden hier, ſowohl wild als gepflanzt, angetroffen. Die eine Art, welche kleine Frucht ohne Saamen enthaͤlt, fand ich um Columbo, Gale und an mehreren Orten; ſie heißt hier eigentlich maldiviſche Syrſak, und wird nicht uͤberall gebraucht. Die andere waͤchſt hier haͤufiger, hat groͤßere Frucht

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Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/492>, abgerufen am 21.11.2024.