erhöfe acquirirte, und das dazu gehörige Land an meine Grenze verlegen ließ. Da dieses vom Dorfe entlegene Bauerland nie gedüngt, also höchst erschöpft, und größtentheils schon aus der Klasse des dreijährigen Landes in die des sechs- jährigen übergegangen war, so erhielt ich sehr bereitwillig von der Dorfgemeinde drei Morgen für einen des besseren ihr nahegelegenes Landes, und somit über 600 Morgen, wovon 350 Mor- gen ihrer Grundmischung nach guter Mittelbo- den, das übrige aber auch schlechter Sandboden war.
Ich theilte das Land in Verbindung mit meinem Außenlande, und einigen, wie oben ge- sagt, den Hauptschlägen abgenommenen Streifen, in acht Schläge, wovon jeder, so viel es die Oertlichkeit erlaubte, 90 Morgen der Kultur werthen Landes enthalten sollte. Die manchmal dazwischen liegenden, ganz dürren, aus Grand oder Steingrus bestehenden Stellen, müssen wohl mit in die Grenzen der Schläge kommen, wer- den aber nicht mitgerechnet, und gar nicht oder höchst selten umgebrochen. Sie werden, wenn eine größere Fläche zusammenhängt, mit Kihnen besaamt werden, kleinere aber mit Ginster (Ha- senbram, spartium scoparium) was hier gern
erhoͤfe acquirirte, und das dazu gehoͤrige Land an meine Grenze verlegen ließ. Da dieſes vom Dorfe entlegene Bauerland nie geduͤngt, alſo hoͤchſt erſchoͤpft, und groͤßtentheils ſchon aus der Klaſſe des dreijaͤhrigen Landes in die des ſechs- jaͤhrigen uͤbergegangen war, ſo erhielt ich ſehr bereitwillig von der Dorfgemeinde drei Morgen fuͤr einen des beſſeren ihr nahegelegenes Landes, und ſomit uͤber 600 Morgen, wovon 350 Mor- gen ihrer Grundmiſchung nach guter Mittelbo- den, das uͤbrige aber auch ſchlechter Sandboden war.
Ich theilte das Land in Verbindung mit meinem Außenlande, und einigen, wie oben ge- ſagt, den Hauptſchlaͤgen abgenommenen Streifen, in acht Schlaͤge, wovon jeder, ſo viel es die Oertlichkeit erlaubte, 90 Morgen der Kultur werthen Landes enthalten ſollte. Die manchmal dazwiſchen liegenden, ganz duͤrren, aus Grand oder Steingrus beſtehenden Stellen, muͤſſen wohl mit in die Grenzen der Schlaͤge kommen, wer- den aber nicht mitgerechnet, und gar nicht oder hoͤchſt ſelten umgebrochen. Sie werden, wenn eine groͤßere Flaͤche zuſammenhaͤngt, mit Kihnen beſaamt werden, kleinere aber mit Ginſter (Ha- ſenbram, spartium scoparium) was hier gern
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0063"n="46"/>
erhoͤfe acquirirte, und das dazu gehoͤrige Land<lb/>
an meine Grenze verlegen ließ. Da dieſes vom<lb/>
Dorfe entlegene Bauerland nie geduͤngt, alſo<lb/>
hoͤchſt erſchoͤpft, und groͤßtentheils ſchon aus der<lb/>
Klaſſe des dreijaͤhrigen Landes in die des ſechs-<lb/>
jaͤhrigen uͤbergegangen war, ſo erhielt ich ſehr<lb/>
bereitwillig von der Dorfgemeinde drei Morgen<lb/>
fuͤr einen des beſſeren ihr nahegelegenes Landes,<lb/>
und ſomit uͤber 600 Morgen, wovon 350 Mor-<lb/>
gen ihrer Grundmiſchung nach guter Mittelbo-<lb/>
den, das uͤbrige aber auch ſchlechter Sandboden<lb/>
war.</p></div><lb/><divn="1"><head/><p>Ich theilte das Land in Verbindung mit<lb/>
meinem Außenlande, und einigen, wie oben ge-<lb/>ſagt, den Hauptſchlaͤgen abgenommenen Streifen,<lb/>
in acht Schlaͤge, wovon jeder, ſo viel es die<lb/>
Oertlichkeit erlaubte, 90 Morgen der Kultur<lb/>
werthen Landes enthalten ſollte. Die manchmal<lb/>
dazwiſchen liegenden, ganz duͤrren, aus Grand<lb/>
oder Steingrus beſtehenden Stellen, muͤſſen wohl<lb/>
mit in die Grenzen der Schlaͤge kommen, wer-<lb/>
den aber nicht mitgerechnet, und gar nicht oder<lb/>
hoͤchſt ſelten umgebrochen. Sie werden, wenn<lb/>
eine groͤßere Flaͤche zuſammenhaͤngt, mit Kihnen<lb/>
beſaamt werden, kleinere aber mit Ginſter (Ha-<lb/>ſenbram, <hirendition="#aq">spartium scoparium</hi>) was hier gern<lb/></p></div></body></text></TEI>
[46/0063]
erhoͤfe acquirirte, und das dazu gehoͤrige Land
an meine Grenze verlegen ließ. Da dieſes vom
Dorfe entlegene Bauerland nie geduͤngt, alſo
hoͤchſt erſchoͤpft, und groͤßtentheils ſchon aus der
Klaſſe des dreijaͤhrigen Landes in die des ſechs-
jaͤhrigen uͤbergegangen war, ſo erhielt ich ſehr
bereitwillig von der Dorfgemeinde drei Morgen
fuͤr einen des beſſeren ihr nahegelegenes Landes,
und ſomit uͤber 600 Morgen, wovon 350 Mor-
gen ihrer Grundmiſchung nach guter Mittelbo-
den, das uͤbrige aber auch ſchlechter Sandboden
war.
Ich theilte das Land in Verbindung mit
meinem Außenlande, und einigen, wie oben ge-
ſagt, den Hauptſchlaͤgen abgenommenen Streifen,
in acht Schlaͤge, wovon jeder, ſo viel es die
Oertlichkeit erlaubte, 90 Morgen der Kultur
werthen Landes enthalten ſollte. Die manchmal
dazwiſchen liegenden, ganz duͤrren, aus Grand
oder Steingrus beſtehenden Stellen, muͤſſen wohl
mit in die Grenzen der Schlaͤge kommen, wer-
den aber nicht mitgerechnet, und gar nicht oder
hoͤchſt ſelten umgebrochen. Sie werden, wenn
eine groͤßere Flaͤche zuſammenhaͤngt, mit Kihnen
beſaamt werden, kleinere aber mit Ginſter (Ha-
ſenbram, spartium scoparium) was hier gern
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/63>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.