Bei diesen Futterungsarten, man wähle welche man wolle, werden sich die Ochsen in voller Arbeitskraft und Fleische dermaßen erhalten, daß sie im Werthe nicht ab- sondern zunehmen, und selbst die Zinsen des in ihnen steckenden Kapitals decken. Wenn wir indessen in Hinsicht der letztern und des Risiko auch noch 12 # jährlich dem Ochsen berechnen wollen, so wird ein Ochse bei der richtigsten Futte- rungsart doch ungefähr den vierten Theil eines Pferdes kosten, und wenn man dann auch annimmt, daß vier Wechselochsen nur mit zwei Pferden gleich arbeiten, so wird doch dieselbe Arbeit, mit Ochsen verrichtet, um die Hälfte wohlfeiler, als mit Pfer- den seyn. Jedoch muß man bemerken, daß die Ochsen bei ungünstiger Witterung auch im Wechsel nicht so viel Arbeitstage im Jahre thun können, wie die Pferde, und sich wie 2 : 3 oder höchstens wie 5 : 6 gegen diese verhalten.
§. 178.
Kosten der Werkzeuge zur Gespann-Ar- beit.Bei der Gespannarbeit kommen zugleich die Werkzeuge hier mit in Betracht, womit sie verrichtet wird. Eine möglichst vollkommene, dem Lokal, dem Boden und dem Zwecke angemessene Einrichtung derselben ist zwar vorzüglich in Hinsicht der bes- sern Qualität der Arbeit, aber auch in Hinsicht der Ersparung des Kraftaufwandes
Arbeit des Geſpanns.
b) 200 Tage Heu à 17 Pfund = 30 Centner à 3 # = 90 #.
Bei dieſen Futterungsarten, man waͤhle welche man wolle, werden ſich die Ochſen in voller Arbeitskraft und Fleiſche dermaßen erhalten, daß ſie im Werthe nicht ab- ſondern zunehmen, und ſelbſt die Zinſen des in ihnen ſteckenden Kapitals decken. Wenn wir indeſſen in Hinſicht der letztern und des Riſiko auch noch 12 # jaͤhrlich dem Ochſen berechnen wollen, ſo wird ein Ochſe bei der richtigſten Futte- rungsart doch ungefaͤhr den vierten Theil eines Pferdes koſten, und wenn man dann auch annimmt, daß vier Wechſelochſen nur mit zwei Pferden gleich arbeiten, ſo wird doch dieſelbe Arbeit, mit Ochſen verrichtet, um die Haͤlfte wohlfeiler, als mit Pfer- den ſeyn. Jedoch muß man bemerken, daß die Ochſen bei unguͤnſtiger Witterung auch im Wechſel nicht ſo viel Arbeitstage im Jahre thun koͤnnen, wie die Pferde, und ſich wie 2 : 3 oder hoͤchſtens wie 5 : 6 gegen dieſe verhalten.
§. 178.
Koſten der Werkzeuge zur Geſpann-Ar- beit.Bei der Geſpannarbeit kommen zugleich die Werkzeuge hier mit in Betracht, womit ſie verrichtet wird. Eine moͤglichſt vollkommene, dem Lokal, dem Boden und dem Zwecke angemeſſene Einrichtung derſelben iſt zwar vorzuͤglich in Hinſicht der beſ- ſern Qualitaͤt der Arbeit, aber auch in Hinſicht der Erſparung des Kraftaufwandes
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Arbeit des Geſpanns.
b) 200 Tage Heu à 17 Pfund = 30 Centner à 3 # = 90 #.
— - Hafer à 2 Pfund = 8 Scheffel .. = 40 -
165 - Weide ........... = 54 -
macht 184 #.
c) Heu 18 Centner à 3 # ........ = 54 #.
taͤglich 2 Metzen Kartoffeln = 21 Schfl. à 1 # = 21 -
Weide .............. = 54 -
macht 129 #.
d) Stallfutterung.
Heu 18 Centner à 3 # ........ = 54 #.
taͤglich 2 Metzen Kartoffeln = 21 Schfl. à 1 # = 21 -
Gruͤner Klee ............ = 45 -
macht 120 #.
§. 177.
Bei dieſen Futterungsarten, man waͤhle welche man wolle, werden ſich die
Ochſen in voller Arbeitskraft und Fleiſche dermaßen erhalten, daß ſie im Werthe
nicht ab- ſondern zunehmen, und ſelbſt die Zinſen des in ihnen ſteckenden Kapitals
decken. Wenn wir indeſſen in Hinſicht der letztern und des Riſiko auch noch 12 #
jaͤhrlich dem Ochſen berechnen wollen, ſo wird ein Ochſe bei der richtigſten Futte-
rungsart doch ungefaͤhr den vierten Theil eines Pferdes koſten, und wenn man dann
auch annimmt, daß vier Wechſelochſen nur mit zwei Pferden gleich arbeiten, ſo wird
doch dieſelbe Arbeit, mit Ochſen verrichtet, um die Haͤlfte wohlfeiler, als mit Pfer-
den ſeyn. Jedoch muß man bemerken, daß die Ochſen bei unguͤnſtiger Witterung
auch im Wechſel nicht ſo viel Arbeitstage im Jahre thun koͤnnen, wie die Pferde,
und ſich wie 2 : 3 oder hoͤchſtens wie 5 : 6 gegen dieſe verhalten.
§. 178.
Bei der Geſpannarbeit kommen zugleich die Werkzeuge hier mit in Betracht,
womit ſie verrichtet wird. Eine moͤglichſt vollkommene, dem Lokal, dem Boden und
dem Zwecke angemeſſene Einrichtung derſelben iſt zwar vorzuͤglich in Hinſicht der beſ-
ſern Qualitaͤt der Arbeit, aber auch in Hinſicht der Erſparung des Kraftaufwandes
Koſten der
Werkzeuge zur
Geſpann-Ar-
beit.
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Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 1. Berlin, 1809, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft01_1809/156>, abgerufen am 22.02.2025.
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