6) Von dem Vergnügen aus der thätigen An- wendung der Kräfte. Es ist am größten, wenn die Kräfte in der Maße angewendet werden, wie sie zugleich am meisten vervoll- kommnet werden. 7) Von dem Grundgesetz der angenehmen Ge- fühle. 8) Die Vervollkommnung des Menschen macht ihn der Glückseligkeit empfänglicher und ge- währet solche selbst. 9) Die gesammte menschliche Glückseligkeit kann nicht nach dem Grade innerer Voll- kommenheit geschätzet werden. Sie ist zum Theil abhängig von äußern Ursachen. 10) Allgemeines Wohl der Menschheit. 11) Wieferne der Naturtrieb des Menschen als ein Trieb zur Entwickelung zur Vollkom- menheit und zur Glückseligkeit anzusehen ist. 12) Von dem Gefühl der Vollkommenheiten, ohne Rücksicht auf ihren Gebrauch.
1.
Die Glückseligkeit des Menschen entspringet aus seinen angenehmen Gefühlen, und die Gefühle inne- rer Vollkommenheiten sind angenehm. So sehr es da- her auffällt, daß die erstere von den letztern abhängt, so ist dieß doch nicht genug, um beyde für einerley zu halten, oder auch nur die Größe der einen nach der Größe der an- dern zu bestimmen. Es giebt manche Vollkommenheiten, die man dafür ansieht, als blieben sie bey einzelnen Personen ohne Genuß, und die man, unter gewissen Voraussetzun- gen, dafür anzusehen berechtiget seyn würde. Und auf der andern Seite kann die Einbildung so oft, so stark und so
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und Entwickelung des Menſchen.
6) Von dem Vergnuͤgen aus der thaͤtigen An- wendung der Kraͤfte. Es iſt am groͤßten, wenn die Kraͤfte in der Maße angewendet werden, wie ſie zugleich am meiſten vervoll- kommnet werden. 7) Von dem Grundgeſetz der angenehmen Ge- fuͤhle. 8) Die Vervollkommnung des Menſchen macht ihn der Gluͤckſeligkeit empfaͤnglicher und ge- waͤhret ſolche ſelbſt. 9) Die geſammte menſchliche Gluͤckſeligkeit kann nicht nach dem Grade innerer Voll- kommenheit geſchaͤtzet werden. Sie iſt zum Theil abhaͤngig von aͤußern Urſachen. 10) Allgemeines Wohl der Menſchheit. 11) Wieferne der Naturtrieb des Menſchen als ein Trieb zur Entwickelung zur Vollkom- menheit und zur Gluͤckſeligkeit anzuſehen iſt. 12) Von dem Gefuͤhl der Vollkommenheiten, ohne Ruͤckſicht auf ihren Gebrauch.
1.
Die Gluͤckſeligkeit des Menſchen entſpringet aus ſeinen angenehmen Gefuͤhlen, und die Gefuͤhle inne- rer Vollkommenheiten ſind angenehm. So ſehr es da- her auffaͤllt, daß die erſtere von den letztern abhaͤngt, ſo iſt dieß doch nicht genug, um beyde fuͤr einerley zu halten, oder auch nur die Groͤße der einen nach der Groͤße der an- dern zu beſtimmen. Es giebt manche Vollkommenheiten, die man dafuͤr anſieht, als blieben ſie bey einzelnen Perſonen ohne Genuß, und die man, unter gewiſſen Vorausſetzun- gen, dafuͤr anzuſehen berechtiget ſeyn wuͤrde. Und auf der andern Seite kann die Einbildung ſo oft, ſo ſtark und ſo
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und Entwickelung des Menſchen.
6) Von dem Vergnuͤgen aus der thaͤtigen An-
wendung der Kraͤfte. Es iſt am groͤßten,
wenn die Kraͤfte in der Maße angewendet
werden, wie ſie zugleich am meiſten vervoll-
kommnet werden.
7) Von dem Grundgeſetz der angenehmen Ge-
fuͤhle.
8) Die Vervollkommnung des Menſchen macht
ihn der Gluͤckſeligkeit empfaͤnglicher und ge-
waͤhret ſolche ſelbſt.
9) Die geſammte menſchliche Gluͤckſeligkeit
kann nicht nach dem Grade innerer Voll-
kommenheit geſchaͤtzet werden. Sie iſt zum
Theil abhaͤngig von aͤußern Urſachen.
10) Allgemeines Wohl der Menſchheit.
11) Wieferne der Naturtrieb des Menſchen als
ein Trieb zur Entwickelung zur Vollkom-
menheit und zur Gluͤckſeligkeit anzuſehen iſt.
12) Von dem Gefuͤhl der Vollkommenheiten,
ohne Ruͤckſicht auf ihren Gebrauch.
1.
Die Gluͤckſeligkeit des Menſchen entſpringet aus
ſeinen angenehmen Gefuͤhlen, und die Gefuͤhle inne-
rer Vollkommenheiten ſind angenehm. So ſehr es da-
her auffaͤllt, daß die erſtere von den letztern abhaͤngt, ſo iſt
dieß doch nicht genug, um beyde fuͤr einerley zu halten,
oder auch nur die Groͤße der einen nach der Groͤße der an-
dern zu beſtimmen. Es giebt manche Vollkommenheiten,
die man dafuͤr anſieht, als blieben ſie bey einzelnen Perſonen
ohne Genuß, und die man, unter gewiſſen Vorausſetzun-
gen, dafuͤr anzuſehen berechtiget ſeyn wuͤrde. Und auf der
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Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 2. Leipzig, 1777, S. 791. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tetens_versuche02_1777/821>, abgerufen am 22.12.2024.
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