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Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 1. Leipzig, 1777.

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IV. Versuch. Ueber die Denkkraft
IV.
Von dem Begrif der ursachlichen Verbindung.

1) Die Humische Erklärung von diesem Begrif.
2) Prüfung dieser Erklärung. Der Begrif
von der ursachlichen Verbindung stellt mehr
vor, als eine bloße Verbindung. Er ent-
hält auch die Jdee von Abhängigkeit des
Einen von dem Andern.

3) Die Jdee von Abhängigkeit, die mehr ist,
als bloße Verbindung, schreibt sich aus den
ersten ursachlichen Beziehungen her, und aus
den Empfindungen dieser beziehenden Aktio-
nen.

4) Was das Begreifen des Einen aus dem
Andern, was Folgern und Schließen sey?

5) Bestimmung des Ursprungs des Begrifs
von der ursachlichen Verbindung. Die Art,
wie dieser Begrif angewendet wird.

1.

Um das, was in dem vorhergehenden Absatz über den
Ursprung der Verhältnißbegriffe aus den ersten Be-
ziehungen der Vorstellungen in uns gesagt ist, durch ein
Beyspiel in Deutlichkeit zu setzen, wähle ich den Begrif
von der ursachlichen Verbindung. Und diesen um
desto mehr, je ausgebreiteter die Folgen sind, welche in
der ganzen Aussicht über die Natur der menschlichen Er-
kenntniß, von der richtigen Bestimmung desselben ab-
hangen. Hume hat Einen seiner wesentlichen Bestand-
theile übersehen, was zugleich die vornehmste Veranlas-
sung war, daß er einen gleichen Fehler bey der ganzen
menschlichen Erkenntniß begangen, und, weil er die wahre

innere
IV. Verſuch. Ueber die Denkkraft
IV.
Von dem Begrif der urſachlichen Verbindung.

1) Die Humiſche Erklaͤrung von dieſem Begrif.
2) Pruͤfung dieſer Erklaͤrung. Der Begrif
von der urſachlichen Verbindung ſtellt mehr
vor, als eine bloße Verbindung. Er ent-
haͤlt auch die Jdee von Abhaͤngigkeit des
Einen von dem Andern.

3) Die Jdee von Abhaͤngigkeit, die mehr iſt,
als bloße Verbindung, ſchreibt ſich aus den
erſten urſachlichen Beziehungen her, und aus
den Empfindungen dieſer beziehenden Aktio-
nen.

4) Was das Begreifen des Einen aus dem
Andern, was Folgern und Schließen ſey?

5) Beſtimmung des Urſprungs des Begrifs
von der urſachlichen Verbindung. Die Art,
wie dieſer Begrif angewendet wird.

1.

Um das, was in dem vorhergehenden Abſatz uͤber den
Urſprung der Verhaͤltnißbegriffe aus den erſten Be-
ziehungen der Vorſtellungen in uns geſagt iſt, durch ein
Beyſpiel in Deutlichkeit zu ſetzen, waͤhle ich den Begrif
von der urſachlichen Verbindung. Und dieſen um
deſto mehr, je ausgebreiteter die Folgen ſind, welche in
der ganzen Ausſicht uͤber die Natur der menſchlichen Er-
kenntniß, von der richtigen Beſtimmung deſſelben ab-
hangen. Hume hat Einen ſeiner weſentlichen Beſtand-
theile uͤberſehen, was zugleich die vornehmſte Veranlaſ-
ſung war, daß er einen gleichen Fehler bey der ganzen
menſchlichen Erkenntniß begangen, und, weil er die wahre

innere
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[312/0372] IV. Verſuch. Ueber die Denkkraft IV. Von dem Begrif der urſachlichen Verbindung. 1) Die Humiſche Erklaͤrung von dieſem Begrif. 2) Pruͤfung dieſer Erklaͤrung. Der Begrif von der urſachlichen Verbindung ſtellt mehr vor, als eine bloße Verbindung. Er ent- haͤlt auch die Jdee von Abhaͤngigkeit des Einen von dem Andern. 3) Die Jdee von Abhaͤngigkeit, die mehr iſt, als bloße Verbindung, ſchreibt ſich aus den erſten urſachlichen Beziehungen her, und aus den Empfindungen dieſer beziehenden Aktio- nen. 4) Was das Begreifen des Einen aus dem Andern, was Folgern und Schließen ſey? 5) Beſtimmung des Urſprungs des Begrifs von der urſachlichen Verbindung. Die Art, wie dieſer Begrif angewendet wird. 1. Um das, was in dem vorhergehenden Abſatz uͤber den Urſprung der Verhaͤltnißbegriffe aus den erſten Be- ziehungen der Vorſtellungen in uns geſagt iſt, durch ein Beyſpiel in Deutlichkeit zu ſetzen, waͤhle ich den Begrif von der urſachlichen Verbindung. Und dieſen um deſto mehr, je ausgebreiteter die Folgen ſind, welche in der ganzen Ausſicht uͤber die Natur der menſchlichen Er- kenntniß, von der richtigen Beſtimmung deſſelben ab- hangen. Hume hat Einen ſeiner weſentlichen Beſtand- theile uͤberſehen, was zugleich die vornehmſte Veranlaſ- ſung war, daß er einen gleichen Fehler bey der ganzen menſchlichen Erkenntniß begangen, und, weil er die wahre innere

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Zitationshilfe: Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 1. Leipzig, 1777, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tetens_versuche01_1777/372>, abgerufen am 30.12.2024.