Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840.Thoren, Brücken und Trümmern aus dem Wasser hervor, und man sieht sie deutlich über den Wellen. - Wenn es aber Nacht oder stürmisches Wetter ist, dann darf kein Mensch und kein Schiff sich den Trümmern der alten Stadt nahen. Ohne Gnade wird das Schiff an die Felsen geworfen, an denen es rettungslos zerschellt, und keiner, der darin gewesen, kann aus den Wellen sein Leben erretten. Von dem in der Nähe belegnen Dorfe Leddin führt noch jetzt ein alter Weg zu den Trümmern, den die Leute in Leddin von alten Zeiten her "den Landweg nach Wineta" nennen. Th. Kantzow, Pomerania, I. S. 40. 51. Micrälius, Altes Pommerland, I. S. 97. 98. Pommersche Mannigfaltigkeiten, von C.G.H. Gesterding, S. 405-408. Val. ab Eickstedt, Epitome Annalium Pomeranie, p. 10. Gesterding, Pommersches Magazin, I. S. 138. IV. S. 62. 244. Berliner Kalender für 1837. S. 179-182. Rühs, Pommersche Denkwürdigkeiten, S. 383. Barthold, Geschichte von Pommern, I. S. 419. Dönniges, Wineta, oder die Seekönige der Jomsburg, S. 100 bis 102. Acten der Pom. Gesellsch. für Gesch. und Alterth-Kunde. 15. Julin. Nachdem Wineta zu Grunde gegangen war, zog sich der Handel dieser Stadt theils nach Wisbi in Gothland, theils nach Julin auf der Insel Wollin, also daß dieses Julin nun die größte und reichste Stadt in Europa wurde. Es wohnten und handelten in derselben Leute von den verschiedensten Nationen, Sprachen und Gottesdienst, als Winithen, Winiren, Heneter, Sunnonen, Slaven, Wenden, Dänen, Schweden, Gambrivier, Circipaner, Juden, Heiden, Ruthenier, Griechen und andere Völker mehr. Alle hatten dort Freiheit zu handeln und zu treiben, wie sie wollten; Thoren, Brücken und Trümmern aus dem Wasser hervor, und man sieht sie deutlich über den Wellen. – Wenn es aber Nacht oder stürmisches Wetter ist, dann darf kein Mensch und kein Schiff sich den Trümmern der alten Stadt nahen. Ohne Gnade wird das Schiff an die Felsen geworfen, an denen es rettungslos zerschellt, und keiner, der darin gewesen, kann aus den Wellen sein Leben erretten. Von dem in der Nähe belegnen Dorfe Leddin führt noch jetzt ein alter Weg zu den Trümmern, den die Leute in Leddin von alten Zeiten her „den Landweg nach Wineta“ nennen. Th. Kantzow, Pomerania, I. S. 40. 51. Micrälius, Altes Pommerland, I. S. 97. 98. Pommersche Mannigfaltigkeiten, von C.G.H. Gesterding, S. 405-408. Val. ab Eickstedt, Epitome Annalium Pomeranie, p. 10. Gesterding, Pommersches Magazin, I. S. 138. IV. S. 62. 244. Berliner Kalender für 1837. S. 179-182. Rühs, Pommersche Denkwürdigkeiten, S. 383. Barthold, Geschichte von Pommern, I. S. 419. Dönniges, Wineta, oder die Seekönige der Jomsburg, S. 100 bis 102. Acten der Pom. Gesellsch. für Gesch. und Alterth-Kunde. 15. Julin. Nachdem Wineta zu Grunde gegangen war, zog sich der Handel dieser Stadt theils nach Wisbi in Gothland, theils nach Julin auf der Insel Wollin, also daß dieses Julin nun die größte und reichste Stadt in Europa wurde. Es wohnten und handelten in derselben Leute von den verschiedensten Nationen, Sprachen und Gottesdienst, als Winithen, Winiren, Heneter, Sunnonen, Slaven, Wenden, Dänen, Schweden, Gambrivier, Circipaner, Juden, Heiden, Ruthenier, Griechen und andere Völker mehr. Alle hatten dort Freiheit zu handeln und zu treiben, wie sie wollten; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0059" n="27"/> Thoren, Brücken und Trümmern aus dem Wasser hervor, und man sieht sie deutlich über den Wellen. – Wenn es aber Nacht oder stürmisches Wetter ist, dann darf kein Mensch und kein Schiff sich den Trümmern der alten Stadt nahen. 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Thoren, Brücken und Trümmern aus dem Wasser hervor, und man sieht sie deutlich über den Wellen. – Wenn es aber Nacht oder stürmisches Wetter ist, dann darf kein Mensch und kein Schiff sich den Trümmern der alten Stadt nahen. Ohne Gnade wird das Schiff an die Felsen geworfen, an denen es rettungslos zerschellt, und keiner, der darin gewesen, kann aus den Wellen sein Leben erretten.
Von dem in der Nähe belegnen Dorfe Leddin führt noch jetzt ein alter Weg zu den Trümmern, den die Leute in Leddin von alten Zeiten her „den Landweg nach Wineta“ nennen.
Th. Kantzow, Pomerania, I. S. 40. 51.
Micrälius, Altes Pommerland, I. S. 97. 98.
Pommersche Mannigfaltigkeiten, von C.G.H. Gesterding, S. 405-408.
Val. ab Eickstedt, Epitome Annalium Pomeranie, p. 10.
Gesterding, Pommersches Magazin, I. S. 138. IV. S. 62. 244.
Berliner Kalender für 1837. S. 179-182.
Rühs, Pommersche Denkwürdigkeiten, S. 383.
Barthold, Geschichte von Pommern, I. S. 419.
Dönniges, Wineta, oder die Seekönige der Jomsburg, S. 100 bis 102.
Acten der Pom. Gesellsch. für Gesch. und Alterth-Kunde.
15. Julin.
Nachdem Wineta zu Grunde gegangen war, zog sich der Handel dieser Stadt theils nach Wisbi in Gothland, theils nach Julin auf der Insel Wollin, also daß dieses Julin nun die größte und reichste Stadt in Europa wurde. Es wohnten und handelten in derselben Leute von den verschiedensten Nationen, Sprachen und Gottesdienst, als Winithen, Winiren, Heneter, Sunnonen, Slaven, Wenden, Dänen, Schweden, Gambrivier, Circipaner, Juden, Heiden, Ruthenier, Griechen und andere Völker mehr. Alle hatten dort Freiheit zu handeln und zu treiben, wie sie wollten;
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