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Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840.

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ersäuften. Davon bekamen sie den Namen. Man sagt hiervon auch: Cöslin darf eine Thorheit thun, und darf sie auch bezahlen, denn der Eifer gegen den Barbier kostete ihnen 4000 Gulden.

Baltische Studien, III. 1. S. 237.
124. Pook und Kollen.

Die Bewohner von Putbus und der Gegend belegen die Einwohner der Halbinsel Mönchgut mit dem Spottnamen Pook, wogegen der Mönchguter den Putbusser einen Kollen schimpft. Diese Spottnamen stammen noch aus ganz alten Zeiten her, als die Rügianer unter einander in vielen Fehden lebten. In diesen Fehden hatten die Mönchguter große scharfe Messer geführt, welche Pooken genannt wurden; die Putbusser aber waren mit Streitkolben bewaffnet gewesen, welche kurzweg Kollen genannt zu werden pflegten.

Grümbke, Darstellung der Insel Rügen II. S. 78.
125. Der hochgelobte Adel.

Unter den reichen Bürgern der Pommerschen Städte geht ein Sprichwort, welches scherzweise sagt: Dafür haben wir den hochgelobten Adel. Man erzählt sich dabei folgende Geschichte: Es lebte einmal in Pommern ein armes Ehepaar von altem Adel. Die reiseten eines Tages zu Fuße, und kamen in ein Wirthshaus, wo sie sich hinter den Ofen setzten und ihre Reisekost verzehrten. Die bestand aus trockenem Brodte und etwas Knappkäse.

Bald darnach kam eine Kutsche, darin saß ein reiches Ehepaar aus dem Bürgerstande. Die kehrten gleichfalls in dem Wirthshause ein, und ließen durch ihren Bedienten sich den Speisekasten für die Reise nachtragen. Darin

ersäuften. Davon bekamen sie den Namen. Man sagt hiervon auch: Cöslin darf eine Thorheit thun, und darf sie auch bezahlen, denn der Eifer gegen den Barbier kostete ihnen 4000 Gulden.

Baltische Studien, III. 1. S. 237.
124. Pook und Kollen.

Die Bewohner von Putbus und der Gegend belegen die Einwohner der Halbinsel Mönchgut mit dem Spottnamen Pook, wogegen der Mönchguter den Putbusser einen Kollen schimpft. Diese Spottnamen stammen noch aus ganz alten Zeiten her, als die Rügianer unter einander in vielen Fehden lebten. In diesen Fehden hatten die Mönchguter große scharfe Messer geführt, welche Pooken genannt wurden; die Putbusser aber waren mit Streitkolben bewaffnet gewesen, welche kurzweg Kollen genannt zu werden pflegten.

Grümbke, Darstellung der Insel Rügen II. S. 78.
125. Der hochgelobte Adel.

Unter den reichen Bürgern der Pommerschen Städte geht ein Sprichwort, welches scherzweise sagt: Dafür haben wir den hochgelobten Adel. Man erzählt sich dabei folgende Geschichte: Es lebte einmal in Pommern ein armes Ehepaar von altem Adel. Die reiseten eines Tages zu Fuße, und kamen in ein Wirthshaus, wo sie sich hinter den Ofen setzten und ihre Reisekost verzehrten. Die bestand aus trockenem Brodte und etwas Knappkäse.

Bald darnach kam eine Kutsche, darin saß ein reiches Ehepaar aus dem Bürgerstande. Die kehrten gleichfalls in dem Wirthshause ein, und ließen durch ihren Bedienten sich den Speisekasten für die Reise nachtragen. Darin

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[164/0196] ersäuften. Davon bekamen sie den Namen. Man sagt hiervon auch: Cöslin darf eine Thorheit thun, und darf sie auch bezahlen, denn der Eifer gegen den Barbier kostete ihnen 4000 Gulden. Baltische Studien, III. 1. S. 237. 124. Pook und Kollen. Die Bewohner von Putbus und der Gegend belegen die Einwohner der Halbinsel Mönchgut mit dem Spottnamen Pook, wogegen der Mönchguter den Putbusser einen Kollen schimpft. Diese Spottnamen stammen noch aus ganz alten Zeiten her, als die Rügianer unter einander in vielen Fehden lebten. In diesen Fehden hatten die Mönchguter große scharfe Messer geführt, welche Pooken genannt wurden; die Putbusser aber waren mit Streitkolben bewaffnet gewesen, welche kurzweg Kollen genannt zu werden pflegten. Grümbke, Darstellung der Insel Rügen II. S. 78. 125. Der hochgelobte Adel. Unter den reichen Bürgern der Pommerschen Städte geht ein Sprichwort, welches scherzweise sagt: Dafür haben wir den hochgelobten Adel. Man erzählt sich dabei folgende Geschichte: Es lebte einmal in Pommern ein armes Ehepaar von altem Adel. Die reiseten eines Tages zu Fuße, und kamen in ein Wirthshaus, wo sie sich hinter den Ofen setzten und ihre Reisekost verzehrten. Die bestand aus trockenem Brodte und etwas Knappkäse. Bald darnach kam eine Kutsche, darin saß ein reiches Ehepaar aus dem Bürgerstande. Die kehrten gleichfalls in dem Wirthshause ein, und ließen durch ihren Bedienten sich den Speisekasten für die Reise nachtragen. Darin

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Zitationshilfe: Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/temme_volkssagen_1840/196>, abgerufen am 21.11.2024.