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Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.

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von vier Buchstaben gehalten wird/ so bestehet er doch
nur in dreyen Buchstaben/ nemblich in Jod, He,
und Vau, und wird allein der Ursach wegen von vier
Buchstaben geachtet/ daß der Buchstab He zweymahl
gesetzet werde/ nemblich am anderten/ und letzten
Orth Dannenhero die Dolmetscher der H: Sprach
sagen/ daß durch den Nahm Jehova eine Göttliche
Wesenheit/ und durch die drey Buchstaben/ woraus
er bestehet drey Hypostases, oder drey Göttliche
Persohnheiten bemercket werden. Und zwar durch
den ersten Buchstab dieses Nahmens/ Jod, recht die
erste Persohn der Heiligsten Drey-Einigkeit/ nemblich
des Vatters bedeutet werde/ wie dann Jod, princi-
pium,
oder ein Anfang bedeutet/ und in Heiligster
Drey- Einigkeit der Vatter ein Anfang/ ohne Anfang
ist/ indeme von keinen andern Anfang/ sondern von
ihme andere Hypostases, oder Persohnheiten ent-
springen. Durch den anderen Buchstab He aber/
welches so viel als seyn/ oder Leben heist/ die andere
Persohn/ oder Sohn/ füglichst bedeutet werde/ mas-
sen durch ihme alles erschaffen worden/ oder ihr
seyn alles genommen hat/ und ohne ihme ist nichts
erschaffen worden/ und in Jhme ware das Leben.
Durch den dritten letzlich Buchstab Vau, welcher ei-
ne Zusammen Gesellung bedeutet/ recht die dritte Per-
sohn der Heiligsten Drey-Einigkeit/ nemblich des H:
Geists bedeutet werde/ als der die Vergesellschafft des
Vatters mit den Sohn/ oder die Lieb des Vatters/ und
des Sohns/ mit welcher sie sich unter einander lieben/
ist. Von dannen pflegten etliche Weise aus denen
Haebr[ae]ern [d]iesen Nahm GOttes Jehova durch drey
Jod in Kreiß eingeschlossen/ mit darunter geschriebe-
nen vocali, oder selbst lautenden Buchstab Camets
zuzeichnen/ durch welche Beschreibung/ sie durch die

drey

von vier Buchſtaben gehalten wird/ ſo beſtehet er doch
nur in dreyen Buchſtaben/ nemblich in Jod, He,
und Vau, und wird allein der Urſach wegen von vier
Buchſtaben geachtet/ daß der Buchſtab He zweymahl
geſetzet werde/ nemblich am anderten/ und letzten
Orth Dannenhero die Dolmetſcher der H: Sprach
ſagen/ daß durch den Nahm Jehova eine Goͤttliche
Weſenheit/ und durch die drey Buchſtaben/ woraus
er beſtehet drey Hypoſtaſes, oder drey Goͤttliche
Perſohnheiten bemercket werden. Und zwar durch
den erſten Buchſtab dieſes Nahmens/ Jod, recht die
erſte Perſohn der Heiligſten Drey-Einigkeit/ nemblich
des Vatters bedeutet werde/ wie dann Jod, princi-
pium,
oder ein Anfang bedeutet/ und in Heiligſter
Drey- Einigkeit der Vatter ein Anfang/ ohne Anfang
iſt/ indeme von keinen andern Anfang/ ſondern von
ihme andere Hypoſtaſes, oder Perſohnheiten ent-
ſpringen. Durch den anderen Buchſtab He aber/
welches ſo viel als ſeyn/ oder Leben heiſt/ die andere
Perſohn/ oder Sohn/ fuͤglichſt bedeutet werde/ maſ-
ſen durch ihme alles erſchaffen worden/ oder ihr
ſeyn alles genommen hat/ und ohne ihme iſt nichts
erſchaffen worden/ und in Jhme ware das Leben.
Durch den dritten letzlich Buchſtab Vau, welcher ei-
ne Zuſammen Geſellung bedeutet/ recht die dritte Per-
ſohn der Heiligſten Drey-Einigkeit/ nemblich des H:
Geiſts bedeutet werde/ als der die Vergeſellſchafft des
Vatters mit den Sohn/ oder die Lieb des Vatters/ und
des Sohns/ mit welcher ſie ſich unter einander lieben/
iſt. Von dannen pflegten etliche Weiſe aus denen
Hæbr[æ]ern [d]ieſen Nahm GOttes Jehova durch drey
Jod in Kreiß eingeſchloſſen/ mit darunter geſchriebe-
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[184/0196] von vier Buchſtaben gehalten wird/ ſo beſtehet er doch nur in dreyen Buchſtaben/ nemblich in Jod, He, und Vau, und wird allein der Urſach wegen von vier Buchſtaben geachtet/ daß der Buchſtab He zweymahl geſetzet werde/ nemblich am anderten/ und letzten Orth Dannenhero die Dolmetſcher der H: Sprach ſagen/ daß durch den Nahm Jehova eine Goͤttliche Weſenheit/ und durch die drey Buchſtaben/ woraus er beſtehet drey Hypoſtaſes, oder drey Goͤttliche Perſohnheiten bemercket werden. Und zwar durch den erſten Buchſtab dieſes Nahmens/ Jod, recht die erſte Perſohn der Heiligſten Drey-Einigkeit/ nemblich des Vatters bedeutet werde/ wie dann Jod, princi- pium, oder ein Anfang bedeutet/ und in Heiligſter Drey- Einigkeit der Vatter ein Anfang/ ohne Anfang iſt/ indeme von keinen andern Anfang/ ſondern von ihme andere Hypoſtaſes, oder Perſohnheiten ent- ſpringen. Durch den anderen Buchſtab He aber/ welches ſo viel als ſeyn/ oder Leben heiſt/ die andere Perſohn/ oder Sohn/ fuͤglichſt bedeutet werde/ maſ- ſen durch ihme alles erſchaffen worden/ oder ihr ſeyn alles genommen hat/ und ohne ihme iſt nichts erſchaffen worden/ und in Jhme ware das Leben. Durch den dritten letzlich Buchſtab Vau, welcher ei- ne Zuſammen Geſellung bedeutet/ recht die dritte Per- ſohn der Heiligſten Drey-Einigkeit/ nemblich des H: Geiſts bedeutet werde/ als der die Vergeſellſchafft des Vatters mit den Sohn/ oder die Lieb des Vatters/ und des Sohns/ mit welcher ſie ſich unter einander lieben/ iſt. Von dannen pflegten etliche Weiſe aus denen Hæbræern dieſen Nahm GOttes Jehova durch drey Jod in Kreiß eingeſchloſſen/ mit darunter geſchriebe- nen vocali, oder ſelbſt lautenden Buchſtab Câmets zuzeichnen/ durch welche Beſchreibung/ ſie durch die drey

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Zitationshilfe: Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_ketzereylehren_1703/196>, abgerufen am 27.04.2024.