türlichen Lichts, das durch den Einfluß des geistlichen Lichts nicht erleuchtet worden ist, weiter nichts als eine Träumerey, und das Reden aus solchem Denken eine blose Wahrsa- gerey ist. Was die obigen Grade betrift, kann man ein mehreres davon in dem Werk von der göttlichen Liebe und göttlichen Weis- heit, das zu Amsterdam im Jahr 1763. her- ausgekommen ist, N. 173. bis 281. nach- lesen.
XV. Daß im ersten Grad die End- zwecke, im andern die Ursachen, und im dritten die Würkungen seyn.
17. Wer siehet nicht, daß der Endzweck nicht die Ursache sey, sondern daß er die Ursache hervorbringe, und daß die Ur- sache nicht die Würkung hervorbringe, folg- lich daß sie drey unterschiedene Dinge seyn, die in der Ordnung auf einander folgen. Der Endzweck bey dem Menschen ist die Liebe sei- nes Willens, denn was der Mensch liebet, das setzet er sich vor und ist darauf bedacht; die Ursache bey ihm ist die Vernunft seines Verstandes, denn der Endzweck sucht durch dieselbe die mittel- oder würkende Ursachen auf; und die Würkung ist die Verrichtung des Leibes aus und nach denselben; also ist
dreyer-
Von der Verbindung
türlichen Lichts, das durch den Einfluß des geiſtlichen Lichts nicht erleuchtet worden iſt, weiter nichts als eine Träumerey, und das Reden aus ſolchem Denken eine bloſe Wahrſa- gerey iſt. Was die obigen Grade betrift, kann man ein mehreres davon in dem Werk von der göttlichen Liebe und göttlichen Weis- heit, das zu Amſterdam im Jahr 1763. her- ausgekommen iſt, N. 173. bis 281. nach- leſen.
XV. Daß im erſten Grad die End- zwecke, im andern die Urſachen, und im dritten die Würkungen ſeyn.
17. Wer ſiehet nicht, daß der Endzweck nicht die Urſache ſey, ſondern daß er die Urſache hervorbringe, und daß die Ur- ſache nicht die Würkung hervorbringe, folg- lich daß ſie drey unterſchiedene Dinge ſeyn, die in der Ordnung auf einander folgen. Der Endzweck bey dem Menſchen iſt die Liebe ſei- nes Willens, denn was der Menſch liebet, das ſetzet er ſich vor und iſt darauf bedacht; die Urſache bey ihm iſt die Vernunft ſeines Verſtandes, denn der Endzweck ſucht durch dieſelbe die mittel- oder würkende Urſachen auf; und die Würkung iſt die Verrichtung des Leibes aus und nach denſelben; alſo iſt
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Von der Verbindung
türlichen Lichts, das durch den Einfluß des
geiſtlichen Lichts nicht erleuchtet worden iſt,
weiter nichts als eine Träumerey, und das
Reden aus ſolchem Denken eine bloſe Wahrſa-
gerey iſt. Was die obigen Grade betrift, kann
man ein mehreres davon in dem Werk von
der göttlichen Liebe und göttlichen Weis-
heit, das zu Amſterdam im Jahr 1763. her-
ausgekommen iſt, N. 173. bis 281. nach-
leſen.
XV.
Daß im erſten Grad die End-
zwecke, im andern die Urſachen, und
im dritten die Würkungen ſeyn.
17. Wer ſiehet nicht, daß der Endzweck
nicht die Urſache ſey, ſondern daß
er die Urſache hervorbringe, und daß die Ur-
ſache nicht die Würkung hervorbringe, folg-
lich daß ſie drey unterſchiedene Dinge ſeyn,
die in der Ordnung auf einander folgen. Der
Endzweck bey dem Menſchen iſt die Liebe ſei-
nes Willens, denn was der Menſch liebet,
das ſetzet er ſich vor und iſt darauf bedacht;
die Urſache bey ihm iſt die Vernunft ſeines
Verſtandes, denn der Endzweck ſucht durch
dieſelbe die mittel- oder würkende Urſachen
auf; und die Würkung iſt die Verrichtung
des Leibes aus und nach denſelben; alſo iſt
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/62>, abgerufen am 23.02.2025.
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