Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.Von der Verbindung fluß aus seiner; das innere Gesicht des Men-schen, welches seinem Gemüthe eigen ist, (Mentis ejus) nimmt den Einfluß aus der geist- lichen Sonne auf, aber das äusere Gesicht, welches dem Leib eigen ist, nimmt den Ein- fluß aus der natürlichen Sonne an, und in der Auswürkung vereinigen sie sich mit ein- ander, eben so wie die Seele (Anima) mit dem Körper. Daraus erhellet, in welche Blindheit, Finsterniß und Thorheit diejeni- gen fallen können, welche nichts von der geist- lichen Welt und ihrer Sonne wissen; in Blindheit, weil das Gemüth (Mens) das blos allein von dem Sehen des Auges abhängt, in Vernunftschlüssen einer Fledermaus gleich wird, die des Nachts hin und wieder und nur an angehängte leinene Tücher flattert: in Finsternis, weil das Gesicht des Gemüths (Mentis) wenn in dasselbe von innen das Se- hen des Auges einfließt, alles geistlichen Lichts beraubt, und einer Nachteule gleich wird: in Thorheit, weil der Mensch dem ohngeach- tet denkt, aber aus dem Natürlichen vom Geistlichen, und nicht hergegen, also wahn- sinnig, närrisch und thöricht. III. Daß die Sonne der geistlichen Welt sey die reine lautere Liebe von Jehovah GOtt, welcher in der Mitte derselben ist. 5. Das
Von der Verbindung fluß aus ſeiner; das innere Geſicht des Men-ſchen, welches ſeinem Gemüthe eigen iſt, (Mentis ejus) nimmt den Einfluß aus der geiſt- lichen Sonne auf, aber das äuſere Geſicht, welches dem Leib eigen iſt, nimmt den Ein- fluß aus der natürlichen Sonne an, und in der Auswürkung vereinigen ſie ſich mit ein- ander, eben ſo wie die Seele (Anima) mit dem Körper. Daraus erhellet, in welche Blindheit, Finſterniß und Thorheit diejeni- gen fallen können, welche nichts von der geiſt- lichen Welt und ihrer Sonne wiſſen; in Blindheit, weil das Gemüth (Mens) das blos allein von dem Sehen des Auges abhängt, in Vernunftſchlüſſen einer Fledermaus gleich wird, die des Nachts hin und wieder und nur an angehängte leinene Tücher flattert: in Finſternis, weil das Geſicht des Gemüths (Mentis) wenn in daſſelbe von innen das Se- hen des Auges einfließt, alles geiſtlichen Lichts beraubt, und einer Nachteule gleich wird: in Thorheit, weil der Menſch dem ohngeach- tet denkt, aber aus dem Natürlichen vom Geiſtlichen, und nicht hergegen, alſo wahn- ſinnig, närriſch und thöricht. III. Daß die Sonne der geiſtlichen Welt ſey die reine lautere Liebe von Jehovah GOtt, welcher in der Mitte derſelben iſt. 5. Das
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Von der Verbindung
fluß aus ſeiner; das innere Geſicht des Men-
ſchen, welches ſeinem Gemüthe eigen iſt,
(Mentis ejus) nimmt den Einfluß aus der geiſt-
lichen Sonne auf, aber das äuſere Geſicht,
welches dem Leib eigen iſt, nimmt den Ein-
fluß aus der natürlichen Sonne an, und in
der Auswürkung vereinigen ſie ſich mit ein-
ander, eben ſo wie die Seele (Anima) mit
dem Körper. Daraus erhellet, in welche
Blindheit, Finſterniß und Thorheit diejeni-
gen fallen können, welche nichts von der geiſt-
lichen Welt und ihrer Sonne wiſſen; in
Blindheit, weil das Gemüth (Mens) das blos
allein von dem Sehen des Auges abhängt, in
Vernunftſchlüſſen einer Fledermaus gleich
wird, die des Nachts hin und wieder und nur
an angehängte leinene Tücher flattert: in
Finſternis, weil das Geſicht des Gemüths
(Mentis) wenn in daſſelbe von innen das Se-
hen des Auges einfließt, alles geiſtlichen Lichts
beraubt, und einer Nachteule gleich wird: in
Thorheit, weil der Menſch dem ohngeach-
tet denkt, aber aus dem Natürlichen vom
Geiſtlichen, und nicht hergegen, alſo wahn-
ſinnig, närriſch und thöricht.
III.
Daß die Sonne der geiſtlichen
Welt ſey die reine lautere Liebe von
Jehovah GOtt, welcher in der
Mitte derſelben iſt.
5. Das
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