II. Daß die geistliche Welt ihr Würklichseyn oder Daseyn aus ihrer Sonne bekommen habe und dar- aus bestehe, und die natürli- che Welt aus ihrer Sonne.
4. Daß eine andere Sonne in der geistli- chen Welt sey, und eine andere in der natürlichen Welt, ist die Ursache, weil diese Welten gänzlich von einander unterschieden sind, und die Welt ihren Ursprung aus der Sonne hat; denn diese Welt, worinnen al- les geistlich ist, kann nicht aus derjenigen Sonne entspringen, aus welcher alles natür- liche ist, denn auf solche Art würde ein phy- sicalischer oder natürlicher Einfluß seyn, der doch wider die Ordnung ist. Daß die Welt aus der Sonne entstanden sey oder ihr Würk- lichseyn daraus bekommen habe, (exstirerit) und nicht hergegen, ist offenbar aus der Wür- kung der Ursache, daß die Welt in allem und jedem, was ihr zugehöret, durch die Sonne bestehet oder ihr Würklichseyn fortsetzet, (sub- sistat) und die Dauer oder Fortsetzung der Würklichkeit, (subsistentia) beweiset die Ent- siehung des Würklichseyns oder Daseyns, (existentiam demonstrat) daher sagt man, die Dauer der Würklichkeit oder die Unaufhör-
lichkeit
Von der Verbindung
II. Daß die geiſtliche Welt ihr Würklichſeyn oder Daſeyn aus ihrer Sonne bekommen habe und dar- aus beſtehe, und die natürli- che Welt aus ihrer Sonne.
4. Daß eine andere Sonne in der geiſtli- chen Welt ſey, und eine andere in der natürlichen Welt, iſt die Urſache, weil dieſe Welten gänzlich von einander unterſchieden ſind, und die Welt ihren Urſprung aus der Sonne hat; denn dieſe Welt, worinnen al- les geiſtlich iſt, kann nicht aus derjenigen Sonne entſpringen, aus welcher alles natür- liche iſt, denn auf ſolche Art würde ein phy- ſicaliſcher oder natürlicher Einfluß ſeyn, der doch wider die Ordnung iſt. Daß die Welt aus der Sonne entſtanden ſey oder ihr Würk- lichſeyn daraus bekommen habe, (exſtirerit) und nicht hergegen, iſt offenbar aus der Wür- kung der Urſache, daß die Welt in allem und jedem, was ihr zugehöret, durch die Sonne beſtehet oder ihr Würklichſeyn fortſetzet, (ſub- ſiſtat) und die Dauer oder Fortſetzung der Würklichkeit, (ſubſiſtentia) beweiſet die Ent- ſiehung des Würklichſeyns oder Daſeyns, (exiſtentiam demonſtrat) daher ſagt man, die Dauer der Würklichkeit oder die Unaufhör-
lichkeit
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Von der Verbindung
II.
Daß die geiſtliche Welt ihr
Würklichſeyn oder Daſeyn aus ihrer
Sonne bekommen habe und dar-
aus beſtehe, und die natürli-
che Welt aus ihrer
Sonne.
4. Daß eine andere Sonne in der geiſtli-
chen Welt ſey, und eine andere in der
natürlichen Welt, iſt die Urſache, weil dieſe
Welten gänzlich von einander unterſchieden
ſind, und die Welt ihren Urſprung aus der
Sonne hat; denn dieſe Welt, worinnen al-
les geiſtlich iſt, kann nicht aus derjenigen
Sonne entſpringen, aus welcher alles natür-
liche iſt, denn auf ſolche Art würde ein phy-
ſicaliſcher oder natürlicher Einfluß ſeyn, der
doch wider die Ordnung iſt. Daß die Welt
aus der Sonne entſtanden ſey oder ihr Würk-
lichſeyn daraus bekommen habe, (exſtirerit)
und nicht hergegen, iſt offenbar aus der Wür-
kung der Urſache, daß die Welt in allem und
jedem, was ihr zugehöret, durch die Sonne
beſtehet oder ihr Würklichſeyn fortſetzet, (ſub-
ſiſtat) und die Dauer oder Fortſetzung der
Würklichkeit, (ſubſiſtentia) beweiſet die Ent-
ſiehung des Würklichſeyns oder Daſeyns,
(exiſtentiam demonſtrat) daher ſagt man, die
Dauer der Würklichkeit oder die Unaufhör-
lichkeit
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/16>, abgerufen am 23.02.2025.
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