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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Oden und Lieder.

Zumahl wenn ich auch soll Luisen Dorotheen,
Die tugendvolle Herzogin,
Welch unaussprechlichen Gewinn!
Jn täglich neuer Wonne sehen!

Sie ist die Mutter dieses Landes,
Die mir mein künftig Heyl beschert,
Ein Muster englischen Verstandes,
Wie ich längst im Vertraun gehört;
Von welcher ich bereits die Tropfen in den Bächen
Und Töne der bewegten Luft,
Die sich einander zugeruft,
Viel Wunderdinge hören sprechen.
Sie lebe, Herr! die Deinen Tagen
Zu einem Qvell der Wonne wird,
Jch will Sie bis ins Alter tragen,
So lange mich Dein Wink regiert;
Dein Erbprinz wird an Dir das Regiment erblicken,
Wie man die Völker glücklich macht;
Luis' ist uns hervorgebracht,
Einst ferne Welten zu entzücken.
Dieß hab ich nicht mehr bergen können,
Was ich auf meinem Herzen trug;
Mir ist die Freyheit zu vergönnen,
Zu reden bin ich alt genug;
Doch ist es nicht geschehn mit einem Heldenmuthe,
Von schimmernder erhabner Kunst,
Herr! so ersetzt es Deine Gunst,
Dem Alter hält man was zu gute.
Die
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Oden und Lieder.

Zumahl wenn ich auch ſoll Luiſen Dorotheen,
Die tugendvolle Herzogin,
Welch unausſprechlichen Gewinn!
Jn taͤglich neuer Wonne ſehen!

Sie iſt die Mutter dieſes Landes,
Die mir mein kuͤnftig Heyl beſchert,
Ein Muſter engliſchen Verſtandes,
Wie ich laͤngſt im Vertraun gehoͤrt;
Von welcher ich bereits die Tropfen in den Baͤchen
Und Toͤne der bewegten Luft,
Die ſich einander zugeruft,
Viel Wunderdinge hoͤren ſprechen.
Sie lebe, Herr! die Deinen Tagen
Zu einem Qvell der Wonne wird,
Jch will Sie bis ins Alter tragen,
So lange mich Dein Wink regiert;
Dein Erbprinz wird an Dir das Regiment erblicken,
Wie man die Voͤlker gluͤcklich macht;
Luiſ’ iſt uns hervorgebracht,
Einſt ferne Welten zu entzuͤcken.
Dieß hab ich nicht mehr bergen koͤnnen,
Was ich auf meinem Herzen trug;
Mir iſt die Freyheit zu vergoͤnnen,
Zu reden bin ich alt genug;
Doch iſt es nicht geſchehn mit einem Heldenmuthe,
Von ſchimmernder erhabner Kunſt,
Herr! ſo erſetzt es Deine Gunſt,
Dem Alter haͤlt man was zu gute.
Die
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[43/0063] Oden und Lieder. Zumahl wenn ich auch ſoll Luiſen Dorotheen, Die tugendvolle Herzogin, Welch unausſprechlichen Gewinn! Jn taͤglich neuer Wonne ſehen! Sie iſt die Mutter dieſes Landes, Die mir mein kuͤnftig Heyl beſchert, Ein Muſter engliſchen Verſtandes, Wie ich laͤngſt im Vertraun gehoͤrt; Von welcher ich bereits die Tropfen in den Baͤchen Und Toͤne der bewegten Luft, Die ſich einander zugeruft, Viel Wunderdinge hoͤren ſprechen. Sie lebe, Herr! die Deinen Tagen Zu einem Qvell der Wonne wird, Jch will Sie bis ins Alter tragen, So lange mich Dein Wink regiert; Dein Erbprinz wird an Dir das Regiment erblicken, Wie man die Voͤlker gluͤcklich macht; Luiſ’ iſt uns hervorgebracht, Einſt ferne Welten zu entzuͤcken. Dieß hab ich nicht mehr bergen koͤnnen, Was ich auf meinem Herzen trug; Mir iſt die Freyheit zu vergoͤnnen, Zu reden bin ich alt genug; Doch iſt es nicht geſchehn mit einem Heldenmuthe, Von ſchimmernder erhabner Kunſt, Herr! ſo erſetzt es Deine Gunſt, Dem Alter haͤlt man was zu gute. Die * * *

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/63>, abgerufen am 26.04.2024.