Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.Sapphische Oden. An 1748.Jhro Hochfürstl. Durchlaucht die Frau Herzogin zu Sachsen- Gotha und Altenburg. Göttin der Liebe! die man hier verehret, Hast du bis itzo mich noch nicht erhöret, Wenn ich voll Jnbrunst, so, wie Dichter beten, Vor Dich getreten; O! so sey dießmahl doch dein Ohr geneiget! Da ein Heer Seufzer zu Dir aufwärts steiget, Die Noth führt solches, und ihm folgt der Jammer Vor deine Kammer! Da ist nie jemand traurig weggegangen, Dein mildes Herze brennt ja vor Verlangen, Um es mit denen mütterlich zu meynen Die da erscheinen. Nicht etwa Reichthum sucht mein dürftig Glücke, Nicht, daß ich vor Dir mich um Ehre bücke, Oder aus Wohllust um beqveme Tage Mein Bitten wage; Nein!
Sapphiſche Oden. An 1748.Jhro Hochfuͤrſtl. Durchlaucht die Frau Herzogin zu Sachſen- Gotha und Altenburg. Goͤttin der Liebe! die man hier verehret, Haſt du bis itzo mich noch nicht erhoͤret, Wenn ich voll Jnbrunſt, ſo, wie Dichter beten, Vor Dich getreten; O! ſo ſey dießmahl doch dein Ohr geneiget! Da ein Heer Seufzer zu Dir aufwaͤrts ſteiget, Die Noth fuͤhrt ſolches, und ihm folgt der Jammer Vor deine Kammer! Da iſt nie jemand traurig weggegangen, Dein mildes Herze brennt ja vor Verlangen, Um es mit denen muͤtterlich zu meynen Die da erſcheinen. Nicht etwa Reichthum ſucht mein duͤrftig Gluͤcke, Nicht, daß ich vor Dir mich um Ehre buͤcke, Oder aus Wohlluſt um beqveme Tage Mein Bitten wage; Nein!
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Sapphiſche Oden.
An
Jhro Hochfuͤrſtl. Durchlaucht
die Frau Herzogin zu Sachſen-
Gotha und Altenburg.
1748.
Goͤttin der Liebe! die man hier verehret,
Haſt du bis itzo mich noch nicht erhoͤret,
Wenn ich voll Jnbrunſt, ſo, wie Dichter beten,
Vor Dich getreten;
O! ſo ſey dießmahl doch dein Ohr geneiget!
Da ein Heer Seufzer zu Dir aufwaͤrts ſteiget,
Die Noth fuͤhrt ſolches, und ihm folgt der Jammer
Vor deine Kammer!
Da iſt nie jemand traurig weggegangen,
Dein mildes Herze brennt ja vor Verlangen,
Um es mit denen muͤtterlich zu meynen
Die da erſcheinen.
Nicht etwa Reichthum ſucht mein duͤrftig Gluͤcke,
Nicht, daß ich vor Dir mich um Ehre buͤcke,
Oder aus Wohlluſt um beqveme Tage
Mein Bitten wage;
Nein!
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