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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Moralische Oden.
Der Gruß.

Jhr mehr als englischen Gesichter!
Jhr Gratien in dieser Stadt!
Es war ja nur ein armer Dichter,
Den euer Gruß beehret hat!
Euch strahlt aus Minen und Geberden
Holdseeligkeit und Edelmuth,
Jhr könnet noch wohl Musen werden,
Es scheint, ihr seyd den Dichtern gut.
Euch ist die ganze Welt gewogen,
Welch eine Wohllust, euch zu sehn!
Man spricht, wenn ihr vorbeygezogen:
Sind sie nicht allerliebst und schön!
Jch hielte mir vor kein Verbrechen,
Sollt ich an Paris Stelle seyn,
Die güldne Frucht euch zuzusprechen,
Und sagte: Kinder! theilt euch drein!
Mit was für rednerischen Blicken
Spielt euer sittsam Auge frey!
Sie scheinen niemand vorzurücken,
Als ob er deren unwerth sey;
Was Herzen habt ihr doch gefangen,
Und ihnen Fesseln angelegt!
Jch bin ja nur vorbeygegangen!
Wie hat mich euer Gruß bewegt!
Der
O
Moraliſche Oden.
Der Gruß.

Jhr mehr als engliſchen Geſichter!
Jhr Gratien in dieſer Stadt!
Es war ja nur ein armer Dichter,
Den euer Gruß beehret hat!
Euch ſtrahlt aus Minen und Geberden
Holdſeeligkeit und Edelmuth,
Jhr koͤnnet noch wohl Muſen werden,
Es ſcheint, ihr ſeyd den Dichtern gut.
Euch iſt die ganze Welt gewogen,
Welch eine Wohlluſt, euch zu ſehn!
Man ſpricht, wenn ihr vorbeygezogen:
Sind ſie nicht allerliebſt und ſchoͤn!
Jch hielte mir vor kein Verbrechen,
Sollt ich an Paris Stelle ſeyn,
Die guͤldne Frucht euch zuzuſprechen,
Und ſagte: Kinder! theilt euch drein!
Mit was fuͤr redneriſchen Blicken
Spielt euer ſittſam Auge frey!
Sie ſcheinen niemand vorzuruͤcken,
Als ob er deren unwerth ſey;
Was Herzen habt ihr doch gefangen,
Und ihnen Feſſeln angelegt!
Jch bin ja nur vorbeygegangen!
Wie hat mich euer Gruß bewegt!
Der
O
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[209/0229] Moraliſche Oden. Der Gruß. 1745. Jhr mehr als engliſchen Geſichter! Jhr Gratien in dieſer Stadt! Es war ja nur ein armer Dichter, Den euer Gruß beehret hat! Euch ſtrahlt aus Minen und Geberden Holdſeeligkeit und Edelmuth, Jhr koͤnnet noch wohl Muſen werden, Es ſcheint, ihr ſeyd den Dichtern gut. Euch iſt die ganze Welt gewogen, Welch eine Wohlluſt, euch zu ſehn! Man ſpricht, wenn ihr vorbeygezogen: Sind ſie nicht allerliebſt und ſchoͤn! Jch hielte mir vor kein Verbrechen, Sollt ich an Paris Stelle ſeyn, Die guͤldne Frucht euch zuzuſprechen, Und ſagte: Kinder! theilt euch drein! Mit was fuͤr redneriſchen Blicken Spielt euer ſittſam Auge frey! Sie ſcheinen niemand vorzuruͤcken, Als ob er deren unwerth ſey; Was Herzen habt ihr doch gefangen, Und ihnen Feſſeln angelegt! Jch bin ja nur vorbeygegangen! Wie hat mich euer Gruß bewegt! Der O

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/229>, abgerufen am 21.12.2024.