Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.Drittes Buch. Die Zufriedenheit. 1733.Wer mag gern unzufrieden leben? Dem will ich meine Sorgen geben, Die jetzt von mir ins Elend gehn; Jch habe sie nun ausgetrieben, Der Scheidebrief ist unterschrieben; Mein Angesicht nicht mehr zu sehn. Was hilft es; sich vergebens qvälen, Und immer böse Tage zählen, Auch in dem Finstern ängstlich thun? Am besten ists, ein Leben führen, Daß man ein Gut mit Lust verliehren Und dabey kann gelassen ruhn. Dem Himmel will ich mich vertrauen, Und bloß auf seine Hülfe bauen, So ist es sicher über mir; Denn mag die Welt in Stücken fallen, Jch lache bey dem letzten Knallen Und rufe noch, da bin ich! hier! Um
Drittes Buch. Die Zufriedenheit. 1733.Wer mag gern unzufrieden leben? Dem will ich meine Sorgen geben, Die jetzt von mir ins Elend gehn; Jch habe ſie nun ausgetrieben, Der Scheidebrief iſt unterſchrieben; Mein Angeſicht nicht mehr zu ſehn. Was hilft es; ſich vergebens qvaͤlen, Und immer boͤſe Tage zaͤhlen, Auch in dem Finſtern aͤngſtlich thun? Am beſten iſts, ein Leben fuͤhren, Daß man ein Gut mit Luſt verliehren Und dabey kann gelaſſen ruhn. Dem Himmel will ich mich vertrauen, Und bloß auf ſeine Huͤlfe bauen, So iſt es ſicher uͤber mir; Denn mag die Welt in Stuͤcken fallen, Jch lache bey dem letzten Knallen Und rufe noch, da bin ich! hier! Um
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Drittes Buch.
Die Zufriedenheit.
1733.
Wer mag gern unzufrieden leben?
Dem will ich meine Sorgen geben,
Die jetzt von mir ins Elend gehn;
Jch habe ſie nun ausgetrieben,
Der Scheidebrief iſt unterſchrieben;
Mein Angeſicht nicht mehr zu ſehn.
Was hilft es; ſich vergebens qvaͤlen,
Und immer boͤſe Tage zaͤhlen,
Auch in dem Finſtern aͤngſtlich thun?
Am beſten iſts, ein Leben fuͤhren,
Daß man ein Gut mit Luſt verliehren
Und dabey kann gelaſſen ruhn.
Dem Himmel will ich mich vertrauen,
Und bloß auf ſeine Huͤlfe bauen,
So iſt es ſicher uͤber mir;
Denn mag die Welt in Stuͤcken fallen,
Jch lache bey dem letzten Knallen
Und rufe noch, da bin ich! hier!
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