Storm, Theodor: Waldwinkel, Pole Poppenspäler. Novellen. Braunschweig, 1875.Nachwort Als bei Begründung der Zeitschrift "Deutsche Jugend" auch meine Mitarbeiterschaft gewünscht wurde, vermochte ich, ungeachtet meiner Theilnahme für das so reich ausgestattete Unternehmen, dem Verlangen der Herren Herausgeber nach einer novellistischen Arbeit erst nach geraumer Zeit zu genügen. Die Schwierigkeit der "Jugendschriftstellerei" war in ihrer ganzen Größe vor mir aufgestanden. "Wenn du für die Jugend schreiben willst," - in diesem Paradoxon formulirte es sich mir - "so darfst du nicht für die Jugend schreiben! - Denn es ist unkünstlerisch, die Behandlung eines Stoffes so oder anders zu wenden, je nachdem du dir den großen Peter oder den kleinen Hans als Publicum denkst." Durch diese Betrachtungsweise aber wurde die Nachwort Als bei Begründung der Zeitschrift „Deutsche Jugend“ auch meine Mitarbeiterschaft gewünscht wurde, vermochte ich, ungeachtet meiner Theilnahme für das so reich ausgestattete Unternehmen, dem Verlangen der Herren Herausgeber nach einer novellistischen Arbeit erst nach geraumer Zeit zu genügen. Die Schwierigkeit der „Jugendschriftstellerei“ war in ihrer ganzen Größe vor mir aufgestanden. „Wenn du für die Jugend schreiben willst,“ – in diesem Paradoxon formulirte es sich mir – „so darfst du nicht für die Jugend schreiben! – Denn es ist unkünstlerisch, die Behandlung eines Stoffes so oder anders zu wenden, je nachdem du dir den großen Peter oder den kleinen Hans als Publicum denkst.“ Durch diese Betrachtungsweise aber wurde die <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0225" n="221"/> <div type="postface" n="1"> <head>Nachwort</head><lb/> <p>Als bei Begründung der Zeitschrift „Deutsche Jugend“ auch meine Mitarbeiterschaft gewünscht wurde, vermochte ich, ungeachtet meiner Theilnahme für das so reich ausgestattete Unternehmen, dem Verlangen der Herren Herausgeber nach einer novellistischen Arbeit erst nach geraumer Zeit zu genügen.</p> <p>Die Schwierigkeit der „Jugendschriftstellerei“ war in ihrer ganzen Größe vor mir aufgestanden. „Wenn du für die Jugend schreiben willst,“ – in diesem Paradoxon formulirte es sich mir – „so darfst du nicht für die Jugend schreiben! – Denn es ist unkünstlerisch, die Behandlung eines Stoffes so oder anders zu wenden, je nachdem du dir den großen Peter oder den kleinen Hans als Publicum denkst.“</p> <p>Durch diese Betrachtungsweise aber wurde die </p> </div> </body> </text> </TEI> [221/0225]
Nachwort
Als bei Begründung der Zeitschrift „Deutsche Jugend“ auch meine Mitarbeiterschaft gewünscht wurde, vermochte ich, ungeachtet meiner Theilnahme für das so reich ausgestattete Unternehmen, dem Verlangen der Herren Herausgeber nach einer novellistischen Arbeit erst nach geraumer Zeit zu genügen.
Die Schwierigkeit der „Jugendschriftstellerei“ war in ihrer ganzen Größe vor mir aufgestanden. „Wenn du für die Jugend schreiben willst,“ – in diesem Paradoxon formulirte es sich mir – „so darfst du nicht für die Jugend schreiben! – Denn es ist unkünstlerisch, die Behandlung eines Stoffes so oder anders zu wenden, je nachdem du dir den großen Peter oder den kleinen Hans als Publicum denkst.“
Durch diese Betrachtungsweise aber wurde die
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