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Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.

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Eine Fremde.
Sie saß in unsrem Mädchenkreise,
Ein Stern am Frauen-Firmament;
Sie sprach in unsres Volkes Weise,
Nur leis mit klagendem Accent.
Du hörtest niemals heim verlangen
Den stolzen Mund der schönen Frau;
Nur auf den südlich blassen Wangen
Und über der gewölbten Brau
Lag noch Granadas Mondenschimmer,
Den sie vertauscht um unsern Strand;
Und ihre Augen dachten immer
An ihr beglänztes Heimathland.

Eine Fremde.
Sie ſaß in unſrem Mädchenkreiſe,
Ein Stern am Frauen-Firmament;
Sie ſprach in unſres Volkes Weiſe,
Nur leis mit klagendem Accent.
Du hörteſt niemals heim verlangen
Den ſtolzen Mund der ſchönen Frau;
Nur auf den ſüdlich blaſſen Wangen
Und über der gewölbten Brau
Lag noch Granadas Mondenſchimmer,
Den ſie vertauſcht um unſern Strand;
Und ihre Augen dachten immer
An ihr beglänztes Heimathland.

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[32/0042] Eine Fremde. Sie ſaß in unſrem Mädchenkreiſe, Ein Stern am Frauen-Firmament; Sie ſprach in unſres Volkes Weiſe, Nur leis mit klagendem Accent. Du hörteſt niemals heim verlangen Den ſtolzen Mund der ſchönen Frau; Nur auf den ſüdlich blaſſen Wangen Und über der gewölbten Brau Lag noch Granadas Mondenſchimmer, Den ſie vertauſcht um unſern Strand; Und ihre Augen dachten immer An ihr beglänztes Heimathland.

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/42>, abgerufen am 21.11.2024.