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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Aufmunterung zum Abend-Gebet
Gnaden geben, drum will ich Mund und Hertz
mit Danck zu Ihm erheben: Mein Vater! schen-
cke mir, dieweil ich leb auf Erd, was du mir zuge-
dacht: nur daß ich selig werd.



Aufmunterung zum Abend-Gebet
am Montag.
Psalm IV, 9.
Ich liege und schlaffe gantz mit Frieden, denn
du allein, HErr, hilffest mir, daß ich
sicher wohne.

ISt die Danckbarkeit eine schöne Tugend, wel-
che GOtt und Menschen wohlgefällt, so soll
auch ein glaubiger Christ derselben eingedenck seyn,
wenn ihn nun GOtt einen Tag hat erleben und
den Abend erreichen lassen. Es ist zu beklagen, daß
viele Menschen Tage, Wochen, Monate, ja
gantze Jahre hinbringen, und nicht erkennen, was
GOtt an ihnen gethan; sie geniessen des gött-
lichen Schutzes, Beystandes, Hülffe, und dancken
ihm nicht einmal davor, meynen, es müste so seyn,
sie müsten gesund, glücklich und in Wohlseyn ihre
Zeit hinbringen, GOTT müste also sie erhal-
ten, und es ihnen lassen wohl ergehen. Darum,
o glaubiger Christ! sondere dich ab von solchen un-
danckbaren Seelen, hast du den Tag unter dem
Schutz und Beystande GOttes glücklich zurück
geleget, fänget die Sonne an unter zu gehen, und
will nunmehr Abend werden, so hebe deine Augen

auf

Aufmunterung zum Abend-Gebet
Gnaden geben, drum will ich Mund und Hertz
mit Danck zu Ihm erheben: Mein Vater! ſchen-
cke mir, dieweil ich leb auf Erd, was du mir zuge-
dacht: nur daß ich ſelig werd.



Aufmunterung zum Abend-Gebet
am Montag.
Pſalm IV, 9.
Ich liege und ſchlaffe gantz mit Frieden, denn
du allein, HErr, hilffeſt mir, daß ich
ſicher wohne.

ISt die Danckbarkeit eine ſchoͤne Tugend, wel-
che GOtt und Menſchen wohlgefaͤllt, ſo ſoll
auch ein glaubiger Chriſt derſelben eingedenck ſeyn,
wenn ihn nun GOtt einen Tag hat erleben und
den Abend erreichen laſſen. Es iſt zu beklagen, daß
viele Menſchen Tage, Wochen, Monate, ja
gantze Jahre hinbringen, und nicht erkennen, was
GOtt an ihnen gethan; ſie genieſſen des goͤtt-
lichen Schutzes, Beyſtandes, Huͤlffe, und dancken
ihm nicht einmal davor, meynen, es muͤſte ſo ſeyn,
ſie muͤſten geſund, gluͤcklich und in Wohlſeyn ihre
Zeit hinbringen, GOTT muͤſte alſo ſie erhal-
ten, und es ihnen laſſen wohl ergehen. Darum,
o glaubiger Chriſt! ſondere dich ab von ſolchen un-
danckbaren Seelen, haſt du den Tag unter dem
Schutz und Beyſtande GOttes gluͤcklich zuruͤck
geleget, faͤnget die Sonne an unter zu gehen, und
will nunmehr Abend werden, ſo hebe deine Augen

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[60/0084] Aufmunterung zum Abend-Gebet Gnaden geben, drum will ich Mund und Hertz mit Danck zu Ihm erheben: Mein Vater! ſchen- cke mir, dieweil ich leb auf Erd, was du mir zuge- dacht: nur daß ich ſelig werd. Aufmunterung zum Abend-Gebet am Montag. Pſalm IV, 9. Ich liege und ſchlaffe gantz mit Frieden, denn du allein, HErr, hilffeſt mir, daß ich ſicher wohne. ISt die Danckbarkeit eine ſchoͤne Tugend, wel- che GOtt und Menſchen wohlgefaͤllt, ſo ſoll auch ein glaubiger Chriſt derſelben eingedenck ſeyn, wenn ihn nun GOtt einen Tag hat erleben und den Abend erreichen laſſen. Es iſt zu beklagen, daß viele Menſchen Tage, Wochen, Monate, ja gantze Jahre hinbringen, und nicht erkennen, was GOtt an ihnen gethan; ſie genieſſen des goͤtt- lichen Schutzes, Beyſtandes, Huͤlffe, und dancken ihm nicht einmal davor, meynen, es muͤſte ſo ſeyn, ſie muͤſten geſund, gluͤcklich und in Wohlſeyn ihre Zeit hinbringen, GOTT muͤſte alſo ſie erhal- ten, und es ihnen laſſen wohl ergehen. Darum, o glaubiger Chriſt! ſondere dich ab von ſolchen un- danckbaren Seelen, haſt du den Tag unter dem Schutz und Beyſtande GOttes gluͤcklich zuruͤck geleget, faͤnget die Sonne an unter zu gehen, und will nunmehr Abend werden, ſo hebe deine Augen auf

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/84>, abgerufen am 21.11.2024.