Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

Glaubige Eltern tragen
Wandel anhalten, ihnen keine Erlaubniß geben,
zu sündlicher eiteler Menschen Gesellschafft zu ge-
hen; denn, wenn sie das erlauben, so ist ihr Gebet
vergebens, ja sie spotten GOtt mit ihrem Ge-
bet. 3) Die versäumte Kinder-Zucht bringet
den Eltern schwere Verantwortung vor GOtt,
indem GOtt das Blut der verwahrloseten Kin-
der von ihnen fordern wird. Sie bringet auch
den Eltern Schmach und Schande, wenn sie an
ihren Kindern keine Ehre, sondern Schande erle-
ben müssen, bißweilen in ihrem Leben, doch gewiß
nach ihrem Tode. Die versäumte Kinder-Zucht
bringet auch GOttes Zorn auf die Eltern, wie zu
sehen 1. Sam. 2. v. 29. cap. 4, 18. 4) Nachläßige
Eltern bringen sich und ihre Kinder in die Hölle,
und haben also mit ihrem Zärteln ihnen keine
Wohlthat erwiesen.



Gebet.

HErr allmächtiger GOTT! du
Vater der Barmhertzigkeit, du
hast unter andern Gnaden-Gaben,
mir auch Kinder gegeben, davor ich
dich hertzlich lobe und dancke; welche
ich aber ansehe, als theure Pfänder, die
du mir anvertrauet hast, und welche

du

Glaubige Eltern tragen
Wandel anhalten, ihnen keine Erlaubniß geben,
zu ſuͤndlicher eiteler Menſchen Geſellſchafft zu ge-
hen; denn, wenn ſie das erlauben, ſo iſt ihr Gebet
vergebens, ja ſie ſpotten GOtt mit ihrem Ge-
bet. 3) Die verſaͤumte Kinder-Zucht bringet
den Eltern ſchwere Verantwortung vor GOtt,
indem GOtt das Blut der verwahrloſeten Kin-
der von ihnen fordern wird. Sie bringet auch
den Eltern Schmach und Schande, wenn ſie an
ihren Kindern keine Ehre, ſondern Schande erle-
ben muͤſſen, bißweilen in ihrem Leben, doch gewiß
nach ihrem Tode. Die verſaͤumte Kinder-Zucht
bringet auch GOttes Zorn auf die Eltern, wie zu
ſehen 1. Sam. 2. v. 29. cap. 4, 18. 4) Nachlaͤßige
Eltern bringen ſich und ihre Kinder in die Hoͤlle,
und haben alſo mit ihrem Zaͤrteln ihnen keine
Wohlthat erwieſen.



Gebet.

HErr allmaͤchtiger GOTT! du
Vater der Barmhertzigkeit, du
haſt unter andern Gnaden-Gaben,
mir auch Kinder gegeben, davor ich
dich hertzlich lobe und dancke; welche
ich aber anſehe, als theure Pfaͤnder, die
du mir anvertrauet haſt, und welche

du
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0266" n="242"/><fw place="top" type="header">Glaubige Eltern tragen</fw><lb/>
Wandel anhalten, ihnen keine Erlaubniß geben,<lb/>
zu &#x017F;u&#x0364;ndlicher eiteler Men&#x017F;chen Ge&#x017F;ell&#x017F;chafft zu ge-<lb/>
hen; denn, wenn &#x017F;ie das erlauben, &#x017F;o i&#x017F;t ihr Gebet<lb/>
vergebens, ja &#x017F;ie &#x017F;potten GOtt mit ihrem Ge-<lb/>
bet. 3) Die ver&#x017F;a&#x0364;umte Kinder-Zucht bringet<lb/>
den Eltern &#x017F;chwere Verantwortung vor GOtt,<lb/>
indem GOtt das Blut der verwahrlo&#x017F;eten Kin-<lb/>
der von ihnen fordern wird. Sie bringet auch<lb/>
den Eltern Schmach und Schande, wenn &#x017F;ie an<lb/>
ihren Kindern keine Ehre, &#x017F;ondern Schande erle-<lb/>
ben mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, bißweilen in ihrem Leben, doch gewiß<lb/>
nach ihrem Tode. Die ver&#x017F;a&#x0364;umte Kinder-Zucht<lb/>
bringet auch GOttes Zorn auf die Eltern, wie zu<lb/>
&#x017F;ehen 1. Sam. 2. v. 29. cap. 4, 18. 4) Nachla&#x0364;ßige<lb/>
Eltern bringen &#x017F;ich und ihre Kinder in die Ho&#x0364;lle,<lb/>
und haben al&#x017F;o mit ihrem Za&#x0364;rteln ihnen keine<lb/>
Wohlthat erwie&#x017F;en.</p>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Gebet.</hi> </head><lb/>
            <p> <hi rendition="#in">H</hi> <hi rendition="#fr">Err allma&#x0364;chtiger GOTT! du<lb/>
Vater der Barmhertzigkeit, du<lb/>
ha&#x017F;t unter andern Gnaden-Gaben,<lb/>
mir auch Kinder gegeben, davor ich<lb/>
dich hertzlich lobe und dancke; welche<lb/>
ich aber an&#x017F;ehe, als theure Pfa&#x0364;nder, die<lb/>
du mir anvertrauet ha&#x017F;t, und welche</hi><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">du</hi> </fw><lb/>
            </p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[242/0266] Glaubige Eltern tragen Wandel anhalten, ihnen keine Erlaubniß geben, zu ſuͤndlicher eiteler Menſchen Geſellſchafft zu ge- hen; denn, wenn ſie das erlauben, ſo iſt ihr Gebet vergebens, ja ſie ſpotten GOtt mit ihrem Ge- bet. 3) Die verſaͤumte Kinder-Zucht bringet den Eltern ſchwere Verantwortung vor GOtt, indem GOtt das Blut der verwahrloſeten Kin- der von ihnen fordern wird. Sie bringet auch den Eltern Schmach und Schande, wenn ſie an ihren Kindern keine Ehre, ſondern Schande erle- ben muͤſſen, bißweilen in ihrem Leben, doch gewiß nach ihrem Tode. Die verſaͤumte Kinder-Zucht bringet auch GOttes Zorn auf die Eltern, wie zu ſehen 1. Sam. 2. v. 29. cap. 4, 18. 4) Nachlaͤßige Eltern bringen ſich und ihre Kinder in die Hoͤlle, und haben alſo mit ihrem Zaͤrteln ihnen keine Wohlthat erwieſen. Gebet. HErr allmaͤchtiger GOTT! du Vater der Barmhertzigkeit, du haſt unter andern Gnaden-Gaben, mir auch Kinder gegeben, davor ich dich hertzlich lobe und dancke; welche ich aber anſehe, als theure Pfaͤnder, die du mir anvertrauet haſt, und welche du

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/266
Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/266>, abgerufen am 21.11.2024.